Kiel feiert den Arztkittel: Tradition und Verantwortung vereint!

Kiel, Deutschland - Am 11. April 2025 fand zum zweiten Mal die White Coat Ceremony am Campus Kiel der Christian-Albrechts-Universität statt, eine bedeutende Zeremonie für angehende Mediziner. Joachim Thiery, Dekan der Medizinischen Fakultät, begrüßte die neuen Studierenden und betonte die symbolische Bedeutung des weißen Arztkittels. Dieser Kittel wird als wichtiges Erkennungsmerkmal für Patientinnen und Patienten beschrieben und symbolisiert Hygiene sowie Verantwortung in der medizinischen Praxis. Hygiene ist ein zentrales Thema am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), wo die Studierenden der höheren Semester ihr Studium absolvieren. Die Zeremonie, die 2024 eingeführt wurde, feiert den Übergang in den klinischen Teil der Ausbildung.

Die White Coat Ceremony gilt als eine Tradition an medizinischen Hochschulen weltweit. Ursprünglich 1989 an der University of Chicago’s Pritzker School of Medicine ins Leben gerufen, wurde sie schnell populär und findet mittlerweile auch in vielen anderen Ländern statt, darunter Deutschland, wo Hochschulen in Köln und Leipzig dieses Ritual übernommen haben. 97% der in den USA akkreditierten medizinischen Schulen verwenden eine Form der Zeremonie, die dazu dient, die neuen Medizinstudierenden an die Grundsätze des Hippokratischen Eids heranzuführen.

Wichtige Redebeiträge

Im Rahmen der Zeremonie gab es mehrere inspirierende Redebeiträge. Die Pflegedirektorin des UKSH, Sabine Richter, betonte die Bedeutung von Teamwork und interdisziplinärer Zusammenarbeit in der medizinischen Versorgung. Professorin Iris Chaberny erläuterte, dass Ärzte im weißen Kittel oft als vertrauensvoll und empathisch wahrgenommen werden, was die Grundpfeiler der medizinischen Ethik unterstreicht.

Professor Christof Dörfer informierte die Anwesenden darüber, dass Zahnmediziner durch hochgekrempelte Ärmel ihres Kittels erkennbar sind. Diese angehenden Zahnärzte haben die Möglichkeit, frühzeitig direkt mit Patienten zu arbeiten, was ihre praktische Ausbildung bereichert. Studiendekan Professor Dirk Schädler ermutigte die Studierenden, neue Ideen und konstruktive Kritik in ihren Studienalltag einzubringen.

Praktische Ausbildung und neue Initiativen

Professor Norbert Weiler stellte die Kieler Simulations- und Trainingseinheit (KiSTE) vor, die seit 2023 praktische Fähigkeiten fördert und den Studierenden hilft, ihre Kenntnisse in einem geschützten Rahmen zu vertiefen. Dies ist ein wichtiges Element in der modernen medizinischen Ausbildung, das darauf abzielt, die Theorie mit praktischen Erfahrungen zu verknüpfen.

Die Zeremonie wurde zusätzlich von Live-Auftritten des Medizinstudierenden-Chors „Voce medica“ begleitet, was für eine festliche Atmosphäre sorgte. Die Studentinnen Greta Balow und Hannah-Louisa Helfritz luden zudem zur Mitarbeit in der Fachschaft ein, um das Engagement der Studierenden zu fördern und die Gemeinschaft zu stärken.

Insgesamt verdeutlichte die White Coat Ceremony in Kiel die Wichtigkeit von Community, Verantwortung und die ethischen Verpflichtungen, die mit der Berufsbezeichnung eines Arztes oder Zahnmediziners einhergehen. Dieses Ritual wird weiterhin eine zentrale Rolle im medizinischen Ausbildungssystem einnehmen und die nächsten Generationen von Medizinerinnen und Medizinern inspirieren.

Für weitere Informationen über die White Coat Ceremony, ihre Geschichte und ihre Bedeutung in der medizinischen Ausbildung, besuchen Sie die Wikipedia-Seite zur White Coat Ceremony sowie die Seite von Uni Kiel.

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Ort Kiel, Deutschland
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