FFP2-Masken werden immer beliebter

Berlin. Weißer Schnabel mit einem kryptischen Namen: Für viele ist die FFP2-Maske zur Standardausrüstung beim Einkaufen oder Busfahren geworden. Die englische Abkürzung steht für „Filtering Face Peace“, was übersetzt als Gesichtsfiltermaske übersetzt wird. Die Zahl steht für den Schutzfaktor. Seit selbstgenähte Stoffmasken, Kopftücher und Schals als Mund- und Nasenschutz in Geschäften und im Nahverkehr verboten sind, ist die Nachfrage nach besserer Schutzausrüstung in der Koronakrise rapide gestiegen. Medizinische Operationsmasken sind weiterhin erlaubt und beliebt. Viele verwenden aber auch die FFP2-Variante, die mehr Schutz verspricht und seit langem in Supermärkten und Drogerien erhältlich ist. Anders als im Frühjahr 2020, als die …
Berlin. Weißer Schnabel mit einem kryptischen Namen: Für viele ist die FFP2-Maske zur Standardausrüstung beim Einkaufen oder Busfahren geworden. Die englische Abkürzung steht für „Filtering Face Peace“, was übersetzt als Gesichtsfiltermaske übersetzt wird. Die Zahl steht für den Schutzfaktor. Seit selbstgenähte Stoffmasken, Kopftücher und Schals als Mund- und Nasenschutz in Geschäften und im Nahverkehr verboten sind, ist die Nachfrage nach besserer Schutzausrüstung in der Koronakrise rapide gestiegen. Medizinische Operationsmasken sind weiterhin erlaubt und beliebt. Viele verwenden aber auch die FFP2-Variante, die mehr Schutz verspricht und seit langem in Supermärkten und Drogerien erhältlich ist. Anders als im Frühjahr 2020, als die …

Berlin. Weißer Schnabel mit einem kryptischen Namen: Für viele ist die FFP2-Maske zur Standardausrüstung beim Einkaufen oder Busfahren geworden. Die englische Abkürzung steht für „Filtering Face Peace“, was übersetzt als Gesichtsfiltermaske übersetzt wird. Die Zahl steht für den Schutzfaktor. Seit selbstgenähte Stoffmasken, Kopftücher und Schals als Mund- und Nasenschutz in Geschäften und im Nahverkehr verboten sind, ist die Nachfrage nach besserer Schutzausrüstung in der Koronakrise rapide gestiegen. Medizinische Operationsmasken sind weiterhin erlaubt und beliebt. Viele verwenden aber auch die FFP2-Variante, die mehr Schutz verspricht und seit langem in Supermärkten und Drogerien erhältlich ist.

Anders als im Frühjahr 2020, als die Bundesregierung ihre Maskenstrategie kurzfristig änderte, ohne dass klar war, woher die plötzlichen Millionen von Bestellungen eigentlich kommen sollten, gab es in diesem Jahr bislang keine Engpässe. „Wir sehen, dass der Markt nicht nur die Nachfrage nach chirurgischen Masken, sondern auch nach FFP2-Masken befriedigen kann“, sagt Christian Splett, Sprecher des Bundesverbandes der Deutschen Apothekerverbände (ABDA). „Natürlich können die Masken hier und da für einen Tag ausverkauft sein, aber das ist normal. Die landesweite Versorgung ist garantiert. „“

Nicht nur in vielen Apotheken, sondern auch im Einzelhandel und im Internet sind die Preise in den letzten Wochen deutlich gesunken. „Der Markt ist buchstäblich mit Masken chinesischer Hersteller überflutet“, sagt Thomas Vierhaus, Geschäftsführer des Verbandes Technischer Handel (VTH). Und der eine oder andere deutsche Produzent ist jetzt erfolgreich beteiligt.

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FFP2-Masken made in Germany

Dies bezieht sich auf Unternehmer wie Michael Sperling und Christian Vorbau. Der eine leitet ein Maschinenbauunternehmen in Berlin, der andere ein junges Start-up in Wuppertal, Nordrhein-Westfalen. Beide haben im Frühjahr letzten Jahres mit dem Import von Schutzmasken aus China begonnen. Aufgrund der unterschiedlichen Qualität errichteten sie dann im Sommer und Herbst eigene Produktionsstätten und stellen nun in Deutschland FFP2-Masken für Apotheken, Großhändler, Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen oder für private Verbraucher her.

Die Nachfrage ist enorm, sagt Sperling, Geschäftsführer der Berliner Firma Rabofsky. „Wenn wir unser Online-Geschäft für eine halbe Stunde aktivieren, werden wir durchschnittlich rund 15.000 Masken verkaufen.“ Beide Systeme liefen fünf Tage die Woche rund um die Uhr.

Komplexe Zertifizierung

In Wuppertal hingegen gründete Christian Vorbau zusammen mit einem Geschäftspartner das Start-up Sentias mit dem alleinigen Ziel, FFP2-Masken herzustellen. Mit ihren drei Maschinen verwalten sie mehr als eine Million Stück pro Woche. Bei Rabofsky in Berlin gibt es derzeit rund 450.000. Beide Unternehmer betonen, dass sie nicht an dem schnellen Euro interessiert sind. „Wir wollen eine Marke aufbauen, die sich langfristig am Markt etabliert“, sagt Vorbau.

Weil der Aufwand groß ist, vor allem wegen der Zertifizierung. Im Gegensatz zu medizinisch-chirurgischen Masken gelten FFP2-Masken als persönliche Schutzausrüstung und fallen daher unter dieselbe Kategorie wie Helme oder Sicherheitsschuhe. Vor der Corona-Krise wurden sie nicht in Krankenhäusern eingesetzt, sondern hauptsächlich im Bauwesen, wo sie Maler, Lackierer und Dachdecker vor Staub und giftigen Dämpfen schützen. Persönliche Schutzausrüstung wird vor dem Verkauf gründlich überprüft.

Testzentren sind „gut ausgelastet“

In Deutschland sind dafür der TÜV und die Dekra verantwortlich. Sie können sich im Moment kaum vor Unternehmensanfragen retten. „Jetzt, da wir wieder im Lockdown sind, können Sie auch sehen, dass verschiedene Unternehmen in Deutschland damit begonnen haben, FFP2-Schutzmasken selbst herzustellen“, sagt Dirk Renschen, der für TÜV-Nord ein Testlabor in Essen betreibt. „Dies ist einer der Gründe, warum wir viele Anfragen und eine gute Arbeitsbelastung haben. Wir mussten auch einige Bestellungen verschieben. „Die regelmäßige Typprüfung nach der Norm DIN EN149 dauert bis zu vier Wochen, manchmal auch länger.

Dies dauert für Hersteller und Händler oft zu lange. Deshalb senden sie ihre Masken an andere Testzentren, zum Beispiel in Ungarn oder der Türkei, die ebenfalls als solche bei der EU registriert sind. Dort ist es schneller. Sentia und Rabofsky haben dasselbe getan, aber sie haben auch eine Zertifizierung in Deutschland beantragt – vor allem, weil dies für die Verbraucher vertrauenswürdiger klingt.

Chinesische Masken sind ebenfalls von guter Qualität

Die Qualität der chinesischen Schutzmasken ist jetzt auch sehr hoch, sagt Laborleiter Renschen. Im Frühjahr 2020 sah es anders aus. „Es gab viele Unternehmen im Ausland, die die Gelegenheit ergriffen und auch sehr schlechte Masken nach Deutschland geschickt haben.“ Zu dieser Zeit versagten bis zu einem Viertel der Masken im Labor, sagt er. „Die Situation hat sich derzeit stark verbessert.“

Weder deutsche Hersteller noch Großhändler glauben, dass die Nachfrage nach Schutzmasken bald wieder sinken könnte. Nicht zuletzt, weil sich momentan ein weiterer Vorteil zeigt: „In diesem Winter hatten wir weniger Mitarbeiter mit Erkältungen als seit Jahren“, sagt der Berliner Unternehmer Sperling.

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