Ostern in Jerusalem: Feiern im Schatten des Gaza-Kriegs
Jerusalem, Israel - Am 21. April 2025 feierten Christen aus aller Welt Ostern in Jerusalem, jedoch überschattet von den andauernden Konflikten im Gazastreifen. Der höchste katholische Würdenträger der Region, Patriarch Pierbattista Pizzaballa, leitete die traditionelle Ostermesse in der Grabeskirche, dem symbolträchtigsten Ort des Christentums. In seiner Osterbotschaft stellte er das leere Grab Christi als ein Zeichen für Gerechtigkeit, Hoffnung und Frieden dar und äußerte Besorgnis über die humanitäre Lage im Gazastreifen und die möglichen politischen Eskalationen, die mit dem Krieg einhergehen. F.A.Z. berichtet, dass dies bereits das zweite Jahr in Folge ist, in dem der Gaza-Krieg die Feierlichkeiten beeinträchtigt.
In einem Jahr, wo die Karwoche besondere Bedeutung hatte, da sie mit dem jüdischen Pessachfest zusammenfiel, besuchten wieder zahlreiche Gläubige die Messe. Doch die Einreisebeschränkungen der israelischen Behörden wirken sich erheblich auf die Feierlichkeiten aus – nur 6.000 Christen aus dem Westjordanland wurden zu den Feiern zugelassen. Seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 sind die Einreisebedingungen für Palästinenser extrem verschärft, was auch die Anreise ausländischer Pilger erschwert. ZDF zeigt, dass die Straßen Jerusalems leer sind und viele Restaurants sowie Souvenirläden unter den reduzierten Touristenzahlen leiden.
Die Botschaft der Hoffnung
Kardinal Pizzaballa, der am Gründonnerstag in der Grabeskirche predigte, betonte die zentrale Botschaft der Liebe Gottes, die stärker als der Tod sei. In seiner Ansprache ermutigte er die Gläubigen zu einer Haltung der Hoffnung und verwies auf den Hunger nach Freiheit, Gerechtigkeit und Würde im Heiligen Land. Trotz der Widrigkeiten forderte er dazu auf, konkret für den auferstandenen Christus zu zeugen und keine Angst vor den aktuellen Herausforderungen zu haben. Diese Worte resonieren besonders stark in einer Zeit des anhaltenden Konflikts. Vatican News hebt hervor, dass Pizzaballa dazu auffordert, die Liebe als überwindende Kraft zu betrachten und die Ostern als Zeichen der Hoffnung zu feiern.
Am Karsamstag zündeten christliche Pilger Kerzen während der Feier des Heiligen Feuers in der Grabeskirche an und erfuhren dabei von den Herausforderungen und Ängsten, die die Gemeinschaft im Heiligen Land beschäftigen. Berichte über Hass und Angriffe auf Christen, wie Graffiti oder verbale Übergriffe, spiegeln die schwierige Realität wider, in der sich die Gläubigen befinden. Trotzdem gibt es auch Initiativen von jüdischen Bürgern, die versuchen, Übergriffe auf Christen zu verhindern und ein Klima des respektvollen Miteinanders zu fördern.
Ein Ort des Konflikts und der Hoffnung
Der Geschäftsmann Abu Alan Baidun beschreibt, dass sein traditionelles Geschäft in der Jerusalemer Altstadt gravierend unter den Folgen des Konflikts leidet. Die Vielzahl von Touristen, die in den vergangenen Jahren an ihren Geschäften vorbeigegangen sind, bleibt in diesem Jahr aus. Die Leere auf den Straßen der Altstadt verdeutlicht die Auswirkungen des Krieges im Gazastreifen und die daraus resultierenden Verschiebungen der Reisepläne. Auch die Sicherheitslage wird durch die Präsenz bewaffneter Ordnungskräfte in der Altstadt geprägt, während jüdische Pilger dem Kreuzweg Jesu nachspüren.
Das Bild eines gespaltenen Heiligen Landes wird durch die verschiedenen Feierlichkeiten für die verschiedenen Konfessionen sichtbar, die trotz ihrer Unterschiede in diesem Jahr gemeinsam Ostern feiern. Diese Hoffnung auf Einheit und versöhnliche Freude steht im Kontrast zu den belastenden Nachrichten der letzten Monate, in denen die Gläubigen sowohl in Jerusalem als auch im Gazastreifen unter den verschiedenen Facetten des Konflikts leiden.
Details | |
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Vorfall | Terrorismus |
Ursache | Gaza-Krieg |
Ort | Jerusalem, Israel |
Quellen |