Flüchtiger aus Wunstorf: 24-Jähriger am Hauptbahnhof Hannover gefasst!

Ein 24-Jähriger, der aus dem Maßregelvollzug in Wunstorf geflohen war, wurde am Hauptbahnhof Hannover zurückgebracht.
Ein 24-Jähriger, der aus dem Maßregelvollzug in Wunstorf geflohen war, wurde am Hauptbahnhof Hannover zurückgebracht. (Symbolbild/NAG Archiv)

Hauptbahnhof Hannover, Deutschland - Ein 24-Jähriger, der aus dem Maßregelvollzug in Wunstorf geflohen war, wurde am Mittwochabend am Hauptbahnhof Hannover erkannt und umgehend zurückgebracht. Die Polizei bestätigte, dass ein aufmerksamer Zeuge den Flüchtigen entdeckte und ihn zur Wache der Bundespolizei brachte. Laut Weser-Kurier war der Mann in der vergangenen Woche am Dienstagvormittag während eines Hofgangs entkommen.

Die Polizei startete sofort eine intensive Suche nach dem Entflohenen, die unter anderem den Einsatz eines Hubschraubers und Spürhunden umfasste. Diese Maßnahmen blieben jedoch ohne Erfolg, was zur Veröffentlichung einer Personenbeschreibung und einem Aufruf an die Bevölkerung führte, um Hinweise auf den Aufenthaltsort des 24-Jährigen zu erhalten. Dank der Wachsamkeit eines Bürgers konnte der Mann schließlich gefasst werden, ohne dass die Suche nach ihm weiter in die Länge gezogen werden musste.

Hintergrund des Maßregelvollzugs

Der Maßregelvollzug ist eine spezielle Einrichtung, die sich um psychisch kranke und suchtkranke Straftäter kümmert. Diese Art der Unterbringung dient der Behandlung von Personen, die aufgrund einer psychischen Störung Straftaten begangen haben. Die rechtliche Grundlage hierfür ist in § 63 StGB verankert, der die Unterbringung von Schuldunfähigen oder Personen mit verminderter Schuldfähigkeit regelt. Die Betreuung dieser Patienten erfolgt in forensisch-psychiatrischen Abteilungen, die darauf abzielen, die Sicherheitsbedürfnisse der Gesellschaft zu wahren, während gleichzeitig an der Besserung der Individuen gearbeitet wird. Der Maßregelvollzug hat sich seit den 1980er Jahren durch neue Therapieansätze und eine wissenschaftliche Ausrichtung weiterentwickelt, um die Rückfallraten zu senken, die durch Evaluationen auf 33-50% im Vergleich zu herkömmlichen Haftstrafen reduziert wurden, bpb.

Die steigende Zahl der Patienten, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, wirft Fragen zur Effektivität des Systems und zur gesellschaftlichen Wahrnehmung von psychisch kranken Straftätern auf. So stieg die Zahl der Patienten im Maßregelvollzug von 3.746 im Jahr 1987 auf 9.361 im Jahr 2007. Die Genderverteilung zeigt, dass der Großteil der Patienten männlich ist (um 95-92%) und das Durchschnittsalter der Betroffenen mit etwa 39 Jahren ansteigt.

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Ort Hauptbahnhof Hannover, Deutschland
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