Ostalbkreis: High-Tech-Region mit schwachen Gründungszahlen!

Ostalbkreis, Deutschland - Der Ostalbkreis zeigt sich im Innovationsindex 2024 als ein starker Akteur in den High-Tech-Branchen. Trotz einer florierenden High-Tech-Industrie belegt die Region jedoch einen enttäuschenden Platz in Bezug auf Gründungsraten. Laut den aktuellen Ergebnissen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg erreichte der Ostalbkreis den 15. Platz unter insgesamt 44 Stadt- und Landkreisen.Schwäbische Post berichtet, dass der Indexwert von 33,5 im Jahr 2022 auf 35,4 in 2024 gestiegen ist.

Die Region Ostwürttemberg hingegen fiel im Ranking von Platz 6 auf Platz 7. Diese Abwertung ist unter anderem dem Rückgang des Kreises Heidenheim geschuldet, der auf Platz 20 abrutschte. In der Kategorie „Beschäftigte in industriellen Hochtechnologiebranchen“ konnte der Ostalbkreis jedoch mit einem 6. Platz punkten und belegt damit eine starke Position in diesem Sektor.

Stärken und Schwächen der Innovationslandschaft

Die Stärken der Innovationslandschaft im Ostalbkreis liegen vor allem in der hohen Beschäftigungszahl in Hochtechnologiebranchen sowie in einer intensiven Forschungs- und Entwicklungstätigkeit. Auch die hohe Patentdichte ist ein positives Merkmal. Im Gegensatz dazu sind die geringe Beschäftigungsquote in wissensintensiven Dienstleistungen und die niedrige Existenzgründungsquote mit Rang 38 als Schwächen zu identifizieren.

Innovationen entstehen unter anderem im Innovationszentrum Aalen, wo derzeit 51 Geschäftsideen verfolgt werden. Der Fokus liegt hierbei auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Industrie 4.0. Seit 2015 konnten bereits 18 Start-ups erfolgreich ausgegliedert werden, von denen 10 weiterhin aktiv im Raum Aalen sind. Im Innovationszentrum wurden zudem 185 neue Arbeitsplätze geschaffen und es konnten über 15 Millionen Euro sowie 4 Millionen US-Dollar für verschiedene Initiativen einworben.

Start-ups und Unterstützungsmöglichkeiten

Der Ostalbkreis ist auch für seine hohe Dichte an Start-ups bekannt, die maßgeblich zum wirtschaftlichen Wachstum beitragen. Es gibt zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten für Gründer, um ihre Ideen in erfolgreiche Unternehmen umzusetzen. Politisch und wirtschaftlich wird die Region aktiv unterstützt, was die Attraktivität für Existenzgründer erhöht.Standort Ostalb hebt hervor, dass die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik einen positiven Einfluss auf das Gründungsklima hat.

Zu den bedeutenden Einrichtungen gehören unter anderem das Innovationszentrum an der Hochschule Aalen und das in:it co-working lab in Schwäbisch Gmünd, welches 2018 gegründet wurde. Aktuell sind alle sechs Einzelbüros und 12 von 14 Co-Working-Plätzen belegt. Die Mietpreise für Start-ups beginnen bei 169 Euro pro Monat (netto). Die Fördermöglichkeiten für gründungsinteressierte Personen sind umfassend und beinhalten Stipendien, Preise und Inkubatoren.

Erfolgreiche Start-ups

Fünf ausgewählte Start-ups verdeutlichen die Vorteile der lokalen Unterstützung: **Änny**, eine Designagentur, die mit ihrem Projekt einen Preis gewann. **Scope Sorting**, ein Start-up, das die Plastiktrennung mit KI verbessert hat. **Q.BIG 3D** spezialisiert sich auf 3D-Drucker und wurde 2021 mit einem Innovationspreis ausgezeichnet. **Jules & Jones** ist eine Film- und Werbeagentur, die von Studenten gegründet wurde. Schließlich ist **BLACKPIN**, das sich auf sichere Kommunikation fokussiert, ein Beispiel für erfolgreiche Gründungen, die bereits einen Innovationspreis gewonnen haben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Ostalbkreis sowohl Herausforderungen als auch Chancen bietet. Die starke Forschungslandschaft und das Engagement der lokalen Akteure zeigen, dass der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis von großer Bedeutung ist. Das Bundesforschungsministerium fördert dabei die Schaffung von Innovationsökosystemen, die eine wichtige Rolle im internationalen Wettbewerb spielen.BMBF betont die Notwendigkeit, Netzwerke aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft zu stärken, um Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu finden und die Wirtschaftskraft der Region weiter zu verankern.

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Ort Ostalbkreis, Deutschland
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