Storchenkamera in Döbeln: Live dabei beim Küken-Schlüpfen!

Döbeln, Deutschland - In Döbeln nistet derzeit ein Storchenpaar auf dem Schornstein des ehemaligen Stemke-Werkes. Der Verein „Kultmans“ plant, eine Storchenkamera zu installieren, um das Geschehen im Nest live zu übertragen. Diese Idee entstand zufällig und wurde durch eine Umfrage in sozialen Medien unterstützt. Rico Kretschel, der Vorsitzende des Vereins, äußerte, dass ein großes Interesse in der Bevölkerung besteht, das Schlüpfen und die Aufzucht der Küken zu beobachten. Störche haben in Döbeln eine besondere kulturelle Bedeutung und sind mit Bräuchen wie dem Aufstellen eines Storches bei der Geburt eines Kindes verbunden.

Der Storchenbeauftragte des Landkreises Mittelsachsen, Kai Schaarschmidt, bezeichnet den Storch als alten Kulturvogel, der keine negativen Auswirkungen auf die Menschen hat. Störche werden traditionell mit positiven Assoziationen wie dem Frühling und Kinderglück in Verbindung gebracht. Die Kamera, die während der Brutzeit von Frühling bis Herbst aktiv sein soll, könnte interessante Einblicke in verschiedene Aspekte des Storchenlebens bieten, wie etwa das Brutverhalten und Kämpfe um Nester. Um sicherzustellen, dass die Störche nicht gestört werden, plant der Verein, vor der Installation der Kamera Kontakt zum Naturschutzbund aufzunehmen.

Storchennest live im Stream

Normalerweise stellt eine Kamera für Störche kein Problem dar, solange sie nicht direkt am Nest positioniert ist. Die Zuschauer könnten durch den Livestream spannende Momente erleben, während die Störche ihre Eier legen und die Küken aufziehen. Zudem sucht der Verein Namen für das Storchenpaar, die durch die Community in sozialen Medien ausgewählt werden sollen.

Störche leben in Deutschland von Frühling bis Herbst. Daten zeigen, dass die Zahl der brütenden Weißstorch-Paare in den letzten Jahren gestiegen ist: 2019 gab es bereits 7.532 Paare, ein dramatischer Anstieg seit 2010, als weniger als 5.000 Paare gezählt wurden. 2024 war ein Jahr mit zahlreichen brütenden Störchen, wenngleich eine verregnete Brutsaison in einigen Regionen die Überlebensrate beeinträchtigte. Die exakten Zahlen für 2025 werden Mitte des Jahres veröffentlicht. Historisch gesehen war der Tiefstand der Storchpopulation in Deutschland 1988 mit rund 3.000 Brutpaaren, seitdem erholen sich die Bestände stetig.

• 2022 wurden 12.122 Brutpaare gezählt.
• Aktuell wird von mindestens 13.000 Brutpaaren ausgegangen.
• Die meisten Weißstörche befinden sich in den Regionen Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen.
• In einigen dieser Regionen wurden bis zu sechs Brutpaare pro Quadratkilometer verzeichnet.

Störche kehren in der Regel im März oder April aus ihren Winterquartieren in Spanien oder Afrika zurück und suchen oft ihren alten Brutplatz auf. Die Brutsaison beginnt normalerweise in dieser Zeit, wobei die Brutdauer vier bis fünf Wochen beträgt. Die Störche legen üblicherweise zwei bis fünf Eier, und nach dem Schlüpfen erhalten die Küken vor allem weiches Futter wie Regenwürmer, während sie später in ihrem Leben auch auf Frösche, Mäuse und Insekten angewiesen sind. Im August machen sich die meisten Störche auf den Weg ins Winterquartier, oft allein, ohne ihre Eltern.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Storchpopulation in Deutschland, und insbesondere in Döbeln, weiterhin wächst und durch Projekte wie die geplante Kamera noch mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt.

Insgesamt sind Störche nicht nur faszinierende Geschöpfe, sondern tragen auch zur kulturellen Identität vieler Städte in Deutschland bei. Das geplante Live-Streaming des Storchenpaares in Döbeln könnte ein weiterer Schritt sein, um das Bewusstsein für den Schutz dieser bedeutenden Vögel zu stärken und das Interesse der Gemeinschaft zu fördern.

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