Tiger-Übergriff im Tierpark: Pflegerin verletzt – Sicherheitsfragen auf!
Tierpark Nadermann, Delbrück, Nordrhein-Westfalen, Deutschland - Am Montag, dem 12. Mai 2025, wurde eine 33-jährige Tierpflegerin im Tierpark Nadermann in Delbrück, Nordrhein-Westfalen, während der Arbeit schwer verletzt. Der Vorfall ereignete sich, als die Pflegerin beim Reinigen des Tiger-Geheges nicht darauf achtete, ob das Zwischentor zur Innenanlage ordnungsgemäß geschlossen war. Dadurch gelang der Tiger ins Außengehege und griff die Pflegerin an, indem er sie in die Schulter biss. Laut der Polizei Paderborn ist die Verletzung schwer, jedoch nicht lebensbedrohlich.
Ein schnelles Eingreifen von Kollegen ermöglichte es der Pflegerin, durch Geschrei den Tiger abzuschrecken und selbstständig das Gehege zu verlassen. Sie wurde daraufhin in eine nahegelegene Klinik gebracht. Christoph Nadermann, der Leiter des Tierparks, beschrieb den Biss als „Testbiss“ des Tigers und erklärte, dass Menschen gewöhnlich nicht zur Beute von Tigern gehören.
Reaktionen und Sicherheitsmaßnahmen
Der Tierpark Nadermann äußerte sich über die sozialen Medien und bestätigte die Verletzungen der Pflegerin an Hand und Schulter. Der Tiger bleibt vorerst in einem Teilgehege, um sich zu erholen. Tierparkleiter Nadermann betonte zudem die Notwendigkeit sicherer Arbeitsbedingungen, insbesondere in der Tierhaltung. Sicherheitsvorkehrungen für Gehege gefährlicher Tiere sind in den Vorschriften detailliert festgehalten. Nach den DGUV Regel 114-001 müssen Gehege- und Schleusentüren gegenseitig verriegelt und doppelt gesichert sein, um das Entweichen von gefährlichen Tieren zu verhindern.
Die Vorfälle in Delbrück werfen ein Licht auf die Herausforderungen der Tierhaltung in Zoos. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich am 12. September 2023 im Salzburger Zoo, wo ebenfalls eine Tierpflegerin tragisch von einem Nashorn angegriffen und tödlich verletzt wurde. Solche überraschenden Aggressionen von Tieren unterstreichen die oft unterschätzten Risiken, die bei der Arbeit mit Wildtieren bestehen können.
Wichtige Sicherheitsvorkehrungen
Wie aus den Richtlinien zur Wildtierhaltung hervorgeht, müssen auch Vorkehrungen gegen unbefugtes Öffnen der Gehege getroffen werden. Dazu gehören unter anderem die Verwendung von Vorhängeschlössern und die Gestaltung von Türen, die ein Entweichen der Tiere verhindern. Zudem sind bei der Pflege gefährlicher Tiere spezielle Sicherheitsvorkehrungen erforderlich, die sicherstellen, dass die Tierpfleger während ihrer Tätigkeiten nicht in unmittelbare Gefahr geraten.
Die Geschehnisse im Tierpark Nadermann und die Vorfälle in anderen Zoos verdeutlichen die Bedeutung strenger Sicherheitsmaßnahmen und deren konsequente Umsetzung, um sowohl die Sicherheit der Tierpfleger als auch das Wohl der Tiere zu gewährleisten. In Zeiten, in denen immer wieder von kritischen Vorfällen in Zoos berichtet wird, ist es unerlässlich, die Arbeitsbedingungen zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um die Sicherheit aller Beteiligten zu erhöhen.
Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen der Tierpark Nadermann nach diesem Vorfall implementieren wird, um ähnliche Angriffe in Zukunft zu verhindern.
Details | |
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Vorfall | Messerangriff, Mord/Totschlag |
Ursache | Tierpflegerin hatte sich nicht vergewissert, ob das Zwischentor zur Innenanlage geschlossen war |
Ort | Tierpark Nadermann, Delbrück, Nordrhein-Westfalen, Deutschland |
Verletzte | 2 |
Quellen |