Fed-Zinsentscheidung: Stabilität oder Druck von Trump?

Am 18. Juni 2025 erwartet die Federal Reserve, den Leitzins aufgrund robuster Arbeitsmarktbedingungen stabil zu halten.
Am 18. Juni 2025 erwartet die Federal Reserve, den Leitzins aufgrund robuster Arbeitsmarktbedingungen stabil zu halten. (Symbolbild/NAGW)

Fed-Zinsentscheidung: Stabilität oder Druck von Trump?

Kiel, Deutschland - Am 18. Juni 2025 steht die Federal Reserve (Fed) vor einer wichtigen Entscheidung in Bezug auf den Leitzins. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind aktuell angespannt, und die Kerninflation bleibt hartnäckig über der Zielmarke von 2 Prozent. Laut dem Institut für Weltwirtschaft in Kiel, das die aktuelle Situation analysiert hat, wäre eine Zinssenkung in diesem Kontext kaum zu rechtfertigen, da der disinflationäre Trend seit Jahresbeginn weitgehend zum Stillstand gekommen ist (ifw-kiel.de).

Neue Lohn- und Beschäftigungsdaten deuten auf einen weiterhin robusten Arbeitsmarkt hin. Dennoch herrscht politischer Druck auf die Fed, insbesondere von US-Präsident Donald Trump, der rasche Zinssenkungen fordert. Die unterschiedlichen Positionen verstärken die öffentliche Polarisierung rund um den Fed-Vorsitzenden Jerome Powell und die Rolle der Zentralbank. Es bleibt abzuwarten, ob die Fed ihrer Verantwortung für die Preisstabilität gerecht werden kann, ohne sich politischen Einflüssen zu beugen.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Zinserwartungen

Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Zöllen und der Migrationspolitik der Trump-Regierung bleiben ebenfalls unklar, was die Situation zusätzlich kompliziert. Besonders der Konflikt im Mittleren Osten könnte die Ölpreise ansteigen lassen und damit die Inflation weiter anheizen. Es gibt eine weitverbreitete Erwartung, dass die Fed den Leitzins auf dem aktuellen Niveau von 4,75 bis 5,00 Prozent belassen wird, trotz der Herausforderungen, die sie bewältigen muss.

Im Vergleich dazu hat die US-Notenbank kürzlich den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte gesenkt, was die erste solche Entscheidung seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie darstellt. Vor dieser Entscheidung war der Zinssatz über ein Jahr lang zwischen 5,25 und 5,50 Prozent gehalten worden. Laut tagesschau.de war die Zinserhöhung im März 2022 als Reaktion auf die hohe Inflation erfolgt. Diese hat sich zwar zuletzt abgeschwächt, dennoch bleibt die Kerninflation in den USA bei 3,2 Prozent und zeigt, dass die Fed weiterhin herausgefordert wird, die Inflation zu kontrollieren.

Zusammenarbeit von Geld- und Finanzpolitik

Die Problematik um die Inflation betrifft nicht nur die Fed, sondern auch die europäische Geldpolitik. Die Europäische Zentralbank (EZB) spielt eine ähnliche Rolle und strebt eine stabile Preis- und Wirtschaftspolitik für die Mitgliedstaaten des Euroraums an. Wie auf der Webseite der EZB zu lesen ist, erfordert die aktuelle wirtschaftliche Lage eine enge Zusammenarbeit von Geld- und Finanzpolitik, um die Herausforderungen erfolgreich zu meistern und die Preisstabilität langfristig zu wahren. Die Lage während der Pandemie hat die Notwendigkeit dieser Zusammenarbeit umso deutlicher gemacht.

Klares Fazit: Auch wenn die Fed unter Druck steht, bleibt eine Zinssenkung ein zweischneidiges Schwert. Ein solcher Schritt könnte zwar kurzfristige Vorteile für Baufinanzierungen und Konsumausgaben bringen, könnte jedoch langfristig weitaus größere Probleme mit der Inflation nach sich ziehen. Die kommenden Entscheidungen der Fed könnten somit weitreichende Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben und sollten mit Bedacht getroffen werden.

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OrtKiel, Deutschland
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