Oberbürgermeister Jung sagt: „Für die Stadt Leipzig ist es ein ganz besonderer Moment, diese Unterlagen von Oberbürgermeister Friedrich Magirius zu übernehmen – sein Engagement als Pfarrer und in zahlreichen bürgerschaftlichen Projekten ist für die Stadt von großem Wert.“ Der Direktor des Stadtarchivs, Dr. Michael Ruprecht, betont: „Nach Annahme der Spende durch den Stadtrat könnten die in den letzten Jahrzehnten entstandenen Dokumente, Briefe, Einladungen, Notizen und sonstigen Dokumente in der Stadt archiviert werden.“ Ein besonders glücklicher Umstand bei dieser Übernahme ist, dass nicht nur historisch einmalige Dokumente die Bestände des Archivs bereichern, sondern dass Friedrich Magirius selbst die Sichtung und Zuordnung noch unterstützen kann.“
Friedrich Magirius hat bereits angekündigt, der Stadt in den kommenden Jahren weitere Dokumente übergeben zu wollen, damit die Sammlung in naher Zukunft weiter wachsen wird.
Magirius, 1930 in Dresden geboren, war Pfarrer der Kreuzkirche Dresden und der Nikolaikirche Leipzig und leitete von 1974 bis 1982 das Sühnezeichen der DDR. Als souveräner Moderator des Runden Tisches 1989/1990 ist Friedrich Magirius noch heute vielen Leipzigern ein Begriff. 1990 wurde er zum Stadtpräsidenten gewählt und bekleidete dieses Amt in der Übergangszeit bis 1994. Bereits 1991 übergab Magirius gemeinsam mit den Mitarbeitern des Arbeitssekretariats des Runden Tisches die Unterlagen der Sitzungen und Ausschüsse an die Stadt Archiv, wo sie zur allgemeinen Verwendung zur Verfügung gestellt wurden.
Auch in den folgenden Jahren engagierte sich Friedrich Magirus in vielfältiger Weise sozial. Seine Erfahrung und sein Wissen sind nach wie vor in vielen Gremien gefragt. Er engagiert sich besonders für den Nachwuchs, so ist er beispielsweise Mitbegründer des Stadtschulrats Leipzig. 2005 wurde ihm die Ehrenmedaille der Stadt Leipzig und die Ehrenbürgerschaft der polnischen Stadt Krakau verliehen.