Dow-Chemie plant Stilllegung: 500 Jobs in Gefahr in Böhlen und Schkopau!
Böhlen, Deutschland - Der US-Chemiekonzern Dow plant, die Produktionskapazitäten in Mitteldeutschland deutlich zu reduzieren. Betroffen sind die Standorte in Böhlen (Sachsen) und Schkopau (Sachsen-Anhalt). Beide Anlagen werden als energie- und kostenintensiv eingestuft, was in Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Lage zu dieser Entscheidung führte.
Seit Oktober 2022 führt Dow eine umfassende Überprüfung seiner europäischen Standorte durch. Diese Maßnahme wurde notwendig, um den steigenden Herausforderungen durch hohe Energiepreise, Rohstoffkosten und CO2-Abgaben zu begegnen. Die endgültige Entscheidung über die Zukunft der Anlagen in Böhlen und Schkopau soll bis Mitte 2025 fallen. Dabei stehen entweder eine temporäre Stilllegung oder eine dauerhafte Schließung zur Debatte.
Auswirkungen auf die Mitarbeiter
Rund 500 Mitarbeiter sind bereits über die laufenden Überprüfungen informiert. Für die Beschäftigten in der Region und deren Familien ist dies eine besorgniserregende Entwicklung. Die Schließung der Werke wäre ein schwerer Schlag, da Dow einer der größten Arbeitgeber im mitteldeutschen Chemiedreieck ist, wo das Unternehmen insgesamt fünf Standorte betreibt.
Energiepreise und Ressourcenverbrauch
Die Bedeutung der Energiepreise für die chemische Industrie kann kaum überschätzt werden. Laut vci.de machten im Jahr 2023 etwa 8 Prozent des gesamten deutschen Energieverbrauchs die chemische Industrie aus, auch wenn dieser Anteil im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen ist. Erdgas und Strom bleiben die zentralen Energieträger für diese Branche, deren Kosten in den letzten Jahren erheblich gestiegen sind.
Die Energiekrise hat die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Chemieunternehmen deutlich beeinträchtigt, da sie im internationalen Vergleich in Deutschland wesentlich höhere Preise für Energie zahlen müssen. Besonders die Nutzung von Mineralölprodukten in der chemisch-pharmazeutischen Industrie unterstreicht die Bedeutung des Rohstoffverbrauchs und der Energiekosten.
Dow ist nicht die einzige Firma, die unter diesen Bedingungen leidet; viele Unternehmen der Branche stehen vor ähnlichen Herausforderungen. In einem Umfeld steigender Produktionskosten und wachsender CO2-Abgaben wird die Notwendigkeit für Investitionen in nachhaltige Technologien und Klimaschutzmaßnahmen immer dringlicher.
Die Entwicklungen in Böhlen und Schkopau stehen somit nicht nur repräsentativ für die Situation von Dow, sondern spiegeln auch die aktuellen Herausforderungen wider, vor denen die gesamte chemische Industrie in Deutschland steht. Die weitere Beobachtung der Situation wird entscheidend sein, um die Auswirkungen auf die Region und die Beschäftigten zu verstehen.
Details | |
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Vorfall | Stellenabbau |
Ursache | hohe Energie- und Rohstoffpreise, steigende CO2-Kosten |
Ort | Böhlen, Deutschland |
Quellen |