Insolvenz bei Gerry Weber: Mitarbeiter waren bereits informiert!

Neulehenstraße, 33428 Halle, Deutschland - Am Dienstag, dem 12. März 2025, gab die GERRY WEBER International AG bekannt, erneut einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt zu haben. Diese Nachricht kam für viele Mitarbeiter nicht überraschend, nachdem bereits zuvor Anzeichen auf eine schwere finanzielle Krise erkennbar waren. Dies berichtet Westfalen-Blatt.
Am vergangenen Donnerstag hatten die Beschäftigten eine Pflichtveranstaltung in der Zentrale an der Neulehenstraße, zu der auch Mitarbeiter aus dem Homeoffice eingeladen wurden. Janina Hirsch, die Gewerkschaftssekretärin der IG Metall in Bielefeld, lieferte hierzu fundierte Informationen.
Insolvenzplan und Gläubigerzustimmung
In der Folge kam es zur Annahme eines Insolvenzplans durch die Gläubiger der GERRY WEBER International AG mit überwältigender Mehrheit. Alle Gläubigergruppen stimmten zu, mit Ausnahme der Aktionäre, die aus der Gesellschaft ausscheiden sollen. Laut Gerry Weber zielt der Insolvenzplan auf eine finanzielle Restrukturierung und operative Neupositionierung des Unternehmens ab.
Die Aufhebung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung wird für 2019 angestrebt, was eine gerichtliche Bestätigung des Plans erfordert. Da die Zustimmung der Aktionäre fehlt, wurde ein Antrag auf Minderheitenschutz gestellt, über den das Gericht entscheiden wird. Sachwalter Stefan Meyer sieht die Möglichkeit, dass das Verfahren noch in diesem Jahr aufgehoben wird.
Sanierungsstrategie und finanzielle Maßnahmen
Die Maßnahmen zur Sanierung umfassen eine drastische Herabsetzung des Grundkapitals von 45.895.960 Euro auf 8.733 Euro, gefolgt von einer Kapitalerhöhung auf 1.025.000 Euro. Neuankömmlinge wie Robus Capital Management Ltd. und Whitebox Advisors LLP verpflichten sich, bis zu 49,2 Millionen Euro bereitzustellen, um die Gläubiger zu befriedigen und das operative Geschäft zu finanzieren.
Für die Gläubiger werden unterschiedliche Angebote zur Befriedigung ihrer Forderungen bereitgestellt, mit Quoten von rund 32 % bis über 50 %. Während Aktionäre keinerlei Quoten erhalten, solange nicht alle Gläubiger vollständig befriedigt sind, hat auch die GERRY WEBER Retail GmbH & Co. KG einen Insolvenzplan angenommen, was die Konsolidierung des Unternehmens weiter vorantreiben soll.
Die Rolle von Experten und die langfristige Perspektive
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Sanierung im Insolvenzverfahren sind klar geregelt. Eine strukturierte Sanierungsstrategie ist entscheidend, um die Zahlungsfähigkeit wiederherzustellen und das Vertrauen von Gläubigern und Investoren zurückzugewinnen. Effektives Kostenmanagement und transparente Kommunikation sind dabei wichtige Faktoren. Dies verdeutlicht Recht Aktuell.
Insgesamt zeigt das Vorgehen von GERRY WEBER, wie wichtig es ist, in finanziellen Schwierigkeiten gezielte Maßnahmen zu ergreifen und die Stakeholder aktiv einzubinden. Der erfolgreiche Abschluss des Insolvenzverfahrens wird für die Zukunft des Unternehmens entscheidend sein.
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Ort | Neulehenstraße, 33428 Halle, Deutschland |
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