Unna enttäuscht im Fahrrad-Test: Schlechteste Note seit 10 Jahren!

Unna enttäuscht im Fahrrad-Test: Schlechteste Note seit 10 Jahren!

Unna, Deutschland - Die aktuelle Auswertung des bundesweiten „Fahrradklima“-Tests sorgt für Ernüchterung in Unna. Mit der Note 4,11 hat die Stadt den schlechtesten Wert seit Beginn dieser Umfragen erzielt. Dies kommentiert der Radclub ADFC, der angesichts der massiven Verschlechterung der Fahrradfreundlichkeit in den letzten zehn Jahren einem gewissen Unverständnis Ausdruck verleiht. Die Mängelliste für die Stadt ist lang und zeigt, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht.

Im Detail schneidet Unna besonders in den Bereichen Öffnung von Einbahnstraßen für Radler, Wegweisung und Fahrraddiebstähle nur knapp über dem Durchschnitt ab. Gegenüber anderen Kommunen, die in den Radverkehr investieren, erscheint Unna fast rückwärtsgerichtet. Besonders besorgniserregend ist, dass das „Zielnetz 2025“ für Radrouten, das im Rat beschlossen wurde, nicht umgesetzt wurde. Stattdessen gibt es Verschlechterungen: Die geplante Radtrasse von Massen nach Königsborn bleibt unvollständig und auch die Radwege, beispielsweise auf dem Afferder Weg, weisen erhebliche Mängel auf.

Unzufriedenheit unter Radfahrenden

Die Unnaer Radler klagen nicht nur über die mangelnde Infrastruktur, sondern auch über die Oberflächen der Fahrradwege, die Attraktivität des Radfahrens in der Stadt, das Sicherheitsgefühl und die Ampelschaltungen. Der ADFC fordert daher die Stadtverwaltung auf, sich mit den Ergebnissen des Tests auseinanderzusetzen und zeitnahe Entscheidungen zur Verbesserung der Fahrradfreundlichkeit zu treffen. Die Rücklaufquote beim Test zeigt auch, dass im Kreis Unna nicht alle Kommunen an der Auswertung teilgenommen haben, was die Aussagekraft der Ergebnisse einschränkt. So verfehlte etwa Bönen die Zielmarke von 50 Teilnahmen erneut.

Generell sind im Kreis Unna, wie beim ADFC festgestellt, die Teilnehmerzahlen rückläufig. Das entspricht einem bundesweiten Trend, den auch andere Städte wie Fröndenberg und Kamen zu spüren bekommen. Holzwickede und Lünen konnten zwar ihre Zahlen leicht verbessern, doch die stagnierenden Ergebnisse von Städten wie Unna, Selm und Schwerte deuten darauf hin, dass diese Kommunen sich stärker um das Fahrradklima kümmern sollten. Auch die Ergebnisse der Umfrage, die von September bis November 2024 durchgeführt wurde, zeigen kaum Veränderungen im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2022. Das zeigt, dass es dringend an der Zeit ist, etwas zu bewegen und das Fahrradfahren in Unna attraktiver zu gestalten.

Fahrradklima-Test als wichtige Rückmeldung

Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Befragungen zum Radfahrklima weltweit und wird alle zwei Jahre durchgeführt. Im Jahr 2024 haben sich bundesweit rund 213.000 Radfahrende beteiligt, um die lokalen Bedingungen zu bewerten. Die Ergebnisse sind nicht nur für die Städte, sondern auch für Verkehrsplaner:innen von Bedeutung, da sie wichtige Rückmeldungen geben, die gezielte Verbesserungen in der Infrastruktur möglich machen. Bereits im elften Jahr zeigt der Test, dass das Bundesministerium für Digitales und Verkehr den Test aus Mitteln des Nationalen Radverkehrsplans fördert. Umso wichtiger ist es, dass die Ergebnisse ernst genommen werden und die nötigen Schritte zur Verbesserung der Fahrradfreundlichkeit in Unna unternommen werden.

Für interessierte Radfahrer:innen sind die detaillierten Ergebnisse und eine interaktive Karte auf der Website des ADFC einsehbar. Die aktuellen Herausforderungen erfordern einen gemeinsamen Einsatz von Verwaltung und Bürger:innen, um das Fahrradfahren in Unna wieder attraktiver zu machen.

Besuchen Sie auch die Artikel auf Rundblick Unna für weiterführende Informationen zu diesem Thema: Rundblick Unna berichten und ADFC Kreis Unna.