Post-Krise: Tausende Briefe und Pakete wegen Warnstreiks liegen geblieben!

Die Deutsche Post startet heute die vierte Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt, während die Gewerkschaft Verdi höhere Entgelte fordert.
Die Deutsche Post startet heute die vierte Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt, während die Gewerkschaft Verdi höhere Entgelte fordert. (Symbolbild/NAG Archiv)

Bundesländer, Deutschland - Die Deutsche Post steht vor einer Herausforderung, da sie nach den Warnstreiks am Freitag und Samstag, bei denen etwa jede zehnte Brief- und Paketsendung liegenblieb, mit der Nachlieferung der ausstehenden Sendungen beginnen will. Laut faz.net sollen die Rückstände zügig bearbeitet und den Kunden zugestellt werden. Heute startet die vierte Verhandlungsrunde im laufenden Tarifkonflikt, in dem die Gewerkschaft ver.di ein verbessertes Angebot seitens der Post erwartet. Ver.di fordert eine Erhöhung der Entgelte um sieben Prozent für rund 170.000 Mitarbeiter in einem zwölfmonatigen Tarifvertrag.

Derzeit bietet die Deutsche Post im Rahmen eines 27 Monate laufenden Vertrages eine Erhöhung von zunächst 1,8 Prozent und später 2,0 Prozent an. Diese Forderungen von ver.di werden als Reaktion auf die steigenden Lebenshaltungskosten formuliert, die eine Mehrheit der Beschäftigten stark belasten. Andrea Kocsis von ver.di betont, dass viele Mitarbeiter der Deutschen Post AG unter dem mittleren Einkommen leben und deshalb eine angemessene Entgeltanpassung notwendig sei.

Warnstreiks und deren Auswirkungen

Die Warnstreiks, die von ver.di koordiniert werden, hatten bereits im Januar ihren Anfang genommen. Am 28. Januar fand der erste bundesweite Warnstreik statt, gefolgt von weiteren Aktionen in verschiedenen Bundesländern ab dem 4. Februar, die teilweise mehrere Tage andauerten. Dies führte zu erheblichen Ausständen in der Brief-, Paket- und Verbundzustellung in allen Regionen. Trotz dieser Arbeitsniederlegungen wurde die Zustellung der Wahlunterlagen für die Bundestagswahl am 23. Februar gesichert, was für die Wahlämter und Beschäftigten eine zusätzliche Herausforderung darstellt, da fast die Hälfte der Wähler bei der letzten Wahl die Briefwahl nutzte, wie ver.di berichtet.

Zusätzlich zu den Lohnerhöhungen fordert ver.di auch eine Verlängerung der Urlaubstage: drei zusätzliche Tage für Tarifbeschäftigte und Auszubildende sowie einen weiteren Urlaubstag für die Mitglieder der Gewerkschaft. Diese Forderungen kommen inmitten einer intensiven Debatte über die Arbeitsbedingungen und die Vergütung im Zustellbereich.

Ausblick auf die Verhandlungen

Mit dem Beginn der vierten Verhandlungsrunde bringt ver.di die Hoffnung auf ein verbessertes Angebot auf die Tagesordnung. Die aktuellen Entwicklungen und die Reaktionen der Deutschen Post auf die Warnstreiks werden entscheidend sein für den Verlauf der Verhandlungen und die Situation der rund 170.000 Beschäftigten. Die kommenden Tage könnten entscheidend dafür sein, ob eine Einigung erzielt wird und wie schnell die Rückstände bei den Sendungen abgebaut werden können, um den Kunden einen reibungslosen Service zu bieten, berichtet spiegel.de.

Details
Ort Bundesländer, Deutschland
Quellen