Radwege in Schleswig-Holstein: Sanierungsbedarf trifft auf große Pläne!

Schloss Breitenburg, Deutschland - In Schleswig-Holstein erfreuen sich Radfahrer bei sonnigem Wetter und steigenden Temperaturen zunehmender Beliebtheit. Dennoch zeigen aktuelle Statistiken, dass 15 Prozent des Radwegenetzes dringend sanierungsbedürftig sind. Der Zustand der Radwege variiert stark, wobei äußere Einflüsse wie Witterung und Bodenveränderungen überwiegend verantwortlich sind. Probleme mit Wurzelerhebungen betreffen häufig nur kleine Abschnitte, die statistisch jedoch kaum in Erscheinung treten. Besonders betroffen sind Radwege an der Landesstraße 116 bei Schloss Breitenburg und zwischen Jevenstedt und Brammer an der L328, welche Teil des renommierten „Ochsenweges“ von Wedel bis zur dänischen Grenze sind.

Schleswig-Holstein verfügt über das dichteste Fahrradnetz Deutschlands. 79 Prozent der Bundesstraßen, 64 Prozent der Landesstraßen und 44 Prozent der Kreisstraßen sind mit Radwegen ausgestattet. Trotz dieser Erfolge stehen die Verantwortlichen vor Herausforderungen: begrenzte finanzielle und personelle Ressourcen bremsen den Erhalt und Ausbau des Netzes. Laut mopo.de sind im Jahr 2025 Millionen Euro für die Sanierung und den Lückenschluss von Radwegen an Landesstraßen eingeplant. Ein weiteres großes Hemmnis ist der Fachkräftemangel, insbesondere bei Bauingenieuren und Bautechnikern.

Geplante Investitionen und Bauprogramme

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat das Verkehrsministerium umfassende Bauprogramme vorgestellt. Für die Sanierung von Landesstraßen in Schleswig-Holstein stehen 80 Millionen Euro zur Verfügung, während separate Radwege mit 9 Millionen Euro gefördert werden. Investitionen in Bundes- und Kreisstraßen belaufen sich auf insgesamt 116 Millionen Euro. Besonders im südöstlichen Schleswig-Holstein sind 55 Millionen Euro für Sanierungsmaßnahmen eingeplant, wobei insgesamt 64 Kilometer Straßen und 22 Kilometer Radwege betroffen sind.

Wichtige Projekte sind unter anderem die Sanierung der K 48 und die Fahrbahnerneuerung der L 83. In Dithmarschen, Pinneberg und Steinburg werden 25 Millionen Euro in 34 Kilometer Straßen und 14 Kilometer Radwege investiert. Für Plön, Segeberg, Rendsburg-Eckernförde und Kiel sind 33,8 Millionen Euro vorgesehen, um 44,5 Kilometer Straße und 24 Kilometer Radwege zu verbessern. Die Sanierung von 147 Kilometern Straßen sowie 24 Kilometern Radwegen in Nordfriesland und Schleswig-Flensburg verdeutlichen die Anstrengungen, die hier unternommen werden.

Zukunft des Radverkehrs

Die Radstrategie Schleswig-Holstein 2030 hat das Ziel, dass bis 2030 Fahrräder ein Drittel des Verkehrs ausmachen. Diese Strategie wurde 2020 erarbeitet und basiert auf dem Bicycle-Policy-Audit (BYPAD) von 2019, um den Status der Radverkehrsförderung zu erheben. Gemäß schleswig-holstein.de soll die erste Evaluierung der Radstrategie 2022 erfolgen, um Maßnahmen und Ziele zu überprüfen. Der Fortschrittsbericht dokumentiert jährlich den Stand der Umsetzung.

Radverkehr ist nicht nur eine beliebte Freizeitbeschäftigung, sondern trägt auch erheblich zum Klimaschutz und zur Verkehrswende bei. Schleswig-Holstein bietet mit 13 Radfernwegen und über 2.800 km Länge ein gut ausgebautes Radverkehrsnetz. Radschnellwege sind zudem wichtig für die Alltagsmobilität, wobei die Metropolregion Hamburg bereits Voruntersuchungen für neun neue Radschnellwege durchführt, von denen fünf durch Schleswig-Holstein führen.

Die Herausforderungen bleiben jedoch: Minister Madsen bittet um Geduld und Verständnis für die Baustellen während der Umbauarbeiten. Es ist klar, dass die zukünftige Infrastruktur für Radfahrer sowohl finanziell als auch fachlich gut unterstützt werden muss, um Schleswig-Holstein als Vorreiter in der Radverkehrsförderung weiter voranzutreiben.

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Ort Schloss Breitenburg, Deutschland
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