Razzia gegen Schleuserbanden: 40 Objekte in ganz Deutschland durchsucht!

Bundespolizei durchsucht 40 Objekte in mehreren Bundesländern wegen Schleuserkriminalität; drei Festnahmen in Schleswig-Holstein.
Bundespolizei durchsucht 40 Objekte in mehreren Bundesländern wegen Schleuserkriminalität; drei Festnahmen in Schleswig-Holstein. (Symbolbild/NAG)

Nordfriesland, Deutschland - Die Bundespolizei hat in den frühen Morgenstunden des 21. Mai 2025 eine großangelegte Razzia in mehreren Bundesländern durchgeführt, die sich gegen eine Schleusergruppierung aus Schleswig-Holstein richtete. Insgesamt wurden 40 Objekte in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Berlin, Hamburg, Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, Sachsen sowie Nordrhein-Westfalen durchsucht. Dabei wurden drei Personen festgenommen, alle in Schleswig-Holstein, wo die Mehrheit der Durchsuchungen stattfand. Zwei Festnahmen ereigneten sich in Nordfriesland und eine in Harrislee. Diese Maßnahmen sind Teil eines Ermittlungsverfahrens, das seit Oktober 2023 von der Staatsanwaltschaft Flensburg wegen gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern geführt wird.

Die beschuldigte Gruppierung soll chinesischen Staatsangehörigen gegen Bezahlung zur Einreise und zum dauerhaften Aufenthalt in Deutschland verholfen haben. Nach Schätzungen wurden rund 100 Menschen eingeschleust, darunter auch Familienangehörige. Interessanterweise bekamen vermögende Chinesen durch die Bande Visa für Fachkräfte, indem falsche Beschäftigungsverhältnisse vorgetäuscht wurden.

Ermittlungen in Nordrhein-Westfalen

Parallel zu den Aktivitäten in Schleswig-Holstein gibt es auch in Nordrhein-Westfalen laufende Ermittlungen gegen eine ähnliche Schleuserbande. Diese soll vermögenden Chinesen und reichen Menschen aus dem Oman Aufenthaltserlaubnisse verschafft haben, indem sie offensichtlich Amtsträger in Behörden bestochen hat. Erst im Juli wurden 16 Beschuldigte aus kommunalen Behörden identifiziert, was auf das Ausmaß der Schleuserkriminalität hinweist.

Im Rahmen der Operation wurde zudem das bekannte Kölner Großbordell „Pascha“ beschlagnahmt, das Berichten zufolge 2021 von einer chinesischen Investorin gekauft worden war. Dies wirft ein Schlaglicht auf die Verbindungen zwischen Schleuserkriminalität und verschiedenen Wirtschaftszweigen.

Allgemeine Situation der Schleuserkriminalität

Diese Razzia kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Zahl der Schleusungsdelikte in Deutschland einen beunruhigenden Höchststand erreicht hat. Laut einem Bericht des Tagesschau stieg die Anzahl der registrierten Schleusungsdelikte im Jahr 2023 um 60 % im Vergleich zum Vorjahr. Im gesetzten Rahmen wurden 7.924 solcher Delikte erfasst, wobei eine alarmierende Zunahme von „Behältnisschleusungen“ zu verzeichnen ist. Diese erfolgen häufig unter extrem gefährlichen Bedingungen, die Menschenleben bedrohen.

Schleuser bedienen sich zunehmend moderner Kommunikationsmittel wie TikTok und Instagram, um ihre Dienste anzubieten. Deutschland zieht weiterhin zahlreiche Migranten an, was auch durch die verstärkten Grenzkontrollen, die seit Oktober 2023 an den Grenzen zu Tschechien, Polen und der Schweiz bestehen, nicht verhindert werden kann.

Innenministerin Nancy Faeser hat einen rückläufigen Trend bei Asylanträgen für 2024 prognostiziert, was möglicherweise auch auf vermehrte Abschiebungen zurückzuführen ist. Dennoch bleibt die Herausforderung, alternative Wege zur Einreise zu finden, bestehen. Die Ereignisse der letzten Tage verdeutlichen die Komplexität und die weitreichenden Folgen der Schleuserkriminalität in Deutschland.

Das aus diesen Entwicklungen entstehende Bild illustiert die Notwendigkeit von verstärkten Maßnahmen gegen diese Form der Kriminalität, die nicht nur individuelle Schicksale beeinflusst, sondern auch große gesellschaftliche und rechtliche Fragen aufwirft.

Für weiterführende Informationen über die aktuelle Lage der Schleuserkriminalität in Deutschland klicken Sie auf Südkurier und Spiegel.

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Ort Nordfriesland, Deutschland
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