Petition für sichere Flinta-Abteile: Über 15.000 Stimmen aus Berlin!

Berlin, Deutschland - Eine neue Petition fordert spezielle Abteile für FLINTA-Personen in den öffentlichen Verkehrsmitteln Berlins. Diese Initiative wurde von Alex Born ins Leben gerufen, die persönlich von Übergriffen im öffentlichen Nahverkehr betroffen war. Innerhalb weniger Tage sammelte die Petition über 15.000 Unterschriften. FLINTA steht für Frauen, Lesben, Inter, Nonbinär, Trans und Agender und deren Sicherheit ist ein zentrales Anliegen dieser Bewegung. Laut rbb24 ist das Ziel der geforderten Abteile, diese Personen vor männlichen Übergriffen in U-Bahnen, Trams und Bussen zu schützen.

Die Petition schlägt vor, lilafarbene Sitze im hinteren Bereich der Fahrzeuge als sichere Rückzugsorte zu kennzeichnen. Diese Abteile könnten eine wichtige Verbesserung für viele Fahrgäste darstellen, die sich im öffentlichen Raum unwohl fühlen. Trotz eines Rückgangs der allgemeinen Straftaten im Berliner Nahverkehr sind die Fälle von Sexualdelikten gestiegen. 2024 wurden über 380 sexuelle Übergriffe registriert, was mehr als einem pro Tag entspricht. Die Übergriffe betreffen meist Frauen, während die Täter in der Regel männlich sind.

Forderung nach mehr Schutz

Die Autorin einer weiteren Unterstützungsquelle betont, dass sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum ein häufiges Problem für FLINTA*-Personen darstellt. Sie beschreibt erschreckende persönliche Erfahrungen, die von Starren und Bedrängen bis hin zu körperlichen Übergriffen reichen. Diese Erlebnisse haben dazu geführt, dass sie fast ausschließlich das Fahrrad nutzt, um den Ängsten und Übergriffen im öffentlichen Verkehr zu entkommen. Die dringende Forderung nach FLINTA*-Schutzabteilen wird auch auf change.org lautstark erhoben, um ein Gefühl der Sicherheit für die Betroffenen zu schaffen.

Antje Kapek von den Berliner Grünen, die bereits im November 2024 ähnliche Maßnahmen forderte, machte auf einen dramatischen Vorfall aufmerksam: einen Vergewaltigungsfall auf der U3 in Zehlendorf. Trotz der Beteuerungen der BVG, bestehende Sicherheitsvorkehrungen wie Notruf- und Informationssäulen an Bahnhöfen zu haben, bleibt das Gefühl der Unsicherheit bei vielen Fahrgästen bestehen. Die BVG gibt an, dass ihre Alarm- und Notrufsysteme in allen Fahrzeugen installiert sind und die Sicherheit auf bestimmten Linien verstärkt wurde.

Angst im öffentlichen Raum

Die Problematik der Sicherheit im öffentlichen Raum ist eng mit der Wahrnehmung von Angsträumen verbunden, wie auf urban-policy.com diskutiert wird. Frauen und Mädchen berichten häufig von Ängsten, die sie bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und in bestimmten urbanen Räumen empfinden. Diese Ängste wirken sich auf ihre Entscheidungsprozesse und die allgemeine Lebensqualität aus.

Statistiken zeigen, dass 57,9 % der befragten Frauen in Deutschland Orte meiden, die sie als gefährlich empfinden. Sicherheitsmaßnahmen wie Personal und Kameras haben oft nicht den gewünschten Effekt, und viele FLINTA*-Personen empfinden die gegenwärtigen Sicherheitsvorkehrungen mehr als Indikatoren für Unsicherheit denn als tatsächlichen Schutz. Der Bedarf an gesellschaftlicher und urbaner Unterstützung zur Förderung eines sicheren Bewegungsraumes ist evident und muss erhört werden.

Details
Vorfall Sexualdelikte
Ort Berlin, Deutschland
Verletzte 380
Quellen