Traditionsbäckerei König kämpft ums Überleben – Kunden stehen loyal zur Seite

Gelsenkirchen-Rotthausen, Deutschland - Heiner König (75) führt die Traditionsbäckerei Heinrich König in Gelsenkirchen-Rotthausen und blickt auf fast 60 Jahre im Bäckerhandwerk zurück. In einem aktuellen Facebook-Video machte er deutlich, dass sein familiengeführter Betrieb in den letzten Jahren erheblichen Schwierigkeiten gegenübersteht. Die Veränderungen im Konsumverhalten, die gestiegenen Nebenkosten sowie die Folgen der Pandemie und des Ukraine-Kriegs haben die wirtschaftliche Lage der Bäckerei deutlich verschärft. König schildert, dass es oft ruhig in der Bäckerei sei und das Überleben kaum noch sicher sei. Der Betrieb hat als direkte Folge dieser Herausforderungen mit einem Kundenrückgang zu kämpfen.

Um in der Branche wettbewerbsfähig zu bleiben, hat König in einen neuen Ofen investiert, obwohl dieser gleich doppelt so viel Gas verbraucht. Leider sah er sich gezwungen, die Zusammenarbeit mit einem Gasversorger zu beenden, da dieser ihm wegen nicht bezahlter Rechnungen den Vertrag kündigte. Für König ist die Situation ernst, denn er befürchtet, dass auch der neue Gasversorger ihm bald den Gashahn abdrehen könnte.

Umweltschutz im Bäckereihandwerk

Im Gegensatz zu König setzt die Bäckerei Zipper in Gelsenkirchen aktiv auf Nachhaltigkeit mit einem umweltfreundlichen Heiz- und Kühlsystem. Seit über 20 Jahren im Geschäft, umfasst ihr Filialnetz Standorte in Erle, Resse, Bottrop und Recklinghausen. Die neueste Filiale nutzt eine Kombination aus Photovoltaik-Anlage, Eisspeicher und Wärmepumpe. Die Photovoltaikanlage auf dem Flachdach erzeugt sowohl elektrische als auch thermische Energie aus Sonneneinstrahlung, während der Eisspeicher, der ein Volumen von etwa 30.000 Litern Wasser hat, als Pufferspeicher für Wärme dient. Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Technologie ist, dass 10 Kubikmeter gefrorenes Eis der Energie von 100 Litern Heizöl entsprechen.

Durch intelligente Energienutzung wird sichergestellt, dass Heiz-, Speicher- und Kühlbedarf effizient geregelt werden. Bei den Investitionskosten, die auch durch ein Förderprogramm des Landes NRW unterstützt wurden, rechnet die Bäckerei mit einer Amortisation der höheren Anschaffungskosten nach 7-9 Jahren. Die Bäckerei hat alle Komponenten für 18 Jahre gepachtet, wodurch die Investitionslast verteilt wird. Die Entwicklung hin zu solchen nachhaltigen Techniken könnte mehr Bäckereien anregen, ähnliche Lösungen zu implementieren.

Krisenmanagement in der Bäckerei

Die jüngsten Entwicklungen in der Bäckerei-Branche zeigen, wie wichtig ein effektives Krisenmanagement ist. Krisen sind in der heutigen Wirtschaftswelt häufig und erfordern von Bäckereien Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Bäckereien sollten ihre Lieferketten analysieren, um auf Marktveränderungen schnell reagieren zu können. Regelmäßige Überwachung von Verkaufszahlen und Kundenfrequenz hilft, Trends frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Eine solide finanzielle Resilienz ist für Bäckereien unerlässlich. Rücklagen bilden, Ausgaben minimieren und Schulden intelligent verwalten sind einige der empfohlenen Strategien. Die Diversifizierung von Produkten und Dienstleistungen kann helfen, neue Kundensegmente zu erschließen und die Risiken zu streuen. Vor diesem Hintergrund sind Transparenz und offene Kommunikation mit Kunden und Mitarbeitern besonders wichtig, um in Krisenzeiten das Vertrauen zu wahren und die Bindung zu stärken.

Heiner König zeigt, dass die Herausforderungen im Bäckereigeschäft groß sind, doch mit den richtigen Strategien und Unterstützung von Kunden könnte die Traditionsbäckerei weiterhin bestehen bleiben.

Für weiterführende Informationen zu innovativen Strategien in Bäckereien, finden Sie hier Der Westen berichtet, dass, Umweltbundesamt über nachhaltige Lösungen und Bäckerhandwerk zur Krisenbewältigung.

Details
Vorfall Insolvenz
Ursache Veränderungen im Konsumverhalten, gestiegene Nebenkosten, Folgen der Pandemie, Ukraine-Krieg
Ort Gelsenkirchen-Rotthausen, Deutschland
Schaden in € 40000
Quellen