Hotspot La Réunion: Leipziger Kanufahrer trainieren mit der Hälfte der Weltelite auf einer kleinen Insel

La Reunion / Leipzig. Es klingt ein wenig makaber: Reisen sind in Europa weitgehend verboten. So treffen sich derzeit die weltbesten Slalom-Kanufahrer aus Polen, Frankreich, Italien, Österreich, Slowenien und Deutschland auf einer 50 mal 50 Kilometer kleinen Insel im Indischen Ozean. Die olympischen Hoffnungen von Leipzig, Andrea Herzog und Franz Anton, trainieren seit Sonntag auf der zu Frankreich gehörenden Vulkaninsel La Reunion, um sich unter optimalen klimatischen Bedingungen auf die olympische Saison vorzubereiten. Die kanadische Weltmeisterin hat bereits ihr Tokio-Ticket sicher, die Ex-Weltmeisterin in C1 will das Olympia-Ticket bei der Europameisterschaft in Italien im Mai kaufen. Im Gegensatz zum Leipziger …
La Reunion / Leipzig. Es klingt ein wenig makaber: Reisen sind in Europa weitgehend verboten. So treffen sich derzeit die weltbesten Slalom-Kanufahrer aus Polen, Frankreich, Italien, Österreich, Slowenien und Deutschland auf einer 50 mal 50 Kilometer kleinen Insel im Indischen Ozean. Die olympischen Hoffnungen von Leipzig, Andrea Herzog und Franz Anton, trainieren seit Sonntag auf der zu Frankreich gehörenden Vulkaninsel La Reunion, um sich unter optimalen klimatischen Bedingungen auf die olympische Saison vorzubereiten. Die kanadische Weltmeisterin hat bereits ihr Tokio-Ticket sicher, die Ex-Weltmeisterin in C1 will das Olympia-Ticket bei der Europameisterschaft in Italien im Mai kaufen. Im Gegensatz zum Leipziger … (Symbolbild/NAG)

La Reunion / Leipzig. Es klingt ein wenig makaber: Reisen sind in Europa weitgehend verboten. So treffen sich derzeit die weltbesten Slalom-Kanufahrer aus Polen, Frankreich, Italien, Österreich, Slowenien und Deutschland auf einer 50 mal 50 Kilometer kleinen Insel im Indischen Ozean. Die olympischen Hoffnungen von Leipzig, Andrea Herzog und Franz Anton, trainieren seit Sonntag auf der zu Frankreich gehörenden Vulkaninsel La Reunion, um sich unter optimalen klimatischen Bedingungen auf die olympische Saison vorzubereiten. Die kanadische Weltmeisterin hat bereits ihr Tokio-Ticket sicher, die Ex-Weltmeisterin in C1 will das Olympia-Ticket bei der Europameisterschaft in Italien im Mai kaufen. Im Gegensatz zum Leipziger Trainerteam haben beide Herbst und Winter ohne Korona überstanden.

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Die deutschen Asse hatten ihre Boote bereits eine Woche zuvor mit einer Reederei von Augsburg in die südliche Hemisphäre geschickt bekommen. Mit dem Ergebnis: Die erste Trainingseinheit musste abgesagt werden, da die Boote überraschenderweise nicht verfügbar waren. „Sie sind zumindest angekommen“, gibt der Staatspolizist Anton Entwarnung: „Wir sind nur noch nicht bei Ihnen angekommen, weil am Sonntag kein Mitarbeiter der örtlichen Spedition verfügbar war.“

Apropos Boote: Anton hat noch ein Kanu in London und eines in Neuseeland. „Ich hoffe, die Athleten dort bringen die Boote mit, wenn wir uns beim Wettkampf wiedersehen.“

Aufgrund fehlender Trainingsausrüstung stand Plan B am Montagmorgen auf dem Programm: Die beiden LKC-Asse joggten zu einem Wasserfall und mussten über zehn Kilometer ungewohnte 600 Meter Höhe überwinden. Ein anstrengender Start in fast drei Wochen Training bei strahlender Sonne und 30 Grad im Schatten.

Das Fazit ist, dass die Freude, in Corona-Zeiten in warmen Gefilden trainieren zu können, das Problem überwiegt. Andrea Herzog verrät: „In unserem eigentlichen Trainingsziel Sydney hätten wir ausnahmslos 14 Tage im Raum verbringen müssen.“ Die Bilder der Tennisprofis in Melbourne gingen einfach um die Welt. „Und selbst in Dubai wären wir ohne eine siebentägige Quarantäne nicht davongekommen.“ In La Reunion sind negative Tests ausreichend.

Der Betreiber der Kanuanlage bestand lediglich darauf, dass die Athleten in den ersten sieben Tagen keine öffentlichen (Fitness-) Räume benutzen. „Ich bin froh, dass wir wieder ins weiße Wasser gehen können. Zu Hause haben wir erst kürzlich in seichtem Wasser trainiert. Jetzt möchte ich die technischen Elemente des White Elster mit der richtigen Strömung umsetzen “, fügt der 20-Jährige hinzu. Franz Anton hatte sich fast damit abgefunden, diesen Winter nicht zu reisen. „Das wäre wegen des fehlenden Reisestresses noch entspannter gewesen. Aber ich wollte nicht ohne meinen Trainer zu Hause arbeiten. Ich habe jetzt ein etwas mulmiges Gefühl, ob wir wegen der Koronasituation wie geplant nach Hause kommen werden. „“

Heimtraining hätte ein Risiko birgt: „Man weiß nie, wie stark der Frost sein wird. Das Förderband funktioniert im Markkleeberg Canoe Park unter 5 Grad nicht. Und wenn sich im unteren Becken Eis befand, hätten die Pumpen nicht gestartet werden dürfen. Übrigens entschied sich Augsburgs Sideris Tasiadis, sein größter nationaler Anwärter auf das Olympia-Ticket, nicht zu reisen.

In der Zwischenzeit haben Andrea und Franz die erste Wildwassersitzung abgeschlossen. Der Kanal mit seiner langen Rechtskurve ist vergleichbar mit dem in Markkleeberg – wahrscheinlich stehen dieselben Architekten dahinter. „Das Salzwasser macht uns ein wenig Probleme“, sagt der 31-Jährige. „Es sticht in die Augen und nach ein paar Minuten fühlt sich die Haut an, als wären Sie drei Stunden in der Badewanne.“ Trainer Felix Michel wird Schwimmen übrigens nicht als schönen Sport in den Trainingsplan aufnehmen. Denn in der Bucht im Norden der Insel wimmelt es nur so von Babyhaien, die in 1,50 Metern Höhe ihrem Namen nicht wirklich gerecht werden.

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