Verkanntes Genie: Digger wartet seit 6 Jahren auf sein Zuhause!

Köln-Dellbrück, Deutschland - In zahlreichen Tierheimen in Nordrhein-Westfalen (NRW) ist die Situation für Tiere besorgniserregend. Viele Tiere bleiben dort viel länger als gewünscht. Besonders auffällig ist der Fall des Hirtenhundes Digger, der seit sechs Jahren im Tierheim Köln-Dellbrück lebt. Digger hat einen schlechten Ruf, der ihm nicht gerecht wird, und die Mitarbeiter des Tierheims haben ein Video erstellt, um für ihn zu werben. In diesem Video wird Digger als „fantastischer Hund“ beschrieben, trotz eines Vorfalls, bei dem er einmal gebissen hat, was zu einem Stigma führte.

Digger ist mittlerweile altersmüde geworden, doch wird er als intelligent und als „verkanntes Genie“ beschrieben. Die Mitarbeiter des Tierheims betonen, dass potenzielle neue Besitzer sportlich, empathisch, geduldig und konsequent sein sollten, um Digger ein neues Zuhause zu geben. Obwohl Digger einige Unterstützer auf Facebook gefunden hat, erfüllen diese oft nicht die erforderlichen Bedingungen für eine Adoption. Zudem haben einige Tierfreunde Patenschaften für ihn übernommen, um ihm Perspektiven zu bieten.

Wachsende Probleme in Tierheimen

Deutschland hat mittlerweile etwa 32 Millionen Haustiere, darunter 8,6 Millionen Hunde und 13,4 Millionen Hauskatzen. Die Überfüllung der Tierheime stellt ein ernstzunehmendes Problem dar. Gründe dafür sind ungewollte Haustiere, mangelnde Aufklärung über die Tierhaltung, familiäre Trennungen sowie unkontrollierte Vermehrung. Auch fehlende Gesetze und finanzielle Engpässe tragen zur Notlage der Tiere und der Einrichtungen bei, die diese betreuen.

Bundesweit gibt es schätzungsweise 1.400 Tierheime, die jährlich rund 400.000 Tiere versorgen. Dies betrifft nicht nur Hunde und Katzen, sondern auch Vögel, Kaninchen, und viele weitere kleine Heimtiere. Leider bleibt ein Viertel der Tiere dauerhaft in Tierheimen, wo sie weiterhin Pflege und Versorgung benötigen. Die Belastung für die Tierheime ist erheblich, da sie oft mit gequälten, vernachlässigten oder vergessenen Tieren konfrontiert sind.

Deutschland gilt jedoch als vorbildlich im Tierschutz. Viele private und städtische Tierheime sowie ehrenamtliche Helfer engagieren sich für das Wohl der Tiere. Es gibt strenge Gesetze gegen das Aussetzen von Tieren, das mit Geldstrafen bis zu 25.000 Euro und im schlimmsten Fall mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden kann, wenn das Leben des Tieres gefährdet wird. Trotz all dieser Maßnahmen bleibt das Problem der Überpopulation in den Tierheimen eine drängende Herausforderung, die nachhaltige Lösungen erfordert.

Der Westen und Terra Mater beleuchten die aktuellen Herausforderungen und die Notwendigkeit für verantwortungsvolle Tierhaltung sowie Adoptionen, um Tieren wie Digger eine zweite Chance zu bieten.

Details
Ort Köln-Dellbrück, Deutschland
Quellen