Revolution in der Alzheimer-Behandlung: Lecanemab erhält EU-Zulassung!

Wasserburg am Inn, Deutschland - Am 15. April 2025 erteilte die Europäische Arzneimittelorganisation die Zulassung für das Medikament Lecanemab zur Behandlung von Alzheimer. Dies ist eine bedeutende Entwicklung im Kampf gegen diese schwere Erkrankung, da Lecanemab als erstes Arzneimittel gilt, das aktiv die Ursache der Alzheimer-Krankheit bekämpfen will, indem es die Ablagerung von Amyloid-Plaques im Gehirn reduziert. Professorin Dr. Janine Diehl-Schmid, Chefärztin im Zentrum für Altersmedizin am kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg, äußert jedoch Skepsis bezüglich der Wirksamkeit dieses neuen Medikaments, das als wichtige Neuerung gilt, während die bestehenden Therapien lediglich die Symptome behandeln, aber keine Heilung bieten.

Demenz ist ein Überbegriff für Gedächtnisstörungen und geistige Leistungsbeeinträchtigungen, wobei Alzheimer die häufigste Ursache für Demenz bildet, etwa 70% der Fälle ausmacht. Zu den typischen Symptomen von Alzheimer zählen zunächst leichtere Gedächtnisstörungen, die oft schon Jahrzehnte vor der definitiven Diagnose auftreten können. Die Diagnose erfolgt in neurologischen Praxen oder Gedächtnisambulanzen durch Gedächtnistests, Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren des Gehirns.

Wirkung und Studien zu Lecanemab

Die erfahrenen Herangehensweisen bei der Alzheimer-Behandlung basieren traditionell auf Acetylcholinesterase-Hemmern und Memantin. Diese Medikamente bringen jedoch keine Heilung, sondern mildern nur die Symptome. Lecanemab hingegen zeigt in mehreren Studien, darunter die randomisierte, placebo-kontrollierte Studie 201 mit 856 Patienten, dass es nicht nur Amyloid-Plaques reduzieren kann, sondern auch eine Verlangsamung des kognitiven Verfalls bewirken kann. Die Studienergebnisse belegen dosisabhängige Reduktionen von Hirnamyloid nach 12 und 18 Monaten sowie den Erhalt klinischer Behandlungseffekte, auch nach Absetzen des Medikaments.

Die Therapie mit Lecanemab wird voraussichtlich Ende 2025 oder Anfang 2026 in Deutschland verfügbar sein. Leider ist das Medikament nur für Patienten im frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit geeignet, was eine umfassende diagnostische Abklärung voraussetzt, einschliesslich Nervenwasseruntersuchungen und spezieller Bildgebung. Ein Gentest vor der Behandlung ist ebenfalls notwendig, um mögliche Risiken von Nebenwirkungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem ApoE4-Gen, zu bewerten.

Blick in die Forschung

Trotz des Fortschritts ist die Suche nach wirksamen Behandlungsmethoden für Demenzerkrankungen wie Alzheimer weiterhin eine Herausforderung. Die Zulassung des letzten Alzheimer-Medikaments in Deutschland liegt bereits mehr als 20 Jahre zurück. Inzwischen werden die Antikörper-Wirkstoffe Lecanemab und Donanemab, die in den USA bereits erhältlich sind, auch in der EU geprüft. Beide Medikamente sind darauf ausgelegt, den Krankheitsverlauf im frühen Stadium zu verlangsamen und sind ein Beweis für die Fortschritte in der Alzheimer-Forschung, die neue Ansätze zur Bekämpfung dieser komplexen Erkrankung ermitteln. Forscher arbeiten weltweit intensiv an Therapieansätzen für Demenzerkrankungen, während die Herausforderungen bestehen bleiben.

Insgesamt zeigt die Entwicklung von Lecanemab einen vielversprechenden Schritt in die richtige Richtung, auch wenn noch viele Fragen zur Langzeitwirkung und zur optimalen Anwendung offen sind. Die Erkenntnisse aus der laufenden Forschung sind entscheidend für zukünftige Behandlungsstrategien für Alzheimer-Patienten.

Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in der Alzheimer-Forschung bietet die Seite Alzheimer Forschung, während detaillierte Studienergebnisse zu Lecanemab und dessen Wirkung in der Publikation PMC zu finden sind. Für umfassende Berichterstattung über die aktuellen Ereignisse hat Rosenheim24 wichtige Informationen bereitgestellt.

Details
Vorfall Medikamentenzulassung
Ort Wasserburg am Inn, Deutschland
Quellen