Vorschlag: Herrmann soll das Bundesverdienstkreuz erhalten

Auch einen Tag nach seinem Abschluss an der Vendée Globe versiegte Boris Herrmanns Sprachfluss nicht. „Ich habe immer noch das Bedürfnis zu reden“, sagte der Weltumsegler. Und jeder hört gerne den neuen deutschen Segelstar. Nach seinem fünften Platz in Les Sables-d’Olonne, Frankreich, interessiert sich der 39-Jährige wie nie zuvor für sich. Beim Interviewmarathon nach seinem 80-tägigen Seemarathon sieht der Hamburger überraschend frisch aus. Er „schlief wie ein Stein“, sagte er. Nur seine kleine Tochter weckte ihn, als sie „mir in den Rücken schlug“. Seine Weltreise mit seiner Yacht „Seaexplorer – Yacht Club de Monaco“ hatte das Kommunikationstalent selbst zu einem …
Auch einen Tag nach seinem Abschluss an der Vendée Globe versiegte Boris Herrmanns Sprachfluss nicht. „Ich habe immer noch das Bedürfnis zu reden“, sagte der Weltumsegler. Und jeder hört gerne den neuen deutschen Segelstar. Nach seinem fünften Platz in Les Sables-d’Olonne, Frankreich, interessiert sich der 39-Jährige wie nie zuvor für sich. Beim Interviewmarathon nach seinem 80-tägigen Seemarathon sieht der Hamburger überraschend frisch aus. Er „schlief wie ein Stein“, sagte er. Nur seine kleine Tochter weckte ihn, als sie „mir in den Rücken schlug“. Seine Weltreise mit seiner Yacht „Seaexplorer – Yacht Club de Monaco“ hatte das Kommunikationstalent selbst zu einem … (Symbolbild/NAG)

Auch einen Tag nach seinem Abschluss an der Vendée Globe versiegte Boris Herrmanns Sprachfluss nicht.

„Ich habe immer noch das Bedürfnis zu reden“, sagte der Weltumsegler. Und jeder hört gerne den neuen deutschen Segelstar. Nach seinem fünften Platz in Les Sables-d’Olonne, Frankreich, interessiert sich der 39-Jährige wie nie zuvor für sich.

Beim Interviewmarathon nach seinem 80-tägigen Seemarathon sieht der Hamburger überraschend frisch aus. Er „schlief wie ein Stein“, sagte er. Nur seine kleine Tochter weckte ihn, als sie „mir in den Rücken schlug“.

Seine Weltreise mit seiner Yacht „Seaexplorer – Yacht Club de Monaco“ hatte das Kommunikationstalent selbst zu einem Medienereignis gemacht. Er sprach regelmäßig mit Journalisten in sozialen Medien oder diskutierte mit Kindern über Klimawandel und Meeresverschmutzung. Das dramatische letzte Kapitel des modernen Abenteuers mit der Kollision mit einem Fischereifahrzeug im Dunkeln der Nacht erhöhte das Medieninteresse wieder an ihm.

Es war genau diese bedeutsame Begegnung am Mittwochabend mit dem spanischen Kutter etwa 90 Seemeilen von Les Sables-d’Olonne entfernt, die einen Tag nach dem Erreichen der Ziellinie durch Herrnmann zunächst Diskussionen auslöste. Aber nach einem Anruf beim Schiffseigner scheinen sich die Dinge geglättet zu haben. „Wir hatten ein nettes Gespräch. Auf jeden Fall keine Anschuldigungen von meiner Seite“, sagte er. Sie hätten sich „nett bei einander entschuldigt“.

Zuletzt hatten Herrmann und der Kapitän des Fischerboots unterschiedliche Ansichten zu dem Vorfall geäußert. Kapitän Josu Zaldumbide hatte der „Süddeutschen Zeitung“ versichert, dass das AIS, über das Schiffe ihre Navigations- und Schiffsdaten austauschen, mit ihm eingeschaltet worden sei. Herrmann hatte das bezweifelt.

„Er hat recht“, sagte er jetzt. „In der Eile der Situation habe ich das als die einfachste und offensichtlichste Erklärung angesehen, weil ich bereits das eine oder andere Fischerboot gesehen habe, auf dem kein AIS eingeschaltet war.“ Er konnte sich nicht erklären, warum die Alarmsysteme auf seiner Yacht nicht ausgelöst wurden.

Aufgrund der Kollision bei schlechten Sichtverhältnissen und der Beschädigung seines Bootes hatte Herrmann den erhofften Podiumsplatz oder sogar den Sieg verpasst. Er versucht diesbezüglich positiv zu sein. „Die Kollision hat mir gezeigt, wie sehr ich diese Ankunft wollte“, sagte er. Der Unfall beraubte ihn nicht der Anziehungskraft der Vendée Globe. Er schließt eine erneute Teilnahme nicht aus. „Ich kann mir durchaus vorstellen, die Vendée Globe wieder zu machen“, sagte er, nachdem er am Tag seiner Rückkehr vorsichtiger gewesen war.

Die Leistung des ersten deutschen Teilnehmers an der härtesten Regatta der Welt ist der Politik nicht entgangen. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Niels Annen, schlug Herrmann für das Bundesverdienstkreuz vor. Er machte einen entsprechenden Vorschlag bei der Hamburger Staatskanzlei, sagte der Hamburger SPD-Politiker gegenüber der Deutschen Presseagentur und bestätigte einen Bericht des „Hamburger Abendblatts“.

Nicht nur wegen der sportlichen Leistung, betonte Annen, selbst eine leidenschaftliche Seglerin. Als Umweltschützer verband Herrmann auch soziale Themen wie Klimawandel und Bildung mit der Regatta. „Ich bin sehr glücklich, wenn es bemerkt und geschätzt wird“, sagte der Athlet.

Herrmann will in den nächsten ein oder zwei Tagen nach Hamburg zurückkehren. Dann wird es wahrscheinlich eine Tour durch Talkshows geben. Es gibt genügend Anfragen. Die größte Herausforderung erwartet ihn zu Hause in Hamburg mit seiner Frau Birte Lorenzen-Herrmann und der sieben Monate alten Marie-Louise: Das Babybett für die Tochter muss zusammengestellt und die Vorhänge aufgehängt werden. „Anscheinend sind dies zwei meiner Jobs“, sagte er. „Das habe ich auch von der Presse gelernt.“

© dpa-infocom, dpa: 210129-99-219712 / 7

dpa

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