Lambsheimer Kläranlage: Milliarden-Projekt startet mit Spatenstich!
Eppsteiner Weg, 67245 Lambsheim, Deutschland - Am Eppsteiner Weg in Lambsheim erfolgt heute der symbolische Spatenstich für den Umbau der örtlichen Kläranlage. Anwesend waren Paul Poje von der CDU und Michael Reith von der SPD, die gemeinsam diesen wichtigen Schritt für die zukünftige Abwasseraufbereitung vollzogen. Technischer Betriebsleiter Frank Sentpali informierte über den Stand der Dinge: Die Planungen sind abgeschlossen und ein Baukran wurde bereits aufgestellt, um mit den Arbeiten zu beginnen.
Der Umbau fokussiert sich auf die Umrüstung der mechanisch-biologischen Abwasserreinigungsanlage, um Klärschlamm künftig anaerob, also ohne Sauerstoff, zu behandeln. Dieser entscheidende Prozess wird durch den Einbau eines neuen Turms für Hochlastfaulung unterstützt, der das bestehende Belüftungssystem ersetzen wird. Zu den Vorteilen der Umrüstung zählen die Erzeugung von Strom und Wärme sowie die Reduzierung unangenehmer Gerüche.
Klimaschutz und kommunale Verantwortung
Bürgermeister Bernd Knöppel (CDU) aus Frankenthal betonte während der Veranstaltung den konstruktiven Dialog mit dem Zweckverband, der diese Maßnahmen unterstützt. Der Klimaschutzaspekt spielt eine zentrale Rolle: Michael Reith hebt hervor, dass durch die Umrüstung der Energiebedarf sinkt, gleichzeitig die Energieerzeugung steigt und weniger Klärschlamm anfällt, was eine bessere Entwässerung zur Folge hat.
Die Initiierung des Projekts hat einen langen Vorlauf seit 2017 hinter sich, bedingt durch die Pandemie, die Energiekrise, erforderliche Förderanträge und wiederholte Ausschreibungen. Die Bauaufträge haben ein Gesamtvolumen von rund 8,75 Millionen Euro, und die Bauarbeiten sollen voraussichtlich knapp drei Jahre in Anspruch nehmen. Ein Betriebsbeginn der umgebauten Kläranlage wird für Ende 2027 angestrebt. Weitere Arbeiten, wie Metall- und Malerarbeiten sowie Anpassungen in der Prozessleittechnik, sind noch ausstehend und müssen ausgeschrieben werden.
Integration in das regionale Energiesystem
Die Kläranlage in Lambsheim steht exemplarisch für die Herausforderungen, mit denen die Abwasserwirtschaft konfrontiert ist. Laut dem Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung ist diese Branche in vielen Kommunen der größte Energie-Einzelverbraucher. Kläranlagen tragen nicht nur zur Abwasserbehandlung bei, sondern erzeugen auch nutzbare Energie in Form von Gas, Strom oder Wärme, was sie zu einem integralen Teil des regionalen Energiesystems macht.
Ein laufendes Projekt befasst sich mit dem Beitrag der Abwasserwirtschaft zur Erreichung von Klimaschutz- und Energieeffizienzzielen. Dabei werden technische Optionen untersucht, die notwendig sind, um Kläranlagen besser in das Energiesystem zu integrieren. Außerdem werden Anpassungsbedarfe identifiziert, um die Rahmenbedingungen für die thermische Energieerzeugung aus Kläranlagen zu optimieren. Der rechtliche Rahmen muss insbesondere klären, ob Kläranlagen auch „aufgabenfremde“ Tätigkeiten wie Regelenergiebereitstellung oder Wärmevermarktung durchführen dürfen, um zukünftige Potenziale besser ausschöpfen zu können.
Der Umbau der Lambsheimer Kläranlage ist somit nicht nur ein lokalpolitisches Vorhaben, sondern steht auch symbolisch für den notwendigen Wandel in der Abwasserwirtschaft, um Klimaziele und Energieeffizienz in den Fokus zu rücken.
Weitere Informationen zur Abwasserwirtschaft und den damit verbundenen Herausforderungen finden Sie bei IKEM und zur Kläranlagenumrüstung beim Rheinpfalz.
Details | |
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Vorfall | Umbau |
Ort | Eppsteiner Weg, 67245 Lambsheim, Deutschland |
Schaden in € | 8750000 |
Quellen |