Ostern unter Druck: Eierpreise steigen – So kämpfen die Bauern!

Nörvenich, Deutschland - In Deutschland sorgt das bevorstehende Osterfest für erhöhten Druck auf die Hühnerhöfe. Wie tagesschau.de berichtet, rechnet der Bundes-Verband Ei mit steigenden Eierpreisen. Wilhelm Püllen, Betreiber eines Hühnerhofs in Nörvenich bei Aachen, führt das Familienunternehmen nun in der fünften Generation. Mit 40.000 Hennen produziert der Hof täglich etwa 30.000 Eier, die überwiegend in Boden- und Freilandhaltung entstehen.

Der Hühnerhof von Püllen ist mit modernen Sicherheitsmaßnahmen ausgestattet, darunter Desinfektionsmittel und verschiedene Bereiche, in denen Hühner nach Alter getrennt gehalten werden. „Die Hühner legen ausschließlich braune Eier und gehören der Rasse Lohmann brown an“, erklärt Püllen, während er über die zahlreichen Etagen im Stall berichtet, die mit Sitzstangen, Tränk- und Futtereinrichtungen ausgestattet sind. Täglich kümmern sich 20 Mitarbeiter um die Tiere und die Logistik der Eierlieferung.

Rasanter Anstieg der Eierproduktion

Im Jahr 2024 verzeichnete die deutsche Eierproduktion einen Anstieg von 4,2 % im Vergleich zum Vorjahr, was insgesamt etwa 13,7 Milliarden Eier ausmachte, so destatis.de. Über 45,3 Millionen Legehennen waren in den erfassten Betrieben aktiv, wobei die meisten Eier aus Bodenhaltung kommen, auch wenn hier ein leicht rückläufiger Trend zu beobachten ist. Der Anteil der Freilandhaltung stieg jedoch auf 23,6 %.

Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der ökologischen Erzeugung, die mittlerweile 14,1 % der gesamten Eierproduktion ausmacht. Diese Zahl repräsentiert den wachsenden Trend hin zu nachhaltiger und tiergerechter Haltung, was bei Verbrauchern zunehmend an Relevanz gewinnt. Dennoch zeigt sich, dass Deutschland ein Importland für Eier bleibt, mit einem täglichen Import von 12 bis 15 Millionen Eiern aus den Niederlanden.

Zukunftsausblick und Herausforderungen

Die Herausforderungen für die Eierproduzenten sind dabei vielfältig. Bauer Püllen hofft auf einen Bürokratieabbau durch die neue Bundesregierung, um mehr Zeit für die Hühnerpflege zu haben. Zudem plant er den Einsatz eines Roboters mit Künstlicher Intelligenz zur Unterstützung bei der Eiablage, um die Effizienz seines Betriebs weiter zu steigern.

Obwohl die Produktion an sich nicht knapp ist, fehlt es an besonders günstigen Eiern. Im Jahr 2024 erhöhten die Deutschen ihren Eierkonsum und konsumierten pro Person durchschnittlich zwölf Eier mehr als im Vorjahr. Diese Tendenz zeigt, dass trotz sich verändernder Produktionsbedingungen das Interesse an Eiern als Grundnahrungsmittel ungebrochen ist und die Nachfrage weiterhin steigt.

Details
Ort Nörvenich, Deutschland
Quellen