Scholz räumt Defizite in der Finanzaufsicht Bafin ein

Berlin. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat der Finanzaufsichtsbehörde Bafin die gemeinsame Verantwortung für den Rechnungslegungsskandal um die ehemalige Dax-Gruppe Wirecard übertragen. „Leider hat die Finanzaufsichtsbehörde die anscheinend kriminellen Aktivitäten bei Wirecard nicht durchschaut“, sagte Scholz von der Süddeutschen Zeitung (Montag).
Infolgedessen will er die Aufsicht reformieren: „Die Bafin wird organisatorisch und personell umstrukturiert“, sagte Scholz. „Das darf nicht noch einmal passieren, wir wollen eine Finanzaufsichtsbehörde mit mehr Biss.“
Neue Bafin-Chefs gesucht
Der Buchhaltungsskandal hat Bafin-Chef Felix Hufeld inzwischen seinen Job gekostet. Auch Vizepräsidentin Elisabeth Roegele verlässt ihren Posten. Der Wirecard-Skandal ergab, dass die Finanzaufsichtsbehörde eine Umstrukturierung benötigt, sagte Scholz am Freitag und kündigte an, dass die Ergebnisse einer Untersuchung der Bafin diese Woche vorgestellt werden. Die Bundesfinanzaufsichtsbehörde untersteht dem Finanzministerium.
Im Fall Wirecard hatten Wirtschaftsprüfer von EY den Jahresabschluss jahrelang genehmigt und werden auch mit dem Vorwurf konfrontiert, nicht genau hinzuschauen. Die inzwischen zahlungsunfähige ehemalige Dax-Gruppe Wirecard hatte Flugbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro gewährt.
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