200 Jahre Heinrich Hertz: Der Pionier der drahtlosen Kommunikation

Karlsruhe, Deutschland - Am 15. Mai 2025 blickt das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) auf die bedeutenden Beiträge von Heinrich Hertz zur modernen Kommunikationstechnologie zurück. Hertz lehrte von 1885 bis 1889 an der Technischen Hochschule Karlsruhe, dem Vorgänger des heutigen KIT. In dieser Zeit führte er entscheidende Experimente zu elektromagnetischen Wellen durch, die den Grundstein für die drahtlose Kommunikation legten und die Entwicklung der Funktechnik maßgeblich beeinflussten. Seine überraschenden Entdeckungen bewiesen, dass elektromagnetische Wellen sich ähnlich wie Lichtwellen verhalten und sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten.
Hertz war zu Beginn skeptisch gegenüber Karlsruhe, doch er fand das Laboratorium dort hervorragend ausgestattet, welches ihm die Möglichkeit bot, seine Forschungen voranzutreiben. Seine Experimente fanden im Heinrich-Hertz-Hörsaal des KIT statt, wo er eine Kugel-Funkenstrecke als Sender und einen geschlitzten Drahtring als Empfänger verwendete. Am 11. November 1886 beobachtete er erstmals die Ausbreitung einer elektromagnetischen Welle und wies Wellen mit Frequenzen zwischen 1000 und 300 MHz nach.
Einfluss auf die Funktechnik
Die Arbeiten von Hertz und seinem Vorgänger Ferdinand Braun, der von 1883 bis 1885 in Karlsruhe wirkte, sind für die Funktechnik von enormer Bedeutung. Braun, bekannt für die Entwicklung der nach ihm benannten Elektronenröhre, verbesserte das System zur Frequenzabstimmung von Sendern und Empfängern. Diese Fortschritte führten zur drahtlosen Übertragung von Signalen über größere Entfernungen. 1901 gelang die erste transatlantische Funkübertragung, die die praktischen Anwendungen von Hertz’ Entdeckungen vorwegnahm.
Hertz dachte selbst nie an praktischen Anwendungen seiner Arbeiten. Nach seinem Tod im Jahr 1894, nur 36 Jahre alt, gab es bereits regelmäßige Funkdienste über weite Strecken. Heute hat die Maßeinheit der Frequenz, Hertz (Hz), seinen Namen für immer verewigt, und sein Erbe lebt im Bereich der Hochfrequenztechnik weiter.
Das Erbe von Heinrich Hertz
Heinrich Hertz hinterließ nicht nur akademische Erfolge, sondern auch eine Familie, nachdem er die Tochter eines Kollegen geheiratet hatte. Nach vier Jahren in Karlsruhe zog er nach Bonn, nachdem er Berufungen nach Berlin, Gießen und sogar Amerika abgelehnt hatte. Seine letzte Ruhestätte befindet sich in Hamburg, der Stadt seiner Geburt. Das KIT ist stolz darauf, Hertz in seiner akademischen Ahnenreihe zu zählen und betont die Relevanz von Grundlagenforschung für die Gesellschaft.
Heute beschäftigt das KIT etwa 10.000 Mitarbeiter und hat 22.800 Studierende. Es ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten, die sich mit globalen Herausforderungen in den Bereichen Energie, Mobilität und Information auseinandersetzt und sich damit weiterhin auf das Erbe von visionären Wissenschaftlern wie Heinrich Hertz stützt.
Für weitere Informationen über die wichtigen Beiträge von Hertz zur Kommunikationsgesellschaft lesen Sie die Artikel von KIT, Uni Marburg und KIT PI.
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Ort | Karlsruhe, Deutschland |
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