Kiels pulsierende Techno-Szene: Ein Blick hinter die Fassade!

Kieler Techno-Szene im Wandel: Partys, Vielfalt und Herausforderungen für Kultur und gesellschaftliche Werte. Erfahren Sie mehr!
Kieler Techno-Szene im Wandel: Partys, Vielfalt und Herausforderungen für Kultur und gesellschaftliche Werte. Erfahren Sie mehr! (Symbolbild/NAG Archiv)

Kiel, Deutschland - Die Stadt Kiel zeigt sich als Zentrum der elektronischen Musikszene mit ihren eigenen Herausforderungen. Künstler wie André Wiegert veranstalten unter dem Label „Techno Preetz“ Partys, die bis in die frühen Morgenstunden andauern. Diese Events ziehen ein breites Publikum an, von Menschen in ihren Zwanzigern bis zu Besuchern in den Mid-60ern. Niklas Behnke und Tim-Janek Wessa, die das Projekt „Raum.“ leiten, haben sich ebenfalls dem Ziel verschrieben, Techno-Partys in Kiel zu fördern, insbesondere in der Räucherei in Gaarden.

Um das Feiern ungestört zu gestalten, müssen Handys bei den „Raum.“-Partys und im Bunker Club abgedeckt werden. Diese Regelung trägt zur friendly Atmosphäre bei, in der sich die Gäste gegenseitig entschuldigen, wenn es zu Zusammenstößen kommt. Im Gegensatz zu anderen Clubs, wie dem berühmten Berghain in Berlin, gibt es in Kiel keinen strengen Dresscode, was den Zugang für alle erleichtert, die sich mit den Werten des Clubs identifizieren.

Herausforderungen der Szene

Die Technoszene in Kiel ist nicht immun gegen die gesellschaftlichen Herausforderungen, einschließlich des Clubsterbens, das sich aus steigendem Wohnraummangel, strengen Auflagen und den hohen Lebenshaltungskosten ergibt. Auch die Corona-Pandemie hat bedeutende Auswirkungen auf das Ausgehverhalten junger Menschen. Laut einem Bericht des Bundesgesundheitsministeriums hat die Pandemie dazu geführt, dass viele Jugendliche weniger oft ausgehen und stattdessen ihre Abende zu Hause verbringen.

Zudem hat sich die Art und Weise, wie Techno erlebt wird, durch Social Media verändert. Wiegert und Wessa berichten, dass die Szene dadurch schnelllebiger geworden ist und viele Besucher beim Feiern mehr auf Selbstdarstellung bedacht sind. Diese Entwicklung wird als zweischneidiges Schwert angesehen, das sowohl für die Gemeinschaft als auch für die Atmosphäre einer Party von Bedeutung ist.

Drogendiskurs in der Techno-Szene

Ein oft diskutiertes Thema in der Techno-Kultur ist der Drogenkonsum. Während Drogen in der Szene häufig übertrieben dargestellt werden, betonen die Veranstalter, dass sie solchen Konsum nicht dulden und ein Präventionsteam von „Odyssee e.V.“ bei den Partys anwesend ist, um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten. Die überwiegende Mehrheit der Feiernden konsumiert keine Drogen, und die Stigmatisierung von Techno als Drogenkultur wird von den Betreibern als überzogen empfunden.

Wessa bringt die Faszination für Techno auf den Punkt und beschreibt das Gefühl, das die Musik transportiert, als etwas, das einen „wie die Liebe des Lebens trifft“. Beide Veranstalter sind sich einig, dass die besondere Energie, die bei Live-Auftritten zu spüren ist, das Herzstück der Techno-Kultur bildet.

Insgesamt zeigt Kiel, dass es trotz der Herausforderungen weiterhin eine lebendige und facettenreiche elektronische Musikszene gibt, die ständig im Wandel ist und an die Bedingungen der Zeit angepasst werden muss. Die Balance zwischen Individualität und Gemeinschaft obliegt den Anwesenden, die die einzigartige Atmosphäre dieser Abende zu schätzen wissen.

Für weitere Informationen über den Drogenkonsum unter Jugendlichen in der Techno-Party-Szene werfen Sie einen Blick auf die Analyse von BioEnergienetz.

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Ort Kiel, Deutschland
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