Rätsel der Urzeit: Riesenkrokodil Deinosuchus überlebte dank Salzwasser!

Tübingen, Deutschland - Die kürzlich veröffentlichte Studie des Forschungsteams unter der Leitung von Dr. Márton Rabi von der Universität Tübingen enthüllt spannende Details zur Abstammung des Deinosuchus, einem faszinierenden, ausgestorbenen Riesenkrokodil. Dieses Tier war vor 82 bis 75 Millionen Jahren in den Feucht- und Küstengebieten Nordamerikas einer der erfolgreichsten Raubtiere und wird in der Fachzeitschrift Communications Biology ausführlich behandelt.

Die besonderen Merkmale des Deinosuchus, insbesondere seine Salzwassertoleranz und enorme Größe, trugen maßgeblich zu seinem Erfolg in seiner Lebensumgebung bei. Bisher nahm man an, dass Deinosuchus eng mit Süßwasser-Alligatoren und Kaimanen verwandt ist. Die umfassenden Analysen des Forschungsteams zeigen jedoch, dass dies nicht der Fall ist. Stattdessen stammt Deinosuchus von einer Seitenlinie ab, die vom Hauptast des Krokodilfamilienbaums abzweigte.

Lebensweise und Umwelt

Das Deinosuchus lebte nicht dauerhaft im Meer, war aber möglicherweise in der Lage, den Western Interior Seaway zu überqueren. Diese Fähigkeit könnte durch eine erhaltende Salzwassertoleranz seiner Vorfahren erklärt werden. Ein interessantes Detail ist die Schätzung seiner Körperlänge, die bei etwa 7,7 Metern für die Art Deinosuchus riograndensis liegt, wobei Hinweise auf größere Individuen hinweisen.

Ein Rückgang des Meeresspiegels am Ende der Kreidezeit wird als möglicher Grund für das Aussterben von Deinosuchus angesehen. Diese Art lebte mehr als zehn Millionen Jahre vor dem berühmten Tyrannosaurus rex und war damit ein bedeutendes Raubtier seiner Zeit.

Evolutionsgeschichte der Krokodile

Krokodile gelten als Meister der Anpassung, da sie sich im Laufe der Evolution nur minimal verändert haben. Mit 23 Krokodilgattungen, die in drei Unterfamilien unterteilt sind—Alligatoren, Echte Krokodile und Gaviale—gestalten sie ein breit gefächertes Spektrum an Lebensweisen. Krokodile leben in tropischen und subtropischen Feuchtgebieten in Amerika, Asien, Afrika und Australien, während sie in Europa mittlerweile ausgestorben sind.

Die Lebensweise von Krokodilen ist beeindruckend: Sie sind wechselwarm, besitzen eine Klappe im Rachen, die das Ertrinken beim Öffnen des Mauls unter Wasser verhindert, und können Wochen bis Monate ohne Nahrung überdauern. Sie jagen meist Fische, Wasservögel und mittelgroße Säugetiere, wobei ihre Zähne nicht zum Kauen sondern zum Reißen von Beuteteilen verwendet werden.

Bedrohungen und Erhaltungsmaßnahmen

Die Gründe für das Fehlen lebender riesiger Krokodile sind vielfältig, einschließlich Überjagung und Lebensraumzerstörung. Krokodile bringen einen Überschuss an Nachkommen zur Welt, um die Überlebenschancen zu erhöhen. Dennoch überleben von den jungen Krokodilen nur etwa 10 % bis ins Erwachsenenalter, was die Herausforderungen verdeutlicht, denen sie gegenüberstehen.

Die Erkenntnisse aus der Studie über Deinosuchus tragen nicht nur zur Evolutionsgeschichte der Krokodile bei, sondern unterstreichen auch die Bedeutung des Umwelt- und Artenschutzes. Die einzigartige Lebensweise und die Anpassungsfähigkeit dieser Geschöpfe stellen sicher, dass sie trotz ihrer Herausforderungen faszinierende Überlebenskünstler in den Ökosystemen der Erde bleiben.

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Ort Tübingen, Deutschland
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