Integration durch Arbeit: Wildeshausen und Großenkneten als Vorreiter!

Im Landkreis Oldenburg wird die Integration von Asylbewerbern durch freiwillige Arbeitsaufnahme in Pilotkommunen gefördert.
Im Landkreis Oldenburg wird die Integration von Asylbewerbern durch freiwillige Arbeitsaufnahme in Pilotkommunen gefördert. (Symbolbild/NAG)

27793 Wildeshausen, Deutschland - Im Landkreis Oldenburg beschäftigt die Diskussion um die Integration von Asylbewerbern die Verantwortlichen zunehmend. Angestrebt wird eine Verbesserung der Arbeitsaufnahme, um die Integration in die Gesellschaft zu fördern. In diesem Zusammenhang haben die Pilotkommunen Wildeshausen und Großenkneten ihr Interesse bekundet, ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten und umzusetzen. Dies berichtet Kreiszeitung.

Das Konzept sieht vor, dass die Vermittlung in Arbeit auf freiwilliger Basis erfolgen soll. Ziel ist es, die Integration zu beschleunigen und den bürokratischen Aufwand zu minimieren. Landrat Christian Pundt äußerte die Möglichkeit, dass im Rahmen der Konzeptentwicklung auch eine Arbeitspflicht für Asylbewerber in Betracht gezogen werden könnte, wenn die bisherigen Ergebnisse aus den Gesprächen im Integrations- und Gleichstellungsausschuss ausgewertet sind.

Potentiale der Pilotkommunen

Lena Depken aus dem Stadthaus von Wildeshausen bestätigte die Bereitschaft, als Pilotkommune zu fungieren. Dabei wird auch an Beschäftigungsmöglichkeiten im Bauhof gedacht. Eduard Hüsers von den Grünen schlug vor, einen Naturschutzpflegehof einzurichten, um geflüchtete Menschen für Naturschutzarbeiten zu beschäftigen. Arnold Hansen von den Freien Wählern bezeichnete die Initiative als „gelebte Integration“ und betonte die Wichtigkeit solcher Projekte.

Die Sitzung, an der diese Themen diskutiert wurden, wurde von den Antragstellern FDP, Freie Wähler und UWG als Erfolg gewertet, da sich zuvor keine Kommune bereit erklärt hatte, an dem Vorhaben teilzunehmen. Die Bereitschaft der Bürgermeistern von Wildeshausen und Großenkneten zur Teilnahme war eine Woche vor dem Treffen deutlich geworden.

Integration und Arbeitsmarkt

Die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt spielt eine entscheidende Rolle für ihre gesellschaftliche Eingliederung. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) arbeiten 65 Prozent der erwerbstätigen Geflüchteten, die seit sechs Jahren in Deutschland leben, in Vollzeit. Im Vergleich dazu liegt die Vollzeitquote im Durchschnitt aller Erwerbstätigen in Deutschland bei 62 Prozent. Es zeigt sich, dass das Bildungsniveau der Geflüchteten stetig steigt, denn 33 Prozent haben Schulen, Hochschulen oder qualifizierende Maßnahmen besucht, was die Chancen auf eine Erwerbstätigkeit erhöht.

Zudem haben rund 70 Prozent der erwerbstätigen Geflüchteten einen Berufs- oder Studienabschluss. Auffällig ist ein Geschlechtergefälle: 67 Prozent der männlichen, jedoch nur 23 Prozent der weiblichen Geflüchteten sind erwerbstätig. Die Bundesregierung unterstützt diese Integration mit Sprach- und Integrationskursen, um eine gezielte Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt zu gewährleisten, wie Bundesregierung berichtet.

Die Integration von Asylbewerbern und deren Zugang zum Arbeitsmarkt ist nicht nur eine Frage der Chancengleichheit, sondern auch ein entscheidender Beitrag zur Minderung des Fachkräftemangels in Deutschland. Durch die Schaffung von Beschäftigungsangeboten und die Förderung von Kontaktmöglichkeiten zu Kollegen kann auch der Spracherwerb gefördert werden, was letztendlich zu einer besseren gesellschaftlichen Integration führt.

Für eine umfassende Unterstützung der Integration von zugewanderten Menschen ist es darüber hinaus wichtig, dass der Datenschutz beachtet wird. Der Landkreis Oldenburg ist verantwortlich für die Verarbeitung personenbezogener Daten im Rahmen von Integrationsprojekten, um die Teilhabechancen der Zuwanderer zu verbessern und Dolmetschereinsätze zu organisieren, wie im Informationsportal des Landkreises erläutert wird (oldenburg-kreis.de). Hierbei müssen die Rechte der betroffenen Personen gemäß der Datenschutz-Grundverordnung gewahrt bleiben.

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Ort 27793 Wildeshausen, Deutschland
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