Altmaier lebt nach dem Corona-Wirtschaftsgipfel von Lockdown, finanzieller Hilfe und einer möglichen dritten Corona-Welle

Berlin. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) möchte angesichts großer Ressentiments über schleppende Finanzhilfen und anhaltende Koronabeschränkungen Vertreter zahlreicher Branchen beraten. Vertreter von mehr als 40 Verbänden sollen an einem Online- „Wirtschaftsgipfel“ teilnehmen.
Im Vorfeld des Treffens warnte Altmaier vor den Folgen einer möglichen dritten Koronawelle für Unternehmen. „Die Wirtschaft kann nicht gedeihen, wenn wir eine dritte Infektionswelle bekommen“, sagte Altmaier am Dienstag im ARD „Morgenmagazin“. Daher muss alles koordiniert werden, um die Wirtschaft zu öffnen und gleichzeitig eine dramatische Situation wie in den Nachbarländern zu vermeiden.
Selbsttests könnten definitiv helfen, sagt Altmaier. Darüber hinaus gibt es laut Minister „viele andere Hebel“, mit denen er an diesem Dienstag mit Vertretern der Verbände sprechen möchte. Der Corona-Wirtschaftsgipfel sollte sich mit der Krise, den jüngsten Resolutionen von Bund und Ländern, den Hilfsprogrammen und möglichen Eröffnungsperspektiven befassen, beispielsweise für den Handel und die Hotellerie. Altmaier gibt dann eine Erklärung dazu ab.
Sehen Sie hier die Erklärung von Wirtschaftsminister Altmaier im Live-Stream:
Die Abrechnung ist für 12.30 Uhr geplant. Der Start kann um einige Minuten verzögert werden.
Kritik wegen langsamer Hilfszahlungen und zu viel Bürokratie
Die Wirtschaft fordert eine zuverlässigere Planung zur Lockerung der Beschränkungen. Die weitere Verlängerung der Sperrung bis zum 7. März wurde von den betroffenen Branchen scharf kritisiert. Verbände beschweren sich über schleppende Hilfszahlungen und zu viel Bürokratie.
Die Konferenz musste mehr als ein Trostgipfel sein, sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Handelsverbandes, Stefan Genth. Er erwartet von Altmaier echte Perspektiven und effektive Hilfspakete.
Der Chef der Grünen möchte mehr Hilfe für Freiberufler
Die Vorsitzende der Grünen Fraktion, Katrin Göring-Eckardt, forderte mehr Hilfe für Selbstständige und Freiberufler. „Neben einer schnelleren und besseren Unterstützung von Unternehmen muss die Hilfe für Freiberufler und Selbstständige endlich in den Mittelpunkt der Krisenpolitik gerückt werden“, sagte sie gegenüber der Deutschen Presseagentur.
Fast jeder zehnte Mitarbeiter in Deutschland sei selbständig, sagte Göring-Eckardt. „Wie sehr die Bundesregierung diesen Teil der Wirtschaft im Stich lässt, ist eine Krise in einer Krise. Für viele Selbstständige aus dem Kulturbereich bis hin zu Taxifahrern besteht seit fast einem Jahr der Ausnahmezustand und eine existenzielle Krise. „“
Bisher wurden 34,6 Millionen Zahlungen geleistet
Für Bridging Aid III wurden nach dem Start in der vergangenen Woche von der Bundesregierung 34,6 Millionen Euro im Voraus gezahlt, wie das Ministerium am Montag bekannt gab. Bei den Beihilfen für November und Dezember wurden inzwischen sechs Milliarden Euro als Vorauszahlung und als regelmäßige Zahlung gezahlt.
Laut FDP-Chef Christian Lindner sollte das Treffen mehr als eine PR-Veranstaltung für die Bundesregierung sein. „Zehntausende von Unternehmen, die um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen, brauchen konkrete Ergebnisse aus der stockenden Wirtschaftshilfe und einer verlässlichen Eröffnungsperspektive“, sagte Lindner von der deutschen Presseagentur.
Darüber hinaus sollte die Bundesregierung laut Lindner endlich ihren Widerstand gegen die Ausweitung des Verlustvortrags aufgeben und unbürokratische Abschreibungsmöglichkeiten für saisonale Waren im Einzelhandel einführen. Im Zentrum des Gipfels muss die verbindliche Eröffnungsperspektive für die Wirtschaft stehen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Infektionssituation sind regional differenzierte Öffnungen nun angemessen und gerechtfertigt.
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