Vergessene Heldinnen: Frauen im Bauernkrieg rücken ins Licht

Neue Doku beleuchtet die Rolle der Frauen im Bauernkrieg. MDR-Dialogveranstaltung am 27. April in Mühlhausen. Jetzt informieren!
Neue Doku beleuchtet die Rolle der Frauen im Bauernkrieg. MDR-Dialogveranstaltung am 27. April in Mühlhausen. Jetzt informieren!

Stärkung der Sichtbarkeit: Die Rolle der Frauen im Bauernkrieg

23.04.2025 – 09:42

MDR Mitteldeutscher Rundfunk

Die Dokumentation „Die Frauen des Bauernkriegs“, die ab dem 3. Mai in der ARD Mediathek sowie im MDR-Fernsehen zu sehen ist, bringt eine lange vernachlässigte Perspektive ans Licht. Die Aufstände, die sich im 16. Jahrhundert über weite Teile Deutschlands und darüber hinaus erstreckten, wären ohne die mutigen Frauen nicht denkbar gewesen. Neben der Historie liefern diese Ereignisse auch wichtige Lehren für aktuelle gesellschaftliche Bewegungen.

Der Bauernkrieg, der sich 2025 zum 500. Mal jährt, war nicht nur ein Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung, sondern auch eine bedeutende soziale Bewegung. Frauen wie Katharina Kreutter aus Mühlhausen oder Else Schmid, die aktive Rolle in der Bundschuh-Bewegung spielte, verdeutlichen, dass Frauen nicht nur passive Teilnehmerinnen waren, sondern oft an vorderster Front für ihre Rechte kämpften. Diese Relevanz wird in der Dokumentation, produziert von MDR, SWR, ARTE und ORF, eindrucksvoll in Spielszenen und Animationen herausgearbeitet.

Besonders als der MDR am 27. April 2025 in Mühlhausen eine spezielle Veranstaltung zur Vorstellung der Doku plant, wird deutlich: Die geschichtlichen Ereignisse sind auch heute noch aktuell. Durch Diskussionen mit Experten und der lokalen Gemeinschaft wird ermittelt, wie die damaligen Forderungen nach Freiheit und Teilhabe in der modernen Gesellschaft Resonanz finden.

Das Werk zeigt nicht nur die individuellen Geschichten von Frauen, die sich in bewegten Zeiten für ihre Kabale einsetzten, sondern fördert zudem das Bewusstsein für den Einfluss der weiblichen Stimmen in der Geschichte. Vivien Schiefer vom Landesmuseum Württemberg hebt hervor, dass die Frauen oftmals die Anstoßgeberinnen von Protesten waren, und das macht einen Perspektivwechsel in der Geschichtserzählung notwendig.

Die Dokumentation verdeutlicht ebenfalls, wie bedeutsam es ist, die dadaus resultierenden Diskurse über soziale Gerechtigkeit und Gleichheit auch heute weiterzuführen. Mit der bevorstehenden Landesausstellung „freiheyt 1525“ in Mühlhausen wird die wichtige Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart sichtbar.

Zusätzlich erweitert die begleitende Podcast-Staffel „Das war der Bauernkrieg“ das Bild, indem sie die Geschichten der betroffenen Orte beleuchtet und die lebendige Erinnerung an die Aufstände wachhält. Diese Aufarbeitung der Geschichte ist nicht nur für Historiker von Interesse, sondern auch für jeden, der sich mit der Evolution der gesellschaftlichen Bewegungen auseinandersetzen möchte.

Insgesamt zeigt „Die Frauen des Bauernkriegs“, dass das Vergessen der Frauen im historischen Narrativ ein Fehler war. Jetzt ist es an der Zeit, ihre Geschichten zu erzählen und ihre Stimmen zu verstärken.

Wichtige Daten Veranstaltung Sender Termin
Dokumentation Premiere Vorführung in Mühlhausen ARD 3. Mai 2025
ARD Mediathek Diskussion mit Experten MDR 27. April 2025

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