Neuer Betreiber für die Gohliser Schlösschen - Stadt Leipzig gefunden

Der Schwerpunkt der Operation der Gohliser Schlösschen I Musenhof am Rosenthal gGmbH liegt auf kulturell-künstlerischen Veranstaltungen. Weitere Eckpfeiler sind ein abwechslungsreiches Programm für zeitgenössische Kunst und Kultur, eine neue Dauerausstellung und Wechselausstellungen, Bildung und Vermittlung, Bürgerbeteiligung und Freiwilligenarbeit sowie eine umfassende Gastfreundschaft und einladende Kultur.

Die beiden Aktionäre Thomas Roßdeutscher und Michael Plättner wollen weiterhin erfolgreich etablierte Formate etablieren und das Haus für Partner außerhalb der Region interessant machen. Es sollte eine Gemeinde und ein Gemeindezentrum werden. Die Bürger und andere Akteure des Bezirks sollten in die Entwicklung des Hauses einbezogen werden und gleichzeitig in der Lage sein, von seinem Potenzial und der vorhandenen Infrastruktur zu profitieren. Außerdem soll ein Kulturcafé geschaffen werden, das eng in das Eventmanagement eingebunden wird. Der Betrieb des Cafés wird von der Betreibergesellschaft selbst übernommen.

„Wir als Stadt haben in enger Zusammenarbeit mit den Bürgern den bisherigen Betrieb und den Standort in den letzten anderthalb Jahren analysiert und dann in mehreren Schritten nach einem neuen Betreiber gesucht“, sagt Kulturbürgermeister Dr. Skadi Jennicke vorheriger Prozess. „Mit dem Musenhof-Konzept haben wir uns für ein Betriebsmodell entschieden, das neben der Wahrung der kulturhistorischen Tradition und der zeitgenössischen Kultur auch unternehmerische Fähigkeiten und Erfahrungen in den Dienst eines auf das Gemeinwohl ausgerichteten Kulturstandorts stellt.“
Das Kulturamt der Stadt Leipzig wird den Betrieb des Gebäudes im Hinblick auf die Denkmalpflege weiterhin beraten und unterstützen sowie im Rahmen der institutionellen Kulturfinanzierung finanzielle Unterstützung leisten. Die Wiedereröffnung ist schrittweise geplant, auch abhängig von der Entwicklung der Koronapandemie.

Der Gohliser Schlösschen

Der Gohliser Schlösschen ist eines der Highlights der Rokoko-Architektur in Sachsen. Von allen hochklassigen Palästen und Herrenhäusern in Leipzig im 18. und 19. Jahrhundert. Jahrhundert ist es das letzte, das heute noch erhalten ist. Neben der Architektur und den Gärten sind die Gemälde des Leipziger Malers und Bildhauers Friedrich Oeser im Ballsaal herausragend. Das Haus ist seit Ende des 18. Jahrhunderts ein Zentrum für Kunst und Kultur. Als Treffpunkt für Intellektuelle, als Ort für Theater, Oper und Kinematographie und als ehemaliger Ort für das Leipziger Bach-Archiv blickt der Gohliser Schlösschen auf eine spannende Geschichte zurück. Es ist ein wesentlicher Bestandteil des sozialen und kulturellen Lebens in Leipzig.

Die Stadt Leipzig besitzt es seit 1906. Sie ließ Schloss und Garten mehrmals renovieren. Zwischen 2005 und 2020 war der Kulturbetrieb in den Händen des Freundeskreises Gohliser Schlösschen e. V. V.

Hintergrund der Neuzuweisung

Im Zuge des Ablaufs des Mietvertrags mit dem bisherigen Betreiber hat das Kulturamt 2019 in Abstimmung mit dem Kulturausschuss des Stadtrats beschlossen, den Betrieb des Gohliser Schlösschen im Rahmen einer möglichen Analyse zu bewerten, um sich neu organisieren zu können und bieten den Betrieb des Hauses auf dieser Grundlage.

Die Potenzialanalyse wurde im Auftrag des Kulturbüros von der projekt2508 GmbH (Bonn / Berlin) zwischen Oktober 2019 und Mai 2020 in mehreren Schritten durchgeführt. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtgeschichtlichen Museum und der Leipziger Tourismus und Marketing GmbH. Verschiedene Partner aus der Kulturlandschaft der Stadt Leipzig, wichtige Akteure aus dem Landkreis und die interessierten Bürger wurden am 29. Januar 2020 über das sogenannte SchlösschenCamp in den Prozess der Potenzialanalyse einbezogen. Die Ergebnisse der Potenzialanalyse wurden vorgestellt die Öffentlichkeit in einer Online-Veranstaltung am 17. Juni 2020 und dort diskutiert.

Auf der Grundlage der Ergebnisse der Potenzialanalyse hat das Kulturamt den Betrieb des Gohliser Schlösschen am 20. Juni 2020 ausgeschrieben. Bis zum Bewerbungsschluss am 31. Juli 2020 sind vier Anträge beim Kulturamt eingegangen Der zukünftige Betreiber wurde in einem mehrstufigen Verfahren auf der Grundlage der in der Ausschreibung angekündigten Bewertungskriterien ausgewählt.
Anfang September 2020 hatten alle Bewerbergruppen die Möglichkeit, ihr Betriebskonzept einer Jury unabhängiger Sachverständiger vorzustellen. Die Jury traf eine Vorauswahl, so dass das weitere Auswahlverfahren mit nur zwei Bewerbergruppen fortgesetzt wurde. Es folgten eine Präsentation der Konzepte im Kulturausschuss und eingehende Interviews mit dem Kulturamt. Infolgedessen wird dem Stadtrat die Gohliser Schlösschen I Musenhof am Rosenthal gGmbH als neuer Betreiber vorgeschlagen.

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