Wissenschaft im Hühnerwasser: Forschung zu Klima und Ökosystem bis 2030 verlängert!
Welzow, Deutschland - Die Forschungsarbeiten im Quellgebiet des ehemaligen Hühnerwasser-Baches werden bis 2030 fortgeführt. Dies wurde heute in einer Unterzeichnung der Nutzungsvereinbarung durch die Präsidentin der BTU, Prof. Dr. Gesine Grande, und Dr. Thomas Koch, Leiter Geotechnik der LEAG, offiziell bekannt gegeben. Laut b-tu.de zielt dieses Forschungsvorhaben darauf ab, die Entwicklung des Ökosystems in einem Rekultivierungsbereich des Braunkohletagebaus Welzow-Süd zu beobachten.
Die untersuchte Forschungsfläche erstreckt sich über sechs Hektar und wurde im Rahmen der Rekultivierung des Tagebaus 2005 eingerichtet. In diesem Gebiet hat LEAG eine Tonschicht in den Untergrund eingelegt, diese mit Sand überdeckt und die Fläche geebnet, ohne sie zu düngen oder zu bepflanzen. Seit 2005 untersuchen Wissenschaftler der BTU sowie weiterer Forschungseinrichtungen die ökologischen Prozesse und Strukturen des Gebiets.
Erweiterte Forschungsaktivitäten
Ein umfassendes ökologisches Überwachungsnetzwerk wurde im Rahmen dieser Forschungen eingerichtet. Es umfasst über 40 Brunnen, zwei Wehre und drei Wetterstationen. Das Monitoring deckt Grundwasserstände, Wasser- und Elementflüsse sowie meteorologische Parameter ab. Zudem werden Vegetationsveränderungen durch Luftbilder dokumentiert.
Ein eigens angelegter Teich innerhalb des Forschungsgebiets gewährt Einblicke in die Entstehung junger Gewässer und die Interaktionen zwischen terrestrischen und aquatischen Systemen. Diese Vertragsverlängerung ermöglicht auch weiterführende Forschungen zur transformativen Entwicklung von Landschaften und den Auswirkungen des Klimawandels. Möglicherweise werden invasive Methoden zum Einsatz kommen, um die Reaktionen des Ökosystems auf verschiedene Veränderungen zu analysieren.
Folgen des Braunkohletagebaus
Der Kontext dieser Forschungsarbeiten ist die umfassende Rekultivierung, die nach jahrzehntelangen Eingriffen in die Natur notwendig wurde. Nach Angaben von BUND NRW wurden bis Ende 2021 im Rheinland insgesamt 33.836 Hektar Land durch den Braunkohletagebau in Anspruch genommen. Davon konnten 23.876 Hektar wieder nutzbar gemacht werden, wobei 13.047 Hektar für landwirtschaftliche Zwecke und 8.797 Hektar zur Aufforstung zur Verfügung gestellt wurden.
Die gravierenden Eingriffe hinterlassen jedoch bleibende Schäden. So wurde wertvolles bodenbildendes Substrat großflächig abgetragen, und die neu entstandenen Böden erreichen in der Regel nicht die Qualität der ursprünglichen. Zudem führen die tiefgreifenden Eingriffe in den Grundwasserhaushalt zu einem Verlust von fruchtbaren Böden, während die Auswirkungen auf die natürliche Umwelt nur schwer ausgleichbar sind.
Die langfristigen Irreversibilitäten, die mit diesen Eingriffen einhergehen, sind ein zentrales Anliegen der aktuellen ökologischen Studien in den rekultivierten Gebieten. Ziel ist es, ein besseres Verständnis der ökologischen Dynamik zu erlangen und Wege zu finden, zukünftige Rekultivierungen nachhaltiger zu gestalten.
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Vorfall | Umwelt |
Ort | Welzow, Deutschland |
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