Düsseldorfer Influencer «Abdelhamid» wegen Spendenbetrugs angeklagt!

Düsseldorf, Deutschland - Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat den islamistischen Influencer Abdelhamid wegen Spendenbetrugs angeklagt. Der 33-Jährige, der auf Plattformen wie TikTok und Instagram unter dem Namen „Abdelhamid“ auftritt und Hunderttausende Follower hat, wird vorgeworfen, in einem komplexen Betrugsmodell über 600.000 Euro gesammelt zu haben, die für notleidende Kinder gedacht waren. Stattdessen soll er das Geld jedoch in Luxusuhren und einen extravaganten Lebensstil investiert haben, berichten mehrere Medien.

Die umfangreiche Anklage umfasst etwa 600 Seiten und basiert auf den Ergebnissen einer langwierigen Ermittlungsarbeit, die bereits 2021 unter der Ermittlungskommission „Spende“ begonnen wurde. Laut der Anklage wurden insgesamt 37 Spendenaufrufe veröffentlicht, die zu entsprechend vielen Anklagepunkten führten. Das veruntreute Geld hätte einen Schaden von fast einer halben Million Euro verursacht. Bislang hat sich Abdelhamid nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Luxusleben auf Kosten der Spender

Ermittler fanden bei einer Durchsuchung Bargeldbündel im Wert von 20.000 Euro sowie mehrere Rolex-Uhren, Luxus-Handtaschen und sogar eine Limousine. Zudem wurden sieben Konten gesperrt, auf denen das mutmaßlich betrügerisch erlangte Geld verwaltet wurde. Besonders auffällig waren die unkonkreten und nebulösen Spendenaufrufe, die keine spezifischen Angaben zu Verwendungszwecken oder gar zu Kooperationen mit anerkannten Hilfsorganisationen beinhalteten.

Die Anklage kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Einfluss islamistischer Inhalte auf sozialen Medien zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit gerät. Die Extremismus-Beratungsstelle „Salam“ in Halle beobachtet eine steigende Radikalisierung von Jugendlichen durch islamistische Influencer wie Abdelhamid. Der Leiter der Beratungsstelle, Hans Goldenbaum, warnt vor der Gefahr, dass Jugendliche durch solchen Einfluss in extremistische Strukturen hineinrutschen können.

Radikalisierung durch Social Media

Darüber hinaus wird deutlich, dass Plattformen wie TikTok eine Schlüsselrolle im Radikalisierungsprozess junger Menschen spielen. Laut einer Studie nutzen 70% der Kinder und Jugendlichen in Deutschland täglich TikTok. Die überwiegende Mehrheit dieser Nutzer gehört zur sogenannten Generation Z, was die Ansprache extremistischer Inhalte besonders besorgniserregend macht. Bildungsforscherin Nina Kolleck bezeichnet TikTok sogar als Brandbeschleuniger für Extremismus und kritisiert die Funktionsweise des Algorithmus, der ähnliche Inhalte hochspielt.

Die Verbindung zwischen Social Media und Extremismus hat auch Konsequenzen für die Sicherheitsbehörden. Die Gewerkschaft der Polizei fordert mehr Mittel und Befugnisse zur Bekämpfung des wachsenden Problems, unter anderem durch IP-Speicherung. Die aktuellen Ermittlungen und die Anklage gegen Abdelhamid könnten ein Hinweis darauf sein, dass die Justiz zunehmend aktiv gegen derartige Machenschaften vorgeht.

Die nächsten Schritte liegen nun beim Düsseldorfer Landgericht, das über die Zulassung der Anklage entscheiden muss. Die Situation um Abdelhamid und die damit verbundenen Themen zeigen ein alarmierendes Bild der Gefahren, die von radikalen Inhalten in den sozialen Medien ausgehen.

Für weitere Informationen über die Hintergründe des Falls besuchen Sie bitte die Artikel von FAZ, Spiegel und ZDF.

Details
Vorfall Betrug
Ort Düsseldorf, Deutschland
Schaden in € 500000
Quellen