Radlader-Unfall in Unterschleißheim: Kollege unter Müllsäcken verschüttet!

Ein Arbeiter verletzte seinen Kollegen bei einem Unfall in Unterschleißheim mit einem Radlader. Ermittlung wegen Fahrlässigkeit läuft.
Ein Arbeiter verletzte seinen Kollegen bei einem Unfall in Unterschleißheim mit einem Radlader. Ermittlung wegen Fahrlässigkeit läuft. (Symbolbild/NAG)

Unterschleißheim, Deutschland - In einem tragischen Vorfall in Unterschleißheim bei München wurde ein 63-jähriger Arbeiter einer Entsorgungsfirma unter mehr als zwei Meter hohen Müllsäcken begraben. Der Unfall ereignete sich, als ein Kollege mit einem Radlader die Müllsäcke bewegte und den 63-Jährigen dabei übersah. Der Mann erlitt einen Beinbruch und musste vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden. Glücklicherweise bemerkten andere Kollegen rechtzeitig das Unglück und konnten reagieren. Der Radlader-Fahrer sieht sich nun wegen fahrlässiger Körperverletzung Ermittlungen gegenüber und wird für sein Handeln verantwortlich gemacht, wie inFranken.de berichtet.

Im Kontext von Unfällen mit Radladern zeigen aktuelle Statistiken, dass solche Vorfälle nicht selten sind. Laut der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ereignen sich jährlich zahlreiche tödliche Arbeitsunfälle in Deutschland. Zwischen 2014 und 2024 wurden der BAuA 1.549 Unfälle gemeldet, während die Berufsgenossenschaften 4.458 Unfälle im gleichen Zeitraum dokumentierten. Fast 40 Prozent der an die BAuA gemeldeten tödlichen Arbeitsunfälle geschahen auf Baustellen, und eine Vielzahl von Baufahrzeugen, zu denen auch Radlader zählen, war in diese Unfälle verwickelt, wie die BAuA in ihrer aktuellen Auswertung feststellt.

Vergangene Radlader-Unfälle in Deutschland

Ein weiterer prägender Vorfall ereignete sich im Juni 2023 in Toppenstedt, bei dem ein 44-jähriger Radlader-Fahrer für die tödlichen Folgen seines Handelns verantwortlich gemacht wurde. Der Fahrer wurde zu einer Haftstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt, die jedoch zur Bewährung ausgesetzt wurde. Bei diesem Unfall starben ein Vater und sein Kind. Ein neues Gutachten stellte menschliches Versagen fest, während technisches Versagen ausgeschlossen wurde. Der Fahrer hatte mehrere Sorgfaltspflichten verletzt und transportierte gegen die Vorschriften Menschen mit einer Gitterbox, was zu dem tragischen Unglück führte. Dabei waren auch elf andere Kinder teils schwer verletzt worden, während der Angeklagte nach dem Vorfall von seinem Amt als Bürgermeister zurücktrat, wie NDR berichtet.

Die Vorfälle verdeutlichen, dass Sicherheit auf Baustellen und im Umgang mit schweren Maschinen von größter Bedeutung ist. Die BAuA erfasst nicht nur die Unfallmeldungen, sondern analysiert auch Unfallursachen und erarbeitet Präventionsansätze. Im Jahr tritt jährlich die Erfassung der Unfälle in den Mittelpunkt, um Unfallschwerpunkte zu identifizieren und zukünftige Risiken zu minimieren.

Mit den erwähnten Unfällen kommt die Frage auf, wie die Sicherheit von Arbeitsschutzmaßnahmen in der Praxis sichergestellt werden kann. Die Geschehnisse in Unterschleißheim und Toppenstedt fordern eine umgehende Überprüfung der Sicherheitsprotokolle in derartigen Betrieben, um weiteren tragischen Vorfällen vorzubeugen.

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Ort Unterschleißheim, Deutschland
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