Wissenschaftsfreiheit in Gefahr: AfD-Angriffe gefährden die Demokratie!

Kiel, Deutschland - Am 7. Februar 2025 wird erneut auf die Herausforderungen und Gefahren für die Wissenschaftsfreiheit in Deutschland hingewiesen. Wissenschaftsfreiheit, verankert im Artikel 5, Absatz 3 des Grundgesetzes, ist nicht nur ein grundlegendes Menschenrecht, sondern auch ein essentielles Element demokratischer Strukturen. Angesichts der jüngsten Äußerungen von Alice Weidel, der Kanzlerkandidatin der Alternative für Deutschland (AfD), wurde die Bedeutung dieser Freiheit einmal mehr deutlich in den Fokus gerückt. Weidel kündigte während des AfD-Parteitags am 18. Januar an, Studiengänge wie Gender Studies schließen zu wollen und alle zugehörigen Professoren zu entlassen, ein Schritt, der als verfassungswidrig und antidemokratisch kritisiert wird. Diese Angriffe sind nicht nur gegen eine Disziplin gerichtet, sie könnten auch andere wissenschaftliche Bereiche betreffen und sind Ausdruck einer breiteren Wissenschaftsfeindlichkeit, die durch die AfD vorangetrieben wird. uni-kiel.de berichtet, dass solche Eingriffe in akademische Strukturen weitreichende Folgen haben können – sie unterminieren nicht nur die wissenschaftlichen Institutionen, sondern auch das demokratische Gefüge selbst.
Ein Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter dem Namen Scientists for Future Saarland (S4F-Saarland) hat die wiederholten Angriffe auf die Wissenschaftsfreiheit ebenfalls verurteilt. Diese Organisation sieht die Versuche, Disziplinen wie die Gender Studies zu diffamieren, als Teil eines größeren Musters, das auch andere Bereiche der Wissenschaft gefährden kann. S4F-Saarland warnt davor, dass solche Tendenzen die Akzeptanz fundamentaler wissenschaftlicher Erkenntnisse gefährden und fordert die demokratischen Parteien dazu auf, der Wissenschaftsfreiheit eine Stimme zu geben. Der Wissenschaftsrat hat darauf hingewiesen, wie zentral Wissenschaft für gesellschaftliche und politische Debatten in einer Demokratie ist. s4f-saarland.org hebt hervor, dass eingeschränkte wissenschaftliche Freiheit nicht nur den Fortschritt der Wissenschaft behindert, sondern auch die Zukunftsfähigkeit der Demokratie gefährdet.
Status der Wissenschaftsfreiheit in Deutschland
Die jüngste Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) bestätigt, dass die Mehrheit der Akademikerinnen und Akademiker in Deutschland die Freiheit der Wissenschaft als gesichert betrachtet. Befragt wurden über 9.000 Personen in verschiedenen akademischen Positionen, und die Ergebnis zeigen, dass vier Fünftel der Befragten den Zustand der akademischen Freiheit als eher gut oder sehr gut bewerten. Nur drei Prozent äußerten sich negativ über die Freiheit an Hochschulen. Diese Ergebnisse scheinen stabil zu sein und stehen im Einklang mit Befragungen aus den Jahren 2019 und 2023. forschung-und-lehre.de dokumentiert, dass insbesondere Professoren eine größere Autonomie erleben im Vergleich zu Postdocs und Promovierenden.
Dennoch zeigen die erhobenen Daten auch Licht und Schatten: Rund 35 Prozent der Befragten berichteten von Einschränkungen ihrer Lehrfreiheit, insbesondere aus der Geistes- und Sozialwissenschaft. Darüber hinaus gaben 25 Prozent an, in den letzten zwei Jahren inhaltlich kritisiert worden zu sein. Dies lässt vermuten, dass der Druck, der auf Wissenschaftler ausgeübt wird, um ihre Themen und Herangehensweisen zu zensieren, real und streuen ist. Der Diskurs über die Wissenschaftsfreiheit in Deutschland verdeutlicht, wie wichtig ein Klima der Offenheit und der respektvollen Auseinandersetzung ist – 94 Prozent der Befragten haben keine moralischen Abwertungen erfahren und 96 Prozent keine beruflichen Probleme aufgrund ihrer Lehrtätigkeit.
Die Möglichkeit, sich frei zu äußern und Kritik zu üben, ist eine grundlegende Voraussetzung für wissenschaftlichen Fortschritt. Unabhängig von den aktuellen Herausforderungen ist die Wissenschaftsfreiheit in Deutschland ein hohes Gut, das verteidigt und gefördert werden sollte. In Anbetracht der steigenden Wissenschaftsfeindlichkeit ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Gesellschaft wachsam bleibt und die Autonomie der Wissenschaft stärkt, denn Angriffe auf diese Freiheit sind letztlich Angriffe auf die Demokratie selbst.
Details | |
---|---|
Ort | Kiel, Deutschland |
Quellen |