Zukunft der Wasserstoffforschung: Passauer Delegation beeindruckt von TU Chemnitz

Chemnitz, Deutschland - Am 2. und 3. April 2025 besuchte eine Delegation der Universität Passau unter Leitung von Präsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch die Technische Universität Chemnitz (TU Chemnitz). Ziel des zweitägigen Besuchs war es, sich über die Spitzenforschung der TU Chemnitz zu informieren und mögliche Formen der zukünftigen Zusammenarbeit zu erkunden. Die Delegation, die auch Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser umfasste, erhielt Einblicke in verschiedene Forschungsprojekte und das vielfältige Angebot der Universität.

Ein zentraler Bestandteil des Programms war die Führung durch das Forschungszentrum MAIN. Dort stellten die Forscher und Führungskräfte der TU Chemnitz ihre aktuellen Forschungsprojekte vor. Besonders hervorzuheben war der Beitrag von Dr. Camilo Zopp, der ausführlich über die Entwicklungen im Forschungscluster MERGE berichtete. Ebenso informierte Prof. Dr. Thomas von Unwerth die Gäste über die Wasserstoffforschung und das neu etablierte „Hydrogen and Mobility Innovation Center“ (HIC), das mit einer Förderhöhe von 84,4 Millionen Euro unterstützt wird.

Wasserstoffforschung im Fokus

Das HIC stellt einen wesentlichen Fortschritt in der Wasserstofftechnologie dar und ist Teil des nationalen Innovations- und Technologiezentrums für Wasserstoff, das im Bundeswettbewerb des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) erfolgreich war. Die Bundesrepublik unterstützt das HIC mit 72,5 Millionen Euro, während der Freistaat Sachsen zusätzlich rund 15 Millionen Euro für die Aufbauphase bis 2028 bereitstellt. Das HIC wird vom nationalen Wasserstoff-Technologiecluster HZwo e.V. entwickelt, das bereits 150 Unternehmen und Forschungseinrichtungen vereint, und soll eine zentrale Entwicklungs- und Testumgebung für Wasserstofftechnologien in Europa bieten.

Geplant sind unter anderem Test- und Prüfstände, Wasserstoff-Ausbildungslabore sowie Werkstätten und Labore für Industriekunden. Die Zielgruppe umfasst dabei insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen, Automobilzulieferer und Industrieunternehmen, die dadurch Zugang zu innovativen Wasserstofftechnologien erhalten. Die Einrichtung fördert nicht nur die Ansiedlung von Startups im Bereich Wasserstoff, sondern schafft auch neue Arbeitsplätze in der Region.

Innovationen und digitale Technologien

Ein weiterer spannender Vortrag während des Besuchs kam von Eckhardt Wittstock, der innovative Anwendungen in der VR-Cave präsentierte. Auch Prof. Dr. Arved Hübler erläuterte eindrucksvoll das Verfahren zur Herstellung von Lautsprechern durch Drucktechnologie, was einen weiteren Einblick in die Technologie- und Innovationskraft der TU Chemnitz gab. Die Delegation erhielt zudem Einblicke in die Forschungs- und Innovationsaktivitäten am Smart Rail Connectivity Campus (SRCC).

Insgesamt äußerte sich Prof. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der TU Chemnitz, positiv über den Austausch mit der Universität Passau. Ulrich Bartosch zeigte sich beeindruckt von den Entwicklungen an der TU Chemnitz sowie von den vielfältigen Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zwischen den beiden Hochschulen. Dieser Besuch unterstreicht das Engagement beider Institutionen, die Innovationskraft in der Wasserstofftechnologie und darüber hinaus weiter zu fördern und auszubauen.

Für die Zukunft werden wichtige Schritte unternommen, um das Wasserstoffzentrum in Chemnitz weiterzuentwickeln. Die Bewilligung der Mittel durch das Bundesverkehrsministerium sowie der Abschluss der Bauplanung sind die nächsten Meilensteine auf dem Weg zur Grundsteinlegung im Jahr 2026, mit einem Projektabschluss, der für 2029 angestrebt wird. Die Nähe zur TU Chemnitz und zu den Fraunhofer-Instituten IWU und ENAS stärkt zudem die regionale Innovationskraft in diesem zukunftsweisenden Bereich.

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Ort Chemnitz, Deutschland
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