Sanierungsstau bei Autobahnbrücken: Regierung verfehlt ihre Ziele!
Berlin, Deutschland - Die marode Infrastruktur Deutschlands stellt eine zunehmende Herausforderung dar, insbesondere im Bereich der Autobahnbrücken. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit 212 Brückenteilbauwerke modernisiert, was allerdings die Zielmarke der scheidenden Bundesregierung bei der Sanierung nicht erfüllt. Dies geht aus einer Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Julia Verlinden hervor, die auf die Notwendigkeit einer umfassenden Sanierung hinweist. Die benötigten finanziellen Mittel und die politische Unterstützung sind entscheidend, um die Infrastruktur zu verbessern und das Vertrauen der Nutzer zurückzugewinnen. bnn.de berichtet, dass die Bundesregierung ein Programm vorgestellt hat, in dessen Rahmen 4.000 von 28.000 Autobahnbrücken vorrangig erneuert werden sollen, mit einem Ziel von 400 Brücken pro Jahr.
Kürzlich wurde die Ringbahnbrücke im Westen Berlins aus Sicherheitsgründen abgerissen; der S-Bahnverkehr unter der Brücke wurde ebenfalls eingestellt. Dies ist nur eines von vielen Beispielen, die den dringenden Handlungsbedarf aufzeigen. So verweist Verlinden auf die eingestürzte Carolabrücke in Dresden sowie die Sperrung der A100-Brücke in Berlin und fordert eine Bau-Pause für neue Autobahnen, um die Sanierungsarbeiten zu beschleunigen. Auch die Autobahn GmbH des Bundes plant, die Anzahl der notwendigen Planungen zur Modernisierung zu erhöhen, benötigt dazu aber eine ausreichende Finanzierung.
Aktuelle Herausforderungen der Brückeninfrastruktur
Bauexperten bezeichnen viele Autobahnbrücken in Deutschland als sanierungsbedürftig. Eine Analyse zeigt, dass 43 Autobahnbrücken mit mehr als 50 Metern Länge einen „ungenügenden“ Zustand aufweisen, was sowohl die Standsicherheit als auch die Verkehrssicherheit beeinträchtigt. Marco Götze, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft, fordert daher ein sofortiges politisches Handeln, um die Infrastruktur zu erhalten. Laut tagesschau.de sind von den insgesamt etwa 40.000 Autobahn- und Bundesstraßen-Brücken in Deutschland rund 55% vor 1985 erbaut und somit am Ende ihres Lebenszyklus angekommen.
Die zunehmende Belastung durch den Güter- und Schwerlastverkehr trägt zusätzlich zur Verschlechterung des Zustands dieser Brücken bei. Inzwischen ist die Inlands-Güterverkehrsleistung auf Straße, Schiene und Wasser von 1991 bis 2022 um 74% gestiegen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat das Ziel ausgegeben, jährlich 400 Brücken zu sanieren. Ein Beispiel hierfür ist die Autobahnbrücke Rahmede an der A45, die wegen erheblicher Schäden gesperrt und gesprengt wurde; ein Neubau ist bereits geplant.
Zukunft der Brückenrenovierung
Die Modernisierung von 4.000 Brücken hat höchste Priorität, was einer Fläche von 3,2 Millionen Quadratmetern entspricht. Bis Ende 2024 sollen über 980.000 Quadratmeter Brückenfläche modernisiert werden, was rund 30% der Gesamtfläche im ersten Schritt entspricht. Dennoch bleibt unklar, ob die erforderlichen finanziellen Mittel bereitgestellt werden können, um diese weitreichenden Pläne in die Tat umzusetzen. Politiker wie Julia Verlinden warnen vor den Konsequenzen weiter verzögerter Sanierungsarbeiten und fordern eine klare Priorisierung der Infrastrukturmaßnahmen im Haushalt und im Sondervermögen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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