Rettet das alte Finanzamt! Stiftung kämpft gegen Abriss in Saarbrücken

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fordert den Erhalt des ehemaligen Finanzamtes in Saarbrücken und kritisiert die Abrissgenehmigung.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fordert den Erhalt des ehemaligen Finanzamtes in Saarbrücken und kritisiert die Abrissgenehmigung. (Symbolbild/NAGW)

Rettet das alte Finanzamt! Stiftung kämpft gegen Abriss in Saarbrücken

Saarbrücken, Deutschland - In Saarbrücken brodelt es: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat sich in einem Offenen Brief an Ministerpräsidentin Anke Rehlinger sowie die Fachminister Jakob von Weizsäcker und Christine Streichert-Clivot gewandt und fordert vehement den Erhalt des ehemaligen Finanzamtes. Laut einem Bericht von Saarbrücker Zeitung ist die DSD besorgt über die aktuellen Pläne der Landesregierung, die Abrissgenehmigung für das seit 1949 bis 1952 von Walter Wundrack entworfene Gebäude erteilt hat. Skudelny, Vorstand der DSD, kritisiert dabei die “Demontage” des Denkmalschutzes durch staatliche Stellen und wirft der Landesregierung vor, selbst gegen das Denkmalschutzgesetz zu verstoßen, von dem sie die Einhaltung für private Eigentümer einfordert.

Die DSD hat in einem weiteren Schritt eine Online-Petition ins Leben gerufen, die sich gegen den Abriss des Finanzamtes richtet. Diese Petition, die jederzeit auf der Website der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unterstützt werden kann, bringt vier zentrale Forderungen an die Staatskanzlei Saarland und die Ministerien vor:

  • Aufhebung des Beschlusses zum Abriss des ehemaligen Finanzamtes.
  • Erhalt des Gebäudes aus Klimaschutzgründen, um die Ziele der Landesregierung bis 2030 nicht zu gefährden.
  • Transparentes öffentliches Verfahren, das den Bürgerwillen sowie den Denkmal- und Klimaschutz berücksichtigt.
  • Vermeidung des Verfalls der in der Stahlbetonkonstruktion steckenden Energie von etwa 30 Millionen kWh durch Abriss.

Das alte Finanzamt gilt als bedeutendes Zeugnis der französisch geprägten Wiederaufbaujahre an der Saar. Dennoch steht es in der scharfen Kritik, da die Entscheidung, es zugunsten eines neuen Bürogebäudes abzureißen, intransparent und ohne gesetzlich vorgesehene Einbindung des Landesdenkmalamts getroffen wurde. Der gesamte Vorstand des Landesdenkmalrates trat aus Protest zurück. Hierzu erklärt Skudelny, dass das Vertrauen in die politisch Verantwortlichen neu gewonnen werden muss, da eine solche „Demontage“ jeglichen Denkmalschutzes unverzüglich unterbunden werden müsse, um den verfallenden Zustand des Gebäudes zu verhindern.

Der Druck wächst

Mit Unterstützung von Organisationen wie arbakus, BUND, bunt.saar, Fridays for Future Saarland und Greenpeace Saar mobilisiert die DSD für die Petition. Die gesammelten Unterschriften können möglicherweise entscheidend sein, um die Politik zum Umdenken zu bewegen und einen nachhaltigen Dialog bezüglich des Denkmalschutzes anzustoßen. Es wird klar, dass der Klimaschutz und der Denkmalschutz Hand in Hand gehen sollten, anstatt gegeneinander ausgespielt zu werden.

Was also bleibt zu tun? Den Aufruf der DSD unterstützen und den Erhalt dieses wertvollen kulturellen Erbes fordern. Damit könnte nicht nur ein Stück Geschichte in Saarbrücken gerettet werden, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Stadtgestaltung geleistet werden. Die DSD sieht sich in der Pflicht, und das nicht ohne Grund: Ein verantwortungsvoller Umgang mit historischen Gebäuden ist sowohl ein Zeichen von Respekt gegenüber der Vergangenheit als auch ein Schritt in die richtige Richtung für die Zukunft.

Für mehr Informationen über die Petition und wie Sie mitzeichnen können, besuchen Sie die Seite der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

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OrtSaarbrücken, Deutschland
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