Innovation in der Hörakustik: Vorlesung über moderne Hörgeräte am 6. Mai!

Hörsaal AM4, Universität zu Lübeck, 23562 Lübeck, Deutschland - Am 6. Mai 2025 wird Dr. Hendrik Husstedt seine Antrittsvorlesung an der Universität zu Lübeck halten. Die Veranstaltung findet um 17:00 Uhr im Hörsaal AM4 statt und trägt den Titel „Zwischen Prüfwesen und Forschung in der Hörakustik“.

Die Relevanz des menschlichen Gehörs ist unbestritten, da es für die Wahrnehmung einer Vielzahl von Geräuschen und für die akustische Kommunikation im Alltag von zentraler Bedeutung ist. Hörverlust hingegen kann für Betroffene und deren Angehörige immense Einschränkungen mit sich bringen. Umso wichtiger sind neue Technologien, insbesondere hochentwickelte Luftleitungs-Hörgeräte, die eine Verbesserung der Lebensqualität ermöglichen können.

Bedeutung moderner Hörsysteme

Luftleitungs-Hörgeräte arbeiten, indem sie Umgebungsgeräusche aufnehmen, verstärken und wiedergeben. Dabei kommen fortschrittliche Signalverarbeitungsmethoden zur Störgeräuschunterdrückung und zur automatischen Erkennung von Hörsituationen zum Einsatz. Dr. Husstedt wird in seiner Vorlesung die Funktionsweise dieser Geräte näher erläutern und darauf eingehen, wie medizinische Produkte solche Technologien entwickeln sollten, um den Nutzern tatsächlich einen Mehrwert zu bieten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenkassen, die häufig von dem Nutzen im Verhältnis zu möglichen Defiziten abhängt. Aus diesem Grund ist ein Vergleich der Funktionsumfänge notwendig, um eine individuelle Auswahl der Geräte für die Nutzer zu gewährleisten. Zudem wird die Notwendigkeit von Qualitätssicherung und Transparenz hervorgehoben, da eine umfassende Prüfung der Funktionsmerkmale moderner Hörgeräte von großer Bedeutung ist.

Forschung zu Hörgerätetechnologien

Zusätzlich zu den praktischen Anwendungen wird Dr. Husstedt Einblicke in relevante Forschungsergebnisse geben, die die Wirksamkeit von Hörgeräten untersuchen. Eine Studie hat gezeigt, dass das Einsilberverstehen mit Hörgeräten, besonders bei Patienten mit hochgradigem Hörverlust, oft unter dem maximalen Einsilberverstehen liegt. In dieser Forschung wurden Daten von 93 Ohren von 64 Patienten analysiert, wobei festgestellt wurde, dass mehr als 67% der Hörgeräteeinstellungen nicht den Zielkurven entsprachen. Dies ist ein Hinweis darauf, dass es erheblichen Verbesserungsbedarf in der Anpassung von Hörgeräten gibt berichtet.

Die Ermittlung der Hörgeräteanpassung ist mit Herausforderungen verbunden, da ein Reintonaudiogramm allein keine ausreichenden Rückschlüsse auf das Sprachverstehen mit Hörgeräten zulässt. Ausschlaggebend für den Erfolg einer Hörgeräteversorgung ist, ob die individuellen Anpassungen den Nutzerbedürfnissen entsprechen.

Epidemiologische Daten und Versorgungsraten

Die Untersuchung von epidemiologischen Daten hat zudem gezeigt, dass es signifikante Unterschiede in den Versorgungsraten je nach verwendeten Kriterien zur Prävalenz von Schwerhörigkeit gibt. Insbesondere bei der Untersuchung von Sprachverstehen im Störgeräusch zeigen jüngere Probandengruppen oft einen höheren prozentualen Hörverlust für Sprache im Vergleich zu Tönen. Diese Erkenntnisse unterstützen die Forderung nach einer genaueren Angabe von Kriterien zur Erhebung der Prävalenz von Hörstörungen stellt fest.

Dennoch bleibt die Versorgungsrate von über 65-Jährigen, die bei etwa 45% liegt, hinter dem tatsächlichen Bedarf zurück. Eine kritische Auseinandersetzung mit den verwendeten Maßstäben in der Hörgeräteversorgung ist notwendig, um ein realistischeres Bild der Hörsituation in der Bevölkerung zu erhalten.

Die Antrittsvorlesung von Dr. Husstedt am 6. Mai wird ein wichtiger Schritt zur Aufklärung über die Herausforderungen und Fortschritte in der Hörakustik sein, und es bleibt abzuwarten, welche neuen Perspektiven diese Veranstaltung eröffnen wird.

Details
Ort Hörsaal AM4, Universität zu Lübeck, 23562 Lübeck, Deutschland
Quellen