Polizei-Dresden: 60.000 ungebuchte Schüsse - Alarmstufe Rot!
Dresden, Deutschland - Bei einer aktuellen Inventur der Polizei in Dresden wurden 60.000 Schuss Munition gefunden, die im Buchungssystem nicht dokumentiert waren. Dieser Vorfall wirft schwere Fragen zur Buchhaltung und zum Mitwirken der Polizei auf. Der Sächsische Innenminister hat bereits von gravierender Nachlässigkeit gesprochen. Anlass für die Prüfung war eine frühere Inventur an der Hochschule für öffentliche Verwaltung, die im September 2024 durchgeführt wurde, nachdem ein erheblicher Fehlbestand festgestellt wurde, der 188.691 Patronen sowie mehrere Waffen und Schlagstöcke umfasste. Die Untersuchung durch Polizeipräsident Jörg Kubiessa, die bis März 2024 andauerte, ergab, dass keine Munition tatsächlich verschwunden war, sondern nach Schießtrainings nicht korrekt verbucht wurde.
Die Unregelmäßigkeiten betreffen insbesondere das Buchungssystem der Polizeidirektion Görlitz und der Hochschule in Bautzen. Ursachen dafür worin verrückte Personal-situation und accumulierte Buchungsrückstände über mehrere Monate. So wurde festgestellt, dass die Angaben über verbrauchte Munition oft nicht ordnungsgemäß aus den schriftlichen Unterlagen ins elektronische System übertragen wurden. Um solchen Vorfällen in Zukunft vorzubeugen, sind umfassende Schulungen und eine Überarbeitung der Vorschriften geplant. Eine Anschaffung eines digitalen Warenwirtschaftssystems, das viele forderten, wird jedoch nicht in Betracht gezogen.
Restliche Unregelmäßigkeiten und Ermittlungen
Bei der letzten Inventur blieben leider immer noch drei Schusswaffen und fünf Schreckschusswaffen verschwunden. Auf bei diesen ungeklärten Fällen wurden bereits Ermittlungen eingeleitet. Early-Informationen berichten von der Auffindung zweier Schreckschusswaffen, die offenbar niemand vermisst hat. Solche Entdeckungen lassen böswillige Spekulationen über fehlende Aufsicht und Kontrolle beim Umgang mit Dienstwaffen und Munition aufkommen.
Das Innenministerium teilte mit, dass die Fehlbestände an Munition, Waffen und Schlagstöcken seitdem erheblich reduziert werden konnten. Eine umfassende Tiefenprüfung zur Klärung laufender Unstimmigkeiten sei jedoch noch im Gange und soll bis zum 31. März 2025 abgeschlossen sein. Diese Prüfungen wurden als Reaktion auf eine Kleine Anfrage der Linken eingeleitet, die die Problematik im September 2024 thematisiert hatten. Kubiessa setzte aufgrund der Lage auch eine Arbeitsgruppe ein, um dem Fehlbestand auf den Grund zu gehen. Ferner wurde im Oktober 2024 eine Zentralstelle für Waffen und Gerät beim Polizeiverwaltungsamt eingerichtet.
Allgemeine Sicherheitssituation in Sachsen
Die Vorfälle bei der Polizei in Sachsen stehen im Zusammenhang mit den jüngsten Erhebungen zur Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2023, nach denen die erfassten Straftaten insgesamt um 5,5 % gestiegen sind. Solche Statistiken bieten einen Kontext für die Notwendigkeit einer zuverlässigen Verwaltung und Dokumentation von Polizei-Materialien. Laut der PKS wurden 2023 insgesamt 5.940.667 Fälle dokumentiert – die höchste Anzahl seit 2016. Die Aufklärungsquote stieg auf 58,4 %, was einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Faktoren wie eine erhöhte Mobilität nach dem Wegfall der Covid-19-Beschränkungen und sozioökonomische Belastungen durch Inflation tragen zur steigenden Kriminalität in Sachsen bei.
Die Situation erfordert von der Polizei nicht nur ein reibungsloses System zur Dokumentation von Munition und Waffen, sondern auch ein umfassendes Vertrauen der Öffentlichkeit in die Sicherheitsbehörden, das momentan durch diese Vorfälle gefährdet ist. Der Sächsische Innenminister und der Polizeipräsident arbeiten intensiv daran, die nötigen Verbesserungen umzusetzen.
Sächsische berichtet, dass …
MDR informiert über die Erkenntnisse …
BKA dokumentiert die Straftatenstatistik …
Details | |
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Vorfall | Vandalismus |
Ursache | mangelhafte Übertragung, instabile Personalsituation, aufgelaufene Buchungsrückstände |
Ort | Dresden, Deutschland |
Quellen |