Zehntausende fordern Frieden: Ostermärsche 2025 gegen Aufrüstung!

Stuttgart, Deutschland - Die diesjährigen Ostermärsche, die am Gründonnerstag begonnen wurden, haben Zehntausende Menschen in ganz Deutschland mobilisiert. In über 100 Aktionen setzten die Teilnehmer ein starkes Zeichen für Frieden und Abrüstung. Laut Tagesschau lag die Teilnehmerzahl leicht über dem Vorjahresniveau; allein in Stuttgart nahmen am Karsamstag 4.500 Menschen an einer Kundgebung gegen die weltweiten Aufrüstungspläne teil.

Die zentralen Themen der Ostermärsche waren die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen sowie die geplanten massiven Aufrüstung in Deutschland und Europa. Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative betonte die Notwendigkeit diplomatischer Lösungen zur Deeskalation internationaler Konflikte. Wichtige Forderungen der Friedensbewegung richten sich an die kommende Bundesregierung und setzen einen klaren Fokus auf Frieden und Abrüstung.

Wachsende Mobilisierung für Frieden und Abrüstung

In den letzten Tagen fanden zahlreiche Aktionen statt, darunter Rund 75 Veranstaltungen in Städten wie Köln, Mainz und München. Auch am Ostersonntag waren deutschlandweit weiter Demonstrationen geplant, zum Beispiel in Essen, Halle und Frankfurt (Oder). Das Bündnis Friedens- und Zukunftswerkstatt berichtete von mehreren tausend Teilnehmern an den ersten Ostermärschen, was den anhaltenden Druck auf die Politik verdeutlicht.

Die Ostermärsche haben eine lange Tradition in Deutschland und finden seit den 1960er-Jahren statt. Während der größten Mobilisierungen in den 1980er-Jahren nahmen Hunderttausende Menschen teil. Der Fokus hat sich jedoch in den letzten Jahren insbesondere durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verändert. ZDF berichtet, dass die Friedensbewegung sich dem Zwangsdenken von Kriegspropaganda und -drohungen entgegensetzt und aktive Forderungen zur Ächtung von Atomwaffen und militärischer Rüstung äußert.

Kritik und gesellschaftliche Herausforderungen

Im politischen Diskurs gab es unterschiedliche Meinungen zu den Protesten und deren Forderungen. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sah keine Alternative zu den geplanten Aufrüstungsmaßnahmen und betonte die Notwendigkeit der Verteidigungsbereitschaft. Anders äußerte sich die Grünen-Chefin Franziska Brantner, die bestimmte Demonstrationsaufrufe, insbesondere gegen Waffenlieferungen an die Ukraine, kritisch hinterfragte. Dies zeigt eine Tendenz innerhalb der Friedensbewegung zu internen Konflikten und unterschiedlicher Wahrnehmung von Kriegspropaganda und notwendigen militärischen Maßnahmen.

Die Ostermärsche stehen in direktem Zusammenhang mit den geopolitischen Spannungen, die durch den Konflikt in der Ukraine und die Situation im Nahen Osten entstanden sind. Die politische Landschaft zeigt eine tiefgreifende Uneinigkeit innerhalb der Friedensaktivisten, was die Mobilisierung in den vergangenen Jahren beeinträchtigt hat. Festgelegte Aktionen am Ostermontag, die in mehreren Städten stattfinden sollen, zeigen jedoch, dass das Interesse an der Bewegung weiterhin besteht und sich an die aktuellen Herausforderungen anpasst. RBB24 hebt die allgemeine Forderung nach einem atomwaffenfreien Europa hervor, wobei der Fliegerhorst Büchel mit seinen Atomwaffen als eine zentrale Forderung im Kontext der Abrüstung genannt wird.

Die Ostermärsche sind folglich nicht nur eine Protestform, sondern auch ein Ausdruck der gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen, die die Friedensbewegung in Deutschland heute beschäftigt. Sie setzen wichtige Impulse für politische Diskussionen über Krieg und Frieden, Rüstung und Abrüstung in einer Zeit, in der geopolitische Spannungen allgegenwärtig sind.

Details
Vorfall Demonstration
Ursache Kriege gegen die Ukraine, geplante Aufrüstung
Ort Stuttgart, Deutschland
Quellen