Neubrandenburg: Staatsanwaltschaft fordert höhere Strafe für Babytod!

Neubrandenburg, Deutschland - Die Neubrandenburger Staatsanwaltschaft hat beschlossen, eine höhere Strafe für einen Vater zu fordern, dessen elf Wochen altes Baby im Januar 2024 aufgrund von schweren Verletzungen, die durch Schütteln verursacht wurden, starb. In einem Verfahren, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, wurde der Vater am 7. März 2024 vom Landgericht der „Körperverletzung mit Todesfolge im minderschweren Fall“ für schuldig befunden. Das Gericht verhängte eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren, die jedoch zur Bewährung ausgesetzt wurde. Dies erregte die Aufmerksamkeit der Staatsanwaltschaft, die gegen das Urteil Revision eingelegt hat und eine Strafe von zwei Jahren und zehn Monaten fordert, die nicht zur Bewährung ausgesetzt werden könnte.
Richter Benjamin Beischer betonte während der Verhandlung, dass der Kopf des Kindes nicht ausreichend stabilisiert wurde, als der Vater versuchte, es zu beruhigen. Drei Tage nach dem Vorfall zeigte das Baby Symptome wie Krämpfe und wurde in ein Klinikum gebracht, wo es jedoch nicht gerettet werden konnte. Die Todesursache war unter anderem eine Hirnschwellung. Der Richter bezeichnete den Fall als „einmaliges Versagen“, und der verurteilte Vater zeigte während des Prozesses Reue. Unklar bleibt, wie der Bundesgerichtshof über die Revision entscheiden wird; eine Entscheidung könnte bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen.
Psychologische Behandlung und weitere Auflagen
Das Landgericht forderte zudem, dass der Verurteilte eine Autismus-Beratungsstelle aufsuchen und eine psychiatrische Behandlung in Anspruch nehmen muss. Trotz seiner Verurteilung soll er weiterhin Kontakt zu anderen Kindern und seiner Lebensgefährtin haben. Eine psychologische Gutachterin bescheinigte ihm volle Schuldfähigkeit. Dieser Fall wirft nicht nur Fragen zur Strafzumessung auf, sondern beleuchtet auch die Belastungen, unter denen viele Eltern stehen.
Das Problem der erhöhten Belastungen durch wirtschaftliche und soziale Faktoren ist in der Gesellschaft weit verbreitet. Wie die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2023 zeigt, stiegen die erfassten Straftaten insgesamt um 5,5 % auf den höchsten Stand seit 2016, was auf eine Vielzahl von Einflussfaktoren zurückzuführen ist, darunter die erhöhte Mobilität nach dem Wegfall der Covid-19-Beschränkungen und wirtschaftliche Belastungen durch Inflation. In diesem Kontext ist zu beachten, dass die Aufklärungsquote bei 58,4 % liegt, was ebenfalls einen Anstieg darstellt.
Statistiken zu Gewaltkriminalität im Jahr 2023
- 214.099 Fälle von Gewaltkriminalität, der höchste Stand seit 2007
- 190.605 Tatverdächtige im Bereich Gewaltkriminalität
- 12.377 tatverdächtige Kinder und 30.244 Jugendliche
- Diebstahlsdelikte stiegen um 10,7 % auf 1.971.435 Fälle
- Ladendiebstähle stiegen um 23,6 % auf 426.096 Fälle
Die Zunahme der Straftaten, vor allem im Bereich Gewalt, und die damit verbundenen Herausforderungen für die Gesellschaft werfen Fragen auf. Es ist jedoch auch wichtig, den Einzelfall zu betrachten und zu überlegen, wie man betroffene Menschen, wie den verurteilten Vater, besser unterstützen kann, um solche Tragödien zu verhindern.
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Ort | Neubrandenburg, Deutschland |
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