Am 1. Dezember 2021 bedankten sich Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal und die Vertreter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer sowie der hauseigenen Stadtreinigung Leipzig vor Ort.
„Unsere Grünflächen machen Leipzig lebenswerter. Sie dienen der Erholung und Freizeitgestaltung und unterstützen gleichzeitig die biologische Vielfalt in der Stadt“, betonte Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. „Umso mehr freut es mich, dass mit Hilfe der zusätzlichen finanziellen Mittel ein Teil des Staudengartens im Mariannenpark gemäß dem Denkmalschutzziel 2017 saniert werden kann.“
Mit der Spende, die sie wollen Abfalllogistik Leipzig und Abfallrecycling Leipzig GmbH leisten einen Beitrag zum Stadtgrün Leipzigs. Jürgen Naujok, Geschäftsführer Abfalllogistik Leipzig und Abfallverwertung Leipzig GmbH: „Leipzigs Grünflächen sind ein Aushängeschild. Gerne unterstützen wir die Stadt mit einer Spende für den Mariannenpark, um die Stadt grün zu halten. „
Im Auftrag des Amtes für Stadtgrün und Wasser ist die Stadtreinigung Leipzig für die Pflege der städtischen Grünflächen zuständig. „Mit den finanziellen Mitteln werden die historischen Rundbetten saniert, die einst im Staudengarten des Mariannenparks existierten“, erklärt Thomas Kretzschmar, erster Betriebsleiter der Leipziger Stadtreinigung. „Unsere Azubis pflanzen in den Rundbeeten immergrüne Zierstauden und Hortensien.“ Außerdem wird eine Bewässerungsanlage errichtet und Renovierungsarbeiten an den Rändern und den Sitzbänken im Staudengarten durchgeführt.
Die Beete im Staudengarten wurden erstmals in den 1920er Jahren nach dem Grundkonzept von Leberecht Migges und den Plänen des Stadtgartendirektors Nicolaus Hermann Molzen angelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Staudenbeete entfernt und 1978 eine Minigolfanlage angelegt. Dieser wurde vier Jahre später entfernt und ein nationales Sportzentrum eingerichtet. „In den Jahren 1993 und 1994 wurden alle baulichen Veränderungen rückgebaut und der Staudengarten neu aufgebaut“, ergänzt Rüdiger Dittmar, Leiter des Amtes für Stadtgrün und Wasser. „Der gesamte Mariannenpark ist bis auf wenige Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute als seltenes und bedeutendes Beispiel für einen öffentlichen Park im Baustil des frühen 20. Jahrhunderts erhalten.“
Schaffung des Mariannenparks
Die Entstehung des Mariannenparks wurde durch die Großzügigkeit der letzten Besitzerin des Gutshofes Schönefeld, Clara Hedwig Freifrau von Eberstein auf und zu Schönefeld (1816-1900), ermöglicht. Der 22 Hektar große Park wurde als Erholungsgebiet für „alle Volksschichten“ nach den Entwürfen des Hamburger Gartenarchitekten Leberecht Migge (1881-1935) angelegt. Gerade und breite Wege sowie Bepflanzungen wurden voneinander getrennt, während Strukturelemente wurden mit unterschiedlichen Bepflanzungsthemen kombiniert.
Bereits 1914 war die nördliche Parkhälfte mit Rodelhügel und Tummelwiese weitgehend fertiggestellt. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam die Arbeit jedoch weitgehend zum Erliegen. Die südliche Hälfte des Parks konnte erst in den 1920er Jahren realisiert werden. Mit der Eingemeindung Schönefelds nach Leipzig 1915 kam der Mariannenpark in die Zuständigkeit der Stadtgartendirektion Leipzig und der mit Leberecht Migge geschlossene Vertrag wurde beendet. Wegen des großen Drucks, den bereits bebauten Teil des Parks zu nutzen, überarbeitete der seit 1920 amtierende Stadtgärtnereidirektor Nicolaus Hermann Molzen (1881-1954) die Pläne von Leberecht Migges für den südlichen Teil des Parks Park. Er übernahm das Grundkonzept von Migges, füllte die einzelnen Stellplätze aber mit anderen Funktionen.
Nach 15-jähriger Bauzeit wurde der zunächst als „Volkspark Schönefeld“ bezeichnete Garten im April 1928 schließlich fertiggestellt. Zum Gedenken an Marianne Wilhelmine Rosine Freifrau von Eberstein (1792-1849), die Mutter der 1931 erhielt Schönefeld den Namen „Mariannenpark“.
Da es in Deutschland kaum vergleichbare, relativ unverfälschte öffentliche Parks dieser Größe gibt, wurde der Mariannenpark 1991 als Gartendenkmal in die Liste der Kulturdenkmäler des Landes Sachsen aufgenommen. Der nördlich angrenzende Schlosspark und Schloss Schönefeld, sowie die Kirche und das Grab der Familie von Eberstein, wurden ebenfalls einbezogen.