Streit um Preisangaben: Lidl muss klare Rabatte für alle Kunden bieten!

Wolpertshausen, Deutschland - Am 9. April 2025 berichtete der SWR über zwei Themen, die die Nachrichtenlage in Baden-Württemberg prägten. Zum einen gab es große Fortschritte im Streit um die Preisangaben bei Lidl. Der Discounter hat sich verpflichtet, transparente Preisangaben für alle Kunden zu gewährleisten, nicht nur für App-Nutzer. Diese Einigung war das Resultat von Verhandlungen zwischen Lidl und der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Auslöser war eine umstrittene Werbung für „Metzgerfrisch Premium Lammlachse in Gewürzmarinade“, die für App-Nutzer zu einem Preis von 5,50 Euro angeboten wurde, während der Grundpreis lediglich zum App-Preis angegeben wurde. Nachdem ein Kunde eine Beschwerde einreichte, klagte die Verbraucherzentrale, da Lidl keine Unterlassungserklärung abgab. Bevor es zu einer mündlichen Verhandlung kam, konnte eine Einigung erzielt werden. Ähnliche Verfahren gegen Penny und Rewe sind ebenfalls im Gange, wie der SWR dokumentiert: SWR.

Eine breitere rechtliche Problematik zeigt sich in den Urteilen des Landgerichts Heilbronn und des Oberlandesgerichts Stuttgart. Diese hatten entschieden, dass die Werbung von Lidl mit Preisreduzierungen unzulässig sei, wenn kein nachvollziehbarer Bezugspunkt angegeben wird. So stellte das Landgericht fest, dass der Vergleich mit einer nicht näher bestimmten „Standardverpackung“ Verbraucher:innen irreführen könne. Auch Werbung mit unverbindlicher Preisempfehlung (UVP) sei unzulässig, wenn die Artikel exklusiv beim Anbieter erhältlich sind. Die Verbraucherzentrale hat Klage eingereicht, nachdem eine Abmahnung erfolglos blieb. Aktienzeichen der Verfahren sind Di 8 O 35/23 und 2 U 130/23. Diese Urteile aus Heilbronn und Stuttgart sind jedoch noch nicht rechtskräftig, was die endgültige Klärung dieser Fragen betrifft: Verbraucherzentrale.

Unfall auf der Autobahn A6

Parallel zu den juristischen Auseinandersetzungen kam es zu einem tragischen Unfall auf der Autobahn A6 bei Wolpertshausen. Ein 31-jähriger Fahrer eines Kleintransporters starb in einem Auffahrunfall am Stauende. Der Unfall ereignete sich in Fahrtrichtung Nürnberg, wodurch die A6 für die Dauer der Räumungsarbeiten voll gesperrt wurde. Die genauen Hintergründe des Unfalls sind derzeit noch unklar.

Politische Situation in Baden-Württemberg

Währenddessen bleiben die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD angespannt. Nach 13-stündiger Beratung konnten die beiden Parteien keine finale Einigung erzielen. Ziel ist es, bis zum Nachmittag eine Lösung zu finden. Die Gespräche sollen heute um 9:30 Uhr in der CDU-Parteizentrale fortgesetzt werden. Die Themen, die besonders strittig sind, umfassen Steuern, Finanzen und die Verteilung der Ministerien. Die Verhandlungen laufen nun schon seit fast vier Wochen, um einen gemeinsamen Koalitionsvertrag zu erreichen, was die politische Lage weiter kompliziert: SWR.

Für Verbraucher:innen stellt sich vor diesem Hintergrund auch die Frage nach der Transparenz und Fairness im Lebensmittelsektor. In einer Zeit, in der die Preise steigen, sorgt die Debatte um faire Preispolitik und Preisangaben für zusätzlichen Gesprächsstoff. Informationen dazu finden sich auch auf der Seite von foodwatch.

Details
Vorfall Verkehrsunfall
Ort Wolpertshausen, Deutschland
Quellen