Wasserstoff-Master an der TU Chemnitz: Zukunft der Energie gestalten!
Chemnitz, Deutschland - Ab dem Wintersemester 2025/2026 wird an der TU Chemnitz ein neuer akkreditierter Masterstudiengang in Wasserstofftechnologien angeboten. Ziel dieses Studiengangs ist es, den steigenden Fachkräftebedarf der Wasserstoffwirtschaft zu decken. Die TU Chemnitz, die seit mehreren Jahren intensiv zu Brennstoffzellen und Wasserstofftechnologien forscht, wird hierbei auf ihre umfangreiche Forschungsbasis zurückgreifen. Der Fokus des Studiengangs liegt auf der Erzeugung, Speicherung, dem Transport und der Nutzung von Wasserstoff.
Ingenieurwissenschaftliche Betrachtungen von Brennstoffzellen- und Elektrolyseurkomponenten sind zentrale Themen des Curriculums. Hierbei werden die Studierenden nicht nur Kenntnisse in der Konstruktion und Auslegung von Bauteilen erwerben, sondern auch praktische Einblicke durch experimentelle Untersuchungen an modernen Prüfständen erhalten. Die Verfügbarkeit von Open Source Forschungsplattformen für Brennstoffzellen- und Elektrolyseursysteme trägt zusätzlich zur praxisnahen Ausbildung bei. Themen wie nachhaltige Elektroenergieerzeugung und Energiespeichertechnologien werden ebenfalls Bestandteil des Studienplans sein.
Bedarf an Fachkräften
Die Nachfrage nach Wasserstoff wird bis 2050 sprunghaft ansteigen, vor allem als Ersatz für Erdgas und zur Dekarbonisierung der Industrie. Laut einer Meta-Studie des Fraunhofer ISE könnte der globale Wasserstoffbedarf bis dahin zwischen 4 und 11 Prozent des Endenergiebedarfs ausmachen. Die Bundesregierung erwartet zudem, dass 50 bis 70 Prozent des H2-Bedarfs bis 2030 durch Importe gedeckt werden müssen. Der Geschäftsführer des HZwo e. V. bestätigt den bereits hohen Bedarf an qualifizierten Ingenieuren in diesem Bereich.
Der neue Masterstudiengang an der TU Chemnitz wird 14 Pflichtmodule umfassen, von denen acht sich explizit mit Wasserstoffthemen beschäftigen. Weitere Module umfassen Projektmanagement, Englischkurse sowie wissenschaftliches Arbeiten. Studierende haben die Möglichkeit, aus 19 Wahlmodulen vier auszuwählen. Besonders hervorzuheben ist das Modul „Praxisprobleme der Wasserstofftechnik“, das den Austausch mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen fördert.
Fortschritte in der Wasserstoffproduktion
Zusätzlich zur Ausbildung an der TU Chemnitz gibt es bedeutende Entwicklungen in der Wasserstoffproduktion. Forscher der Fraunhofer IWU und Fraunhofer IPT haben 2022 die Referenzfabrik.H2 gegründet, um die Produktion von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab zu stärken. Aktuelle H2-Technologien sind bisher noch nicht für die Massenproduktion ausgelegt und zu kostenintensiv. Das Ziel der Referenzfabrik ist es, die Produktionskosten für Wasserstoffsysteme bis 2027 auf 20 Prozent der derzeitigen Ausgaben zu senken.
Der Bedarf an innovativen Technologien zur Herstellung von Wasserstoff wächst, vor allem durch die zunehmende Nachfrage im Schwerlastverkehr ab 2030 und in der Luftfahrt ab 2040. Die Fraunhofer-Wasserstoff-Netzwerk prognostiziert eine jährliche Wertschöpfung von 10 Milliarden Euro bis 2030 und 32 Milliarden Euro bis 2050. Um diese Ziele zu erreichen, wird eine enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie notwendig sein.
Aktuell werden die meisten Wasserstoffmengen weiterhin durch Dampfreformierung von Erdgas produziert, was zu hohen CO2-Emissionen führt. Alternativen wie blauer Wasserstoff, der bei der Abtrennung von CO2 entsteht, und grüner Wasserstoff, der emissionsfrei aus Wasser durch Elektrolyse mit erneuerbarem Strom hergestellt werden kann, werden als zukunftsweisend angesehen. Das Fraunhofer IKTS arbeitet an innovativen Elektrolyseverfahren, um diese Technologien weiter zu optimieren und die Effizienz zu steigern.
Zusammengefasst verdeutlicht die Initiative an der TU Chemnitz nicht nur die Wichtigkeit einer fundierten Ausbildung in Wasserstofftechnologien, sondern auch die Dringlichkeit innovativer Lösungen für eine nachhaltige Wasserstoffproduktion. Die enge Verzahnung von Forschung und Praxis wird entscheidend sein, um die Herausforderungen im Bereich der Wasserstoffwirtschaft zu meistern.
Für weitere Informationen zu den Initiativen und Studiengängen kann auf die folgenden Links verwiesen werden: TU Chemnitz, Fraunhofer, Fraunhofer IKTS.
Details | |
---|---|
Ort | Chemnitz, Deutschland |
Quellen |