Radverkehr in Kaiserslautern: Dringender Verbesserungsbedarf erkannt!

Radverkehr in Kaiserslautern: Dringender Verbesserungsbedarf erkannt!
Die Stadt Kaiserslautern hat im aktuellen Fahrradklimatest des ADFC, der vom Bundesministerium für Verkehr gefördert wird, erneut eine durchwachsene Bewertung erhalten. Mit einer Gesamtnote von 4,2, die im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist (4,3), ist die Lage für Radfahrende nur biederen Lichtverhältnissen gewachsen. Bei einer bundesweiten Rangliste belegt Kaiserslautern somit den 31. Platz von insgesamt 42 Städten mit 100.000 bis 200.000 Einwohnern, während es auf Landesebene immerhin den zweiten Platz von vier erreicht hat, wie Rheinpfalz berichtet.
Die Ergebnisse und Bewertungen kommen nicht von ungefähr: Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, sich im Verkehr nicht sicher zu fühlen. Die mangelnde Sicherheit und der Komfort sind zwei prominente Kritikpunkte, die von den Radler:innen geäußert werden. Handlungsbedarf sieht der ADFC vor allem bei der Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen (Note 4,9), beim Winterdienst (Note 5,0) sowie in der Radführung an Baustellen (Note 5,1) und der Breite der Radwege (Note 5,2).
Positive Ansätze in der Radverkehrsförderung
Doch nicht alles ist negativ: Es gibt auch Lichtblicke. Die Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr wird mit einer soliden Note von 2,0 bewertet, und das öffentliche Fahrradverleihsystem schneidet mit 2,2 ebenfalls gut ab. Radverkehrsbeauftragte Julia Bingeser hebt hervor, dass das Sicherheitsgefühl der Radfahrenden nicht nur von der Infrastruktur abhängt, sondern auch von technischen Entwicklungen, wie beispielsweise breiteren Autos, beeinflusst wird.
Obwohl die infrastrukturellen Bewertungen nicht glänzen, kann man bei den Fortschritten in der Verwaltung einen leichten Aufwärtstrend erkennen: Die Fahrradförderung hat sich von einer Note von 4,6 im Jahr 2012 auf 3,7 im Jahr 2024 verbessert, während die Ampelschaltungen von 5,2 auf 4,6 stiegen. Rund 70 % der relevanten Ampelanlagen sind mit Radsignalen sowie vorgezogenen Haltelinien und Aufstellflächen ausgestattet.
Ein Blick auf die bundesweiten Trends
Eine bemerkenswerte Erkenntnis ist, dass die Nutzer:innen von Radwegen in kleineren Städten sich oftmals in einer bedeutend unsicheren Verkehrslage sehen. Dies spiegelt sich in der Bewertung des Überholens durch Autos wider, welches von 77 % der Radfahrer:innen als zu eng empfunden wird (Bewertung 4,6). Der Test stellt auch fest, dass zu schmale oder zugeparkte Radwege die häufigsten Probleme darstellen.
In dieser Hinsicht stellt die Stadt Kaiserslautern fest, dass sie den Radklimatest zur künftigen Verbesserung ihrer Radinfrastruktur nutzen möchte. Zudem wird von Seiten des Umweltdezernenten Manuel Steinbrenner betont, dass ein Vergleich mit großen Städten wie Paris oder Barcelona aufgrund des ländlichen Umland nicht immer gerechtfertigt ist.
Insgesamt bleibt zu hoffen, dass die Stadt diese Möglichkeit nutzt, um die Belange der Radfahrenden ernst zu nehmen und die Voraussetzungen für ein sicheres und komfortables Radfahren weiter zu verbessern.