Großes Wismut-Kunstspektakel in Zwickau: Ausstellung eröffnet heute!
Zwickau, Deutschland - In Zwickau öffnete am 10. April 2025 die Sonderausstellung „Sonnensucher! Kunst und Bergbau der Wismut“. Diese umfassende Präsentation findet an einem historischen Ort statt, einer Baumwollspinnerei, die 1896 erbaut wurde und mittlerweile als bedeutendes Industriedenkmal saniert wurde. Die Ausstellung dreht sich um die künstlerischen und gesellschaftlichen Implikationen des Bergbaus in der Region und wird bis zum 10. August 2025 zu sehen sein. Die Eröffnung dieser wichtigen Veranstaltung fällt in das Jahr der Kulturhauptstadt Europas in Chemnitz, die am 18. Januar 2025 eröffnet wurde, und ist somit ein Teil eines größeren kulturellen Kontextes, in dem Zwickau eine zentrale Rolle spielt.
Die Schau wird von vier Partnern getragen: dem Dresdner Institut für Kulturstudien e.V., der Wismut Stiftung gGmbH, dem Kunstverein Zwickau e.V. und der Stadt Zwickau. Dr. Paul Kaiser, der Projektleiter und Kurator, verwirklicht mit dieser Ausstellung die größte bisherige Präsentation zum Thema Wismut. Die Sammlung umfasst etwa 210 Kunstwerke, die nicht nur Gemälde und Zeichnungen, sondern auch Druckgrafiken und beeindruckende monumentale Wandbilder umfassen.
Künstlerische Vielfalt und historische Reflexion
Ein herausragendes Exponat ist das Gemälde von Siegfried Otto-Hüttengrund aus dem Jahr 1987, das den „Brigadier Günter Franke“ zeigt. Dieser wirkt auf dem Bild skeptisch, erschöpft und fast enttäuscht. Diese Darstellung könnte symbolisch für das bevorstehende Ende des Bergbaus der Wismut und die damit verbundenen gesellschaftlichen Umbrüche stehen.
Das Projekt ist nicht nur durch die Vielzahl der ausgestellten Kunstwerke bemerkenswert, sondern auch durch die Integration von Fotos, Filmmaterial und Dokumenten, die das Bergbaugeschehen im Raum Zwickau thematisieren. Die Kunstsammlung der Wismut GmbH, die insgesamt 4.241 Werke von 475 Künstlern umfasst, spiegelt die unterschiedlichen kulturellen Strömungen der DDR wider und bietet einen wichtigen Einblick in die politischen und ökonomischen Bedingungen der damaligen Zeit.
Unterstützung und Förderer
Die Ausstellung wird durch maßgebliche Partner gefördert, darunter die Sparkasse Zwickau und die Ostdeutsche Sparkassenstiftung. Auch die metaWERK AG, die das Spinnereigebäude kostenfrei zur Verfügung stellt, spielt eine wesentliche Rolle. Zudem wurde die Ausstellung durch einen Zuschuss von der Bundesstiftung Aufarbeitung unterstützt, die sich mit der Transformationsgeschichte des Unternehmens nach 1989/90 beschäftigt.
Die Kunstsammlung der Wismut GmbH hat über die Jahre eine faszinierende Entwicklung durchlaufen, die von den kulturpolitischen Zielen des „Bitterfelder Weges“ (1958-1964) und von den Kooperationen mit Kunsthochschulen geprägt wurde. Anfangs lag der Fokus auf propagandistisch-emblematischer Auftragskunst, doch im Laufe der Zeit offenbarten sich auch kritische Bildstrategien.
Die „Sonnensucher!“-Ausstellung bietet somit nicht nur eine Plattform für künstlerische Ausdrucksformen, sondern lädt auch zur Reflexion über die komplexen gesellschaftlichen Verhältnisse der Vergangenheit ein. Laut Freie Presse ist die Veranstaltung eine einmalige Gelegenheit, die Beziehung zwischen Kunst und industrieller Vergangenheit in einem neuen Licht zu betrachten.
Die Verbindung von Kultur, Geschichte und kunsthistorischer Bedeutung macht diese Ausstellung zu einem herausragenden Ereignis in der Region und zu einem wichtigen Beitrag zum kulturellen Erbe Deutschlands.
Details | |
---|---|
Vorfall | Sonstiges |
Ort | Zwickau, Deutschland |
Quellen |