Syrien in Flammen: Israel greift ein, Drusen in Lebensgefahr!

Sweidah, Syrien - In Syrien häufen sich die gewaltsamen Angriffe von bewaffneten Milizen auf die Drusen, eine religiöse Minderheit, die in verschiedenen Ländern des Nahen Ostens, darunter Syrien, Israel, Jordanien und Libanon, lebt. Die Auseinandersetzungen zwischen sunnitischen Milizen und drusischen Verteidigern haben in den letzten Tagen dramatisch zugenommen, was zu über 100 Todesopfern geführt hat, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet. Diese Eskalation der Gewalt ist ein besorgniserregendes Zeichen für die fragile Lage in einem Land, das seit Jahren unter dem Druck eines brutalen Bürgerkrieges leidet.

Als direkte Reaktion auf die angespannte Situation hat Israel Luftangriffe auf Ziele rund um Damaskus geflogen, darunter auch in der Nähe des Präsidentenpalastes. Die israelische Regierung hat die Drusen als Schützlinge bezeichnet und droht mit harten Konsequenzen, sollten weitere Angriffe auf sie erfolgen. Dabei zielten bereits vorherige israelische Militäraktionen gezielt auf Personen, die an den Übergriffen gegen die Drusen beteiligt waren, berichten mehrere Medien.

Auslöser und schwerwiegende Vorwürfe

Die Gewalt wurde durch eine Tonaufnahme ausgelöst, die fälschlicherweise einem Drusen zugeschrieben wurde und angeblich den Propheten Mohammed beleidigte. Das syrische Innenministerium hat mittlerweile klargestellt, dass die beschuldigte Person nicht mit der Aufnahme in Verbindung steht. Der drusische religiöse Führer Hikmat al-Hidschri hat international um Unterstützung gebeten und von einer „Massakern“ und einer „Völkermordkampagne“ gesprochen.

Die Drusen in Syrien, insbesondere in der Region Jabal al-Druz, fühlen sich zunehmend bedroht. Die Sicherheitslage ist angespannt, nachdem Regierungs- und miliznahe Kämpfer in Sahnaya einmarschiert sind, was zu Festnahmen und Berichten über standesrechtliche Erschießungen geführt hat. Während einige Drusen während der Herrschaft von Baschar al-Assad der syrischen Regierung nahe standen, äußern viele andere erhebliche Vorbehalte gegenüber der neuen Führung und deren Methoden.

Internationale und lokale Reaktionen

Die Drusen haben sich zusammengeschlossen, um militärisch zu reagieren. Eine neue Militäreinheit unter der Aufsicht des Verteidigungsministeriums wurde in der Provinz Suwaida gebildet, um sich besser gegen die Bedrohungen zu wappnen. In diesem Kontext haben drusische Vertreter im Süden des Landes einer Übergabe schwerer Waffen zugestimmt, um die Sicherheit der Gemeinschaft zu gewährleisten. Gleichzeitig gibt es in Sweidah, der Hauptstadt des Drusengebirges, Berichte über eine beunruhigende Unsicherheit.

Ein Teil der Drusen sieht in Israel eine potenzielle Zuflucht und hofft auf Unterstützung, während andere die israelische Einmischung als heuchlerisch empfinden. Die Politik zur Aufspaltung Syriens in ethnisch-religiöse Gebiete ist ein Thema von anhaltendem Interesse, und die Lage der Drusen wird weiterhin genau beobachtet, sowohl lokal als auch international. Inmitten all dieser Unsicherheiten bleibt ihr Bedürfnis nach Schutz bestehen, während sie gleichzeitig ihre Identität und Zugehörigkeit zur syrischen Nation wahren möchten.

Die Drusen wurden im 11. Jahrhundert aus dem schiitischen Islam heraus gegründet und glauben unter anderem an Reinkarnation. Ihre Vorgeschichte umfasst auch eine Revolte gegen die französische Kolonialherrschaft, was heute nochmal verdeutlicht, wie wechselhaft und von Konflikten gezeichnet ihre Geschichte ist. Der jetzige Bürgerkrieg stellt nicht nur ihre Existenz in Frage, sondern zeigt auch die Zerbrechlichkeit der syrischen Gesellschaft insgesamt auf.

Details
Vorfall Körperverletzung
Ursache Tonaufnahme,Angriffe
Ort Sweidah, Syrien
Verletzte 73
Quellen