Insolvenz in Bautzen: 56 Jobs in Gefahr – Was bedeutet das für Verbraucher?

Meisters Wurst- und Fleischwaren in Bautzen meldet Insolvenz an. 56 Mitarbeiter betroffen, Gründe sind hohe Kosten und Produktionsausfälle.
Meisters Wurst- und Fleischwaren in Bautzen meldet Insolvenz an. 56 Mitarbeiter betroffen, Gründe sind hohe Kosten und Produktionsausfälle. (Symbolbild/NAG Archiv)

Die Meisters Wurst- und Fleischwaren GmbH aus Bautzen, Sachsen, hat Insolvenz angemeldet. Der Insolvenzverwalter Henry Girbig von der Kanzlei Tiefenbacher Insolvenzverwaltung und Restrukturierung teilte mit, dass keine Fortführungslösung für die Firma gefunden werden konnte. Betroffen sind 56 Mitarbeiter, die sich nun einen neuen Job suchen müssen. Das Unternehmen wird Ende April seine Pforten schließen.

Die Gründe für die Insolvenz liegen in hohen Lohn-, Energie- und Rohstoffkosten sowie einer Überkapazität am Markt. Zudem kam es zu einem einwöchigen Produktionsausfall aufgrund von Problemen an der Elektroanlage. Meisters Wurst- und Fleischwaren produzierte zuvor bis zu 40 Tonnen Waren pro Woche, beliefert Großmarkt- und Supermarktketten wie Kaufland, Edeka und Rewe, insbesondere in Ostdeutschland. Verbraucher könnten die Folgen der Schließung zu spüren bekommen, da beliebte Produkte möglicherweise nicht mehr erhältlich sein werden. Das Unternehmen betreibt zudem einen Onlineshop bei Amazon und einen Werksverkauf vor Ort, wo bis Ende Mai Rabatte auf Produkte angeboten werden.

Insolvenz und gerichtliche Sanierung

Wie die Tiefenbacher Insolvenzverwaltung berichtete, ordnete das Amtsgericht Dresden am 19. Februar 2025 ein vorläufiges Insolvenzverfahren über die Meisters Wurst- und Fleischwaren Bautzen GmbH an. Der Rechtsanwalt Henry Girbig wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Der Betrieb sieht sich aufgrund von Kostenanstiegen und eines siebentägigen Produktionsausfalls in Schwierigkeiten. Dank vorfinanziertem Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit sind die Löhne und Gehälter der 56 Mitarbeiter für die Monate Januar bis März gesichert.

Die Produktion und der Verkauf der Waren sind derzeit noch im gewohnten Umfang gewährleistet, während das Sanierungsteam an einer Analyse der Situation und der Stabilisierung des Geschäftsbetriebs arbeitet. Geschäftsführer Karl Dominick hatte das Unternehmen 2020 aus der Insolvenz übernommen. In der aktuellen Krise spielen die Erhöhung der CO₂-Steuer, der Wegfall der Energiepreisbremse und der Verlust von Exportgeschäften mit Vietnam und Dänemark eine gewichtige Rolle. Die instabile Marktentwicklung und ein rückläufiger Auftragseingang aufgrund von Kaufzurückhaltung verstärken die Probleme des Unternehmens.

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Ort Bautzen, Sachsen, Deutschland
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