Neubau der BBS Syke: Zukunft für 3.300 Schüler in Gefahr?

Syke, Deutschland - Die Diskussion um den Neubau des A- und B-Trakts der Berufsbildenden Schulen (BBS) Syke gewinnt an Fahrt. Die ältesten Gebäude der Schule sind mittlerweile 70 Jahre alt und in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Der Schulausschuss des Landkreises Diepholz plant für den 27. Mai einen Grundsatzbeschluss, wie der Weser-Kurier berichtet.
Bereits vor vier Jahren wurden die Pläne für den Neubau des A- und B-Gebäudes am Standort An der Weide vorgestellt. Die Verzögerung des Projekts ist auf andere Großprojekte im Landkreis zurückzuführen, wie den Neubau des Zentralklinikums und den Breitbandausbau. Eine Machbarkeitsstudie und Bestandsuntersuchungen, die im Frühjahr 2021 durchgeführt wurden, legen nahe, dass ein Neubau finanzielle Vorteile im Vergleich zur Sanierung bietet.
Finanzielle Aspekte und Projektdetails
Der Neubau wird mit Baukosten von rund 46 Millionen Euro veranschlagt, während die Sanierung auf etwa 54 Millionen Euro kommt. Diese Beträge reflektieren die Einschätzung, dass der Neubau als langfristig kostengünstiger gilt. Die Schulgebäude, die insgesamt 14.000 Quadratmeter umfassen, benötigen dringend eine Erweiterung um circa 1.300 Quadratmeter, um den festgestellten schulischen Mehrbedarf von 7 % zu decken. Ein Vorschlag sieht vor, das neue A- und B-Gebäude dreigeschossig direkt am bestehenden C-Gebäude zu errichten, was dem positiven Standpunkt von Schulleiter Horst Burghardt zum Neubau entspricht.
Die Sanierung müsste unter den erschwerten Bedingungen des laufenden Betriebs für etwa 2.000 Schüler erfolgen, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt. Dies könnte die Mietkosten für Mobilklassen auf bis zu 7 Millionen Euro in die Höhe treiben, was die Wirtschaftlichkeit der Sanierung stark in Frage stellt. Die Kreiszeitung benennt ebenfalls die Unklarheit über mögliche Preissteigerungen im Bausektor als weiteren Unsicherheitsfaktor.
Zustand der Bestandsgebäude
Die bestehenden Gebäudeteile, einschließlich A1, A2 und B, weisen erhebliche Mängel auf, die eine Sanierung unwirtschaftlich erscheinen lassen. Dazu zählen schlechte energetische Bedingungen, unzureichende technische Einrichtungen sowie defekte Brandmeldeanlagen. Der B-Trakt, der eine Mehrzweckhalle aus dem Jahr 1969 beinhaltet, ist ebenso sanierungsbedürftig und ist zudem mit einem Bunker ausgestattet, der aus einem ehemaligen Hilfskrankenhaus stammt.
Die aktuellen Standards für Schulgebäude erschweren die Umsetzung kosteneffizienter Sanierungsmaßnahmen. An diesem Punkt wird der Vergleich mit anderen Sanierungsprojekten relevant, wie sie im Artikel des Deutschen Architektenblattes dargelegt sind, wo ebenfalls auf die Herausforderungen und Kosten hingewiesen wird, die mit der Sanierung von Schulen während des laufenden Schulbetriebs verbunden sind.
Insgesamt stehen die Verantwortlichen vor der Entscheidung, ob der Neubau die bessere langfristige Lösung darstellt oder ob die vorhandenen Gebäude doch noch saniert werden können. Der kommende Grundsatzbeschluss des Schulausschusses könnte hierbei entscheidende Weichen für die Zukunft der BBS Syke stellen.
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Ort | Syke, Deutschland |
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